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Blau-Weiß Lohne vs. SV Meppen 2:2 |
Die Gründung der zweigleisigen Regionalliga hat vor allem in den Oberligen aus Nord und Nord-Ost ein ziemliches Gedränge geschaffen, da ja nur ein gutes halbes Dutzend von Teams aus den entsprechenden alten Regionalligen die Spielklasse halten konnten. Diese Tatsache mußten in der laufenden Saison nicht nur die Gastgeber von Blau-Weiß Lohne feststellen, deren Aussichten auf den Nichtabstieg als Letzter bei neun Punkten Rückstand auf einen Platz, der zur Relegation berechtigen würde, und 14 Punkten auf einen sicheren Platz minimal sind. Auch die Gäste aus dem Emsland, die vor vier Jahren noch zweitklassig gewesen waren, mußten erkennen, daß ihr Saisonziel realistischerweise Klassenerhalt lauten muß, nachdem man zu Saisonbeginn noch davon träumte, mit einem verjüngerten Team sofort in die Regionalliga zurückkehren zu können. Damit sind die Ziele für den heutigen Spieltag abgesteckt: Lohne benötigt unbedingt einen Heimsieg, um das rettende Ufer nicht ganz aus dem Auge zu verlieren, Meppen muß punkten, um nicht von eben jenem Ufer hinuntergespült zu werden. Lange sieht es so aus, als sollten die Emsländer die Punkte mit nach Hause nehmen können. Etwa zehn Minuten vor dem Schluß sattelt man auf den Führungstreffer aus dem ersten Abschnitt auf und vertreibt damit schon so manchen Sympathisanten der Heimmannschaft aus dem Stadion. Die Frühheimkehrer werden sich beim Blick in den Sportteil ihrer Samstagszeitung wohl verwundert die Augen reiben, bringen doch die letzten Minuten noch zwei Treffer für Lohne und somit eine Punkteteilung, mit der freilich beide Kontrahenten kaum zufrieden sein können. Für Blau-Weiß ist das Ergebnis mit Sicherheit zu wenig, der SVM dagegen hat einen sicher geglaubten Sieg verspielt. Im Heinz-Dettmer-Stadion teilen sich beide Fangruppen die Tribüne, wobei die einheimischen Fans ihren Platz auf der linken Hälfte finden, während sich die Emsländer auf der rechten Tribünenhälfte niederlassen. Eine ganz stattliche Zahl von Supportern hat den etwa 90 Kilometer langen Weg von Meppen nach Lohne gefunden, so daß beide Fangruppen zahlenmäßig etwa ebenbürtig sind und sich das Spiel über einen Wettstreit im megaphongeleiteten (in Frankreich abgeguckt, was?) Support liefern können. Dazu kommt Feuer und Rauch, denn vor allem die Meppener haben Unmengen von pyrotechnischen Artikeln im Gepäck. Damit kann man in Lohne offensichtlich niemanden schocken - es ist dem Stadionsprecher nicht einmal eine Durchsage wert. Neben der bereits erwähnten Tribüne, auf der man sich auf Holzbänken niederläßt, verfügt das Stadion noch über einen höhergesetzten Stehplatzbereich auf der Gegenseite, ein paar ebenerdige Stehplätze in den Kurven - die angesichts der Tatsache, daß es sich um ein Leichtahtletik-Stadion mit Laufbahn handelt, auch wirkliche Kurven sind, und eine Stadionkneipe. Hinter einer Kurve steht dann noch ein Haus (die Geschäftsstelle?), dessen erhöhte Eingangstür von einer Galerie aus zu erreichen ist, die als überdachter Stehplatzbereich genutzt wird. Überdachung ist heute auch angesagt, da während des Spiels größere Wassermengen vom Himmel fallen. Gespart hat man bei den Blau-Weißen offensichtlich an der Flutlichtanlage, zwar sind acht Masten mit jeweils zwei Strahlern um den Platz verteilt, aber deren Lichtstärke ist nicht gerade beeindruckend, so daß man der Anlage wohl bestenfalls ein Ereichen des Minimums an Beleuchtung attestieren kann, die notwendig ist, Abendspiele austragen zu können. |
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