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01.11.2002, Waldstadion, Regionalliga Süd |
Der VfR Aalen fühlt sich zu Höherem berufen, möchte in absehbarer Zeit in die 2. Liga aufsteigen
und irgendwann sogar den populären SSV Ulm 1846 als das beliebteste Team der Ostalb ablösen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg - sportlich befindet man sich nach 15 Spieltagen im Mittelfeld der Tabelle, wobei die Aalener bereits 11 Punkte von einem Aufstiegsplatz, aber nur 2 von einem Abstiegsplatz getrennt werden; und die Zuschauerresonanz beim VfR kann auch nicht unbedingt als für Regionalligaverhältnisse beeindruckend bezeichnet werden. Die heutigen Gäste von der gerade eben wieder in die Regionalliga zurückgekehrten Borussia Neunkirchen wären allerdings froh, wenn sie sportlich da stünden, wo die Hausherren zu finden sind. Gerade mal acht Punkte konnten die Saarländer bisher erringen und finden sich so auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Mehr als doppelt so viele Punkte wären nötig, um die Abstiegsplätze zu verlassen, so daß man die Punkte gut gebrauchen könnte, sich aber angesichts der ebensowenig erfreulichen Auswärtsbilanz von 2 Unentschieden und sechs Niederlagen kaum ernsthafte Hoffnungen darauf machen kann.
Die Partie ist in der ersten Hälfte ganz ansehnlich, flacht dann aber im zweiten Abschnitt völlig ab. Während des ganzen Spiels liegen die Vorteile eindeutig auf der Seite der
Hausherren, die sich jedoch nicht als Meister im Erzielen von Toren zeigen und gelegentlich sogar bei Kontern der Saarländer in Gefahr geraten. Das geht am Ende gut, hätte man jedoch den Ausgleichstreffer hinnehmen müssen, wäre die Chancenverwertung der Gastgeber sicherlich in den nächsten Tagen in Aalen noch ausgiebig thematisiert worden! Letztendlich geht aber alles gut und man ist eh bei den Gastgebern eher zum Feiern aufgelegt, wird doch gerade heute die brandneue Flutlichtanlage des Waldstadions eingeweiht.
Die heutigen 1700 Zuschauer müssen als eher schwacher Regionalligabesuch bezeichnet werden und belegen die oben aufgestellte These von der schlechten Resonanz beim VfR. Beide Mannschaften
verfügen über einen Fanblock, wobei sich die Anhänger des VfR auf der rechten Seite der Gegentribüne aufstellen, die eine Art Übergangsdomizil für den Fanblock darstellt - dazu später mehr - und die Borussen ihren Platz in einem kleinen Block hinter einem Tor finden. Zum Intro wird auf beiden Seiten ein wenig mit roten bengalischen Feuern hantiert, was den Verantwortlichen nicht so behagt und zur immer wieder gern gehörten Lautsprecheransage führt, man möge keine Feuerwerkskörper abbrennen. Danach supportet man immer wieder sein Team mit Sprechchören und auf Heimseite mit Getrommel, wobei es auch auf beiden Seiten längere Ruhepausen gibt. Auch heute gibt es übrigens eine unvollständige Version des Lieds von dem beerdigten Hund zu hören, das die Fans des VfB gerade zum besten geben, als die Gastgeber ihren Siegtreffer erzielen, was zu einer jähen Unterbrechung der Darbietung und betretenem Schweigen im Away-Bereich führt.
Das Waldstadion befindet sich zur Zeit im Umbau, es ist aber deutlich zu erkennen, daß man den
Ansprüchen der 2. Liga gerecht werden will. Auf beiden Längsseiten finden sich überdachte Tribünen, wobei die Haupttribüne auf Stelzen steht und von hinten mit Holz verkleidet ist, während die Gegentribüne konventioneller aufgebaut ist und im Gegensatz zur Haupttribüne über die volle Breite des Platzes geht. Die Dachkonstruktion wird von hinten von Drahtseilen getragen und ist bei beiden Tribünen identisch. Die Haupttribüne ist mit Einzelsitzen ausgestattet, das wird wohl auch auf der Gegenseite noch passieren, wo man momentan eine Hälfte zu einem Sitzplatz- und die andere zu einem Stehplatzbereich gemacht hat, die jedoch beide über die gleichen hohen Betonstufen verfügen und nur durch Schilder voneinander unterschieden werden. Hinter einem Tor - Gegenüber von den Gästefans - entsteht eine hohe Traverse, die wohl demnächst die Heimstätte der VfR-Fans werden soll und über der bereits jetzt eine moderne Multimedia-Anzeigetafel thront. Insgesamt verfügt der VfR über eine Anlage, die schon jetzt durchaus zu gefallen weiß, wobei als kleine Einschränkung zu erwähnen ist, daß die Gegentribüne aus nicht ersichtlichem Grund sehr weit vom Spielfeld entfernt ist, so als wolle man hier im Gegensatz zum Rest der Anlage noch eine Laufbahn einschieben. Außerdem genügt das Waldstadion im Moment nicht ganz den offiziellen Anforderungen an eine Regionalliga-Spielstätte, zum Beispiel ist der Gastbereich nicht vom Rest der Anlage getrennt und hat auch keinen eigenen Eingang, so daß man davon ausgehen kann, daß sie momentan übergangsweise mit Sondergenehmigung betrieben wird.
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