FC Germania Metternich

FC Germania Metternich
vs.
1. FC Kaiserslautern (A) 0:3

1. FC Kaiserslautern (A)

13.05.2001, Stadion in der Kaul, Oberliga Südwest

Ticket
ca. 120 Zuschauer

Bei der heutigen Partie sind die Grenzen klar abgesteckt. Während der 1. FC Kaiserslautern nach einer Stadion in der Keul - Ausgebaute Seite kurzen Zwischenperiode zu neuer Stärke gefunden hat und souverän die Tabellenführung behauptet, mithin also auf dem Weg in die Regionalliga Süd ist, haben sich die Oberliga-Trauben in der laufenden Spielzeit für den heimischen FC Germania als zu hoch hängend erwiesen, so daß man im kommenden Spieljahr in der Verbandsliga Rheinland kicken und dem Lokalrivalen TuS Koblenz damit die alleinige Ehre überlassen wird, klassenhöchster Verein der Stadt an der Moselmündung zu sein.

Der Spielverlauf vermag angesichts des Tabellenstandes nicht zu überraschen. Die roten Teufel sind drückend überlegen und müßten eigentlich um einiges höher gegen die viel zu umständlichen Koblenzer gewinnen, die nur selten den direkten Weg zum gegnerischen Tor suchen. Da sich der FCK vor allem in der zweiten Hälfte ein wenig zur Ruhe setzt, bleibt es lange beim 0:2 aus dem Doppelschlag im ersten Abschnitt und geht am Ende nicht über ein 0:3 hinaus.

Das Stadion in der Kaul findet sich an einer Stelle, die sich nicht unbedingt für Anlagen aus dem Bereich des Stadion in der Keul - Gegenseite Leistungssports aufdrängt, nämlich nicht nur mitten in einem Wohngebiet, sondern auch noch in einem, das mit schmucken kleinen Häusern kaum Zweifel daran läßt, daß es sich um eine sogenannte bessere Wohngegend handelt. Die Anlage selbst ist in den Hang hineingebaut, was den Leuten auf der einen Seite die Gelegenheit gibt, sich auf dem grasbewachsenen Naturhang niederzulassen, während man auf der anderen Seite einige Stufen nutzen darf, die aber nichtsdestoweniger ebenfalls mit Gras und Gänseblümchen bewachsen sind. Tatsächlich erfreut diese Anlage der Stehplätze vor allem auch die einheimische Fauna und wer genau hinguckt, wird auf der Tribüne so manches Wesen entdecken, daß es gemessen an der Zahl von Beinen gleich mit drei oder vier der Spieler auf dem Platz aufnehmen kann.

Demzufolge ergibt sich eine eher gemütliche Atmosphäre, in der es eher ein Stilbruch ist, daß die Stadion in der Keul - Lautern-Fans vielleicht 20 angereisten FCK-Fans, die sich ihren Platz hinter einem der Tore suchen, kurz nach der Pause die hinter ihnen angeordneten Bäume mit einigem Rauch belästigen. Ansonsten setzt sich das Publikum hauptsächlich aus Familienvätern zusammen, die dem Geschehen eher unaufmerksam folgen oder sich mit ihren Sprößlingen darüber unterhalten, ob die Hauptursache von gelben und roten Karten darin liegt, daß “der dem wehgetan” hat.

Übrigens pflegt man beim FC Germania eine Unsitte, die, obwohl nicht selten, zumindest vom Schreiber dieser Zeilen als sehr unangenehm empfunden wird - und zwar hetzt man dem Publikum ein paar Kinder mit einem Sparschwein auf den Hals, die um eine “Spende für die Jugendabteilung” bitten. Wenn man die Jugendabteilung nicht mit den laufenden Einnahmen finanzieren kann, so möge man doch bitte den Kartenpreis um ein oder zwei Mark anheben, damit vermutlich zu eher mehr Geld kommen und seinem Publikum diese Form der Belästigung ersparen!

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