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Grazer AK vs. SK Sturm Graz 2:0 |
Eine der besten Möglichkeiten, die Atmosphäre kennenzulernen, die ein Stadion bietet, und den intensivsten Support der heimischen Fans erleben zu können, bietet - wenn vorhanden - meist das örtliche Lokalderby, so auch in Graz, wo am heutigen Samstag der populärere SK Sturm die Rolle des Gasts zu übernehmen hat, und der Grazer AK - auf dessen Seite vielleicht ein Drittel der anwesenden Fans stehen - als Heimteam an den Start geht. Die Kapazität von knapp über 15000, die das Arnold-Schwarzenegger-Stadion zu bieten hat, wird zwar nicht ganz ausgeschöpft, aber von Anfang an zeigen die Sturm- und GAK-Fans, daß sie heute ihre Teams nach vorne zu peitschen gedenken. Die GAKler haben einiges an Fahnen und Doppelhaltern mitgebracht, während sich der Sturm-Anhang sogar an einer Choreographie versucht, die zwar etwas löchrig bleibt, aber dennoch als solche zu erkennen ist. Bei den Anhängern hören die beiden Teams übrigens in Graz auf die Namen Die Roaten (GAK) und Die Schwoazen. Eine Stunde vor Spielbeginn ist von diesen Anhängern nebenbei gesagt noch kaum etwas zu sehen, eine halbe Stunde vor dem Anpfiff sind vielleicht 20 % da und erst in der letzten Viertelstunde wird es so richtig voll - irgendwie typisch englisches Fanverhalten, was man im Südosten von Österreich an den Tag legt.
Das Stadion stellt so was wie die perfekte Synthese aus kommerziellen Anforderungen an eine moderne Fußballarena und Fananforderungen an einen kleinen Hexenkessel dar, wenn man mal davon absieht, daß die Fans sicherlich über ein paar Stehplätze nicht unglücklich wären. Es entwickelt sich übrigens ein gutes Fußballspiel zwischen den beiden Mannschaften, bei denen im ersten Abschnitt der Akzent leicht auf Seiten der Gastgeber liegt. Dennoch geht es mit 0:0 in die Pause, allerdings hat Sturm in der 43. Minute eine rote Karte zu verkraften. Möglicherweise bringt das die spätere Entscheidung, denn im zweiten Abschnitt erhöhen die roten Teufel - auch ein Spitzname des GAK, der u. a. mit Darstellungen auf diversen Fanartikeln zelebriert wird - den Druck und gewinnen schließlich verdient mit 2:0, wobei beide Treffer durch den Ex-Rostocker Igor Pamic erzielt werden. Das bringt verständlicherweise den Sturm-Anhang ein wenig zum Schweigen, während die Stimmung bei den Roten den Höhepunkt erreicht. |
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