TOP Oss

TOP Oss vs. Excelsior Rotterdam 3:0

Excelsior Rotterdam

23.02.2001, TOP Oss Stadion, Totodivisie

Ticket
ca. 1000 Zuschauer

Während die Gäste aus dem einen Steinwurf von Nijmegen entfernten Oss in der laufenden Saison ohne große Ambitionen im TOP Oss Stadion - Außenansicht Mittelfeld der Totodivisie parken - wo man wegen der fehlenden Abstiegsregelung nicht einmal nach unten zu gucken braucht - macht man sich in Rotterdam durchaus noch Hoffnungen auf den direkten Aufstieg in die Eliteliga. Diese Hoffnungen haben zwar zuletzt durch die Niederlage gegen den FC Den Bosch - dem direkten Konkurrenten - einen empfindlichen Dämpfer erlitten, doch den Kopf will man bei Excelsior noch lange nicht hängen lassen. Umso wichtiger also für das Spitzenteam, am heutigen Tag in der Provinz zurückzubeißen und damit die passenden Signale ins ebenfalls nur einen Katzensprung von Oss entfernte Den Bosch bzw. s'Hertogenbosch zu senden.

Zu Beginn des Spiels scheint die Rechnung für Excelsior durchaus aufzugehen, findet man doch wesentlich schneller ins Spiel als die Gastgeber und kommt auch zu der einen oder anderen Chance. Die größte Gelegenheit, in Führung zu gehen, verpassen die Rotterdamer nach einer guten Viertelstunde, als ein berechtigter Foulelfmeter ebenso schwach wie unplaziert geschossen wird und folgerichtig nicht den Weg ins Gehäuse von TOP Oss findet, sondern vom Torhüter der heute in Rot-Weiß angetretenen Gastgeber pariert wird. Im weiteren Verlauf der Partie kommen dann aber die Gastgeber immer besser ins Spiel und können dann in der zweiten Hälfte bei teilweise heftigem Schneefall die entscheidenden Tore erzielen. Dabei ist es keineswegs so, daß sich Excelsior verstecken würde und gar nichts mehr vom Spiel hätte - nur mit dem Toreschießen will es nicht klappen. Am Ende ist es also eine jener Partien, über die am Folgetag in der Zeitung stehen wird, daß der Sieg vielleicht um ein oder zwei Treffer zu hoch ausgefallen sei, aber ein Trost wird das wohl kaum für Excelsior sein. Tröstend könnte vielmehr am Sonntag der FC Volendam tätig werden, würde das Team vom Ijsselmeer mit einem Heimsieg dafür sorgen, daß der FC Den Bosch sich nicht von den Rotterdamern absetzen kann.

TOP Oss Stadion - Gegentribüne

TOP Oss Stadion - Haupttribüne

TOP Oss Stadionmagazin Das TOP-Oss-Stadion (wer hat sich nur diesen originellen Namen ausgedacht?) setzt sich deutlich von der heute so häufig in den Niederlanden zu findenden Standardbauform ab und präsentiert sich mit drei voneinander unabhängigen Tribünen und einem nicht überdachten Stehplatzbereich als Gästeblock. Die Tribünen sind prinzipiell von gleichem Aufbau mit einer außenliegenden Trägerkonstruktion, sind jedoch durch die Anordnung von roten und weißen Schalensitzen in unterschiedlicher Art und Weise gestaltet, wobei der Heimfanbereich hinter einem Tor den Namenszug der Gastgeber trägt. So darf man wohl von einem schmucken kleinen Stadion sprechen (Kapazität 6500 Zuschauer), das einen Besuch lohnt.

Die Stimmung in Oss ist trotz der heute sehr geringen Zuschauerzahl - vermutlich hat das ungemütliche Wetter zusammen mit der Tatsache, daß Excelsior trotz des sportlichen Höhenfluges kein so attraktiver Gegener ist, die Schuld daran, daß man so weit unter seinem Zuschauerschnitt von immerhin 2987 Gästen bleibt - recht gut und die Heimfans lassen auch während der langen torlosen Phase kaum nach, ihr Team nach vorne zu brüllen. Schade dabei nur, daß ich mal wieder meine übliche Rote Karte zu verteilen habe: Oss gehört zu den Stadien, in denen man es offensichtlich für witzig hält, aus voller Leibeskraft zu grunzen, wenn ein schwarzer Gegenspieler am Ball ist und hat wohl offensichtlich nicht begriffen, daß man damit sich selbst zum Affen macht. Da wohl kaum davon auszugehen ist, daß es die Kälte ist, die die Denkprozesse im heimischen Fanblock behindert, wird es wohl auch bei besserem Wetter diesen Effekt geben, wobei er um so absurder wird, da man selbst einen schwarzen Spieler im Team hat. Es stellt sich die Frage, ob der vom Rassismus der Fans seines eigenen Teams besonders angetan ist.

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