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Royal Jeunesse Aischoise |
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16.02.2007, Stade René Bertrand, 4. Division Belgien, Staffel D |
Royal Jeunesse Aischoise ist im letzten Jahr aus den provinziellen Divisionen in die vierte Belgische Liga "Division Promotion" aufgestiegen, in deren
Staffel A man zur Zeit einen Mittelfeldplatz belegt, von dem aus man mit 29 Punkten aus 20 Partien eher nach oben angreifen kann, wo der Tabellendritte gerade mal fünf Punkte entfernt steht, als daß man sich noch über den Klassenerhalt Sorgen machen müßte. Dieser Tabellendritte ist RJS Bas-Oha und da man in beiden bisherigen Perioden den dritten Platz erringen konnte und jeweils hinter den gleichen beiden Teams gestanden hat (Ciney und Bleid), ist anzunehmen, daß sich die heutigen Gäste bereits über das etwas komplizierte System der Periodenmeisterschaften für die Aufstiegsrunde zur 3. Division qualifiziert haben dürften. Auf jeden Fall hat man sich gegenüber dem Vorjahr stark verbessert, in dem es am Ende gerade mal zu Platz 12 und 34 Punkte gereicht hat - ebensoviele, wie Bas-Oha diesmal bereits heute, also 10 Spieltage vor Saisonende, auf dem Konto hat.
Beide Teams finden nur mühsam in die Partie und Torchancen bleiben erst mal Mangelware, wenn man von einem knapp verzogenen Schuß der Hausherren in der Anfangsphase absieht. Nach 37 Minuten wird Aischoise von einem umstrittenen Abseitspfiff gestoppt und die Wut von Spielern und Publikum wird noch
weiter gesteigert, da Bas-Oha den Pfiff für einen Tempo-Gegenstoß nutzt, der mit dem 1:0 für die Gäste endet. Die Hausherren haben kurz vor der Pause mit einem Lattenschuß noch mal Pech und müssen dann in der Nachspielzeit auch noch das 0:2 hinnehmen. Als kurz nach der Pause ein böser Abspielfehler bei Jeunesse Aischoise für einen Gegenstoß sorgt, bei dem drei Gegenspieler frei sind und keine Mühe haben, einen weiteren Treffer zu erzielen, scheint der Kick gelaufen zu sein. Auch nach einem flach verwandelten Elfmeter in der 70. Minute, der für das 1:3 sorgt, scheint sich Bas-Oha wenig Sorgen machen zu müssen, zumal bald darauf der Captain der Hausherren nach wiederholtem Foulspiel mit gelb-roter Karte vom Feld muß. Dieser Eindruck hält sich trotz der Bemühungen der Hausherren bis kurz vor Schluß, doch der Treffer zum 2:3 in der 88. Minute gibt Aischoise noch mal Auftrieb und in der 94. Minute kommt es tatsächlich durch den zweiten Elfmeter für Jeunesse Aischoise noch zum Ausgleich, nachdem ein Spieler der Gäste bei einem harten Schuß sein Gesicht im Strafraum mit den Fäusten geschützt und den Ball so abgewehrt hat.
Die Partie ist zwar recht gut besucht, aber es fällt auf, daß anscheinden überhaupt keine Zuschauer aus Bas-Oha angereist sind, obwohl der Heimatort
der Gäste mit unter 40 Kilometern nicht gerade eine Weltreise entfernt ist, denn es sind weder Utensilien des Gästeteams zu sehen noch gibt es positive Reaktionen auf deren Tore. Die Zuschauer stehen also fest auf der Seite der Gastgeber und hier zeigt auch der eine oder die andere mit einem Schal des Teams, auf welcher Seite man steht, auch wenn es durch das eher gesetzte Publikum zu keinerlei Support oder Sprechchören kommt. Dafür gehen die Emotionen vor allem nach dem 0:1 hoch und es gibt noch ein oder zwei Zuschauer, die für den Linienrichter ein paar offensichtlich deftigere Worte übrig haben. Das 3:3 wird dann auch recht überschwänglich bejubelt, während es auf dem Platz auch noch mal hoch hergeht, wo unmittelbar nach der Szene abgepfiffen wird und die Schiedsrichterin einem Gästespieler, der mit dem Elfmeter gegen sein Team wohl etwas unglücklich ist und mit seinen Emotionen nicht hinter dem Berg hält, die rote Karte zur näheren Ansicht präsentiert.
Beim Stade René Bertrand handelt es sich um nicht viel mehr als einen Dorfplatz, der leicht in den Hang hinein gebaut ist, was durch Fehlen eines
jeglichen Sichtschutzes nach außen dazu führt, daß nicht nur die Bewohner der umliegenden Häuser guten Einblick auf den Platz haben - was zumindest heute niemand zur Beobachtung des Spiels nutzt -, sondern daß man sogar von den oberhalb des Platzniveaus gelgenen Parkboxen aus das Spiel bequem aus dem eigenen Auto verfolgen könnte. Im Stadion selbst ist zum Großteil ebenerdiges Stehen angesagt, wobei es hinter einem Tor einen kleinen Unterstand gibt. Die einzige Form richtigen Ausbaus ist - wenn man hier die Stadionkneipe nicht mitzählt, von der aus die Partie auch verfolgt werden kann - eine Mini-Holztribüne, die vielleicht 30 bis 50 Meter breit ist. Hier kann man sich auf ein paar Stufen aufstellen oder sinnloserweise auf einer Holzbank hinter diesen Stufen sitzend niederlassen - sinnloserweise insofern, daß dann natürlich durch die auf den Stufen vor einem stehenden Zuschauer die Sicht auf das Spielfeld verdeckt ist, wenn die Tribüne nicht völlig leer bleibt.
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