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Der SV Altlüdersdorf ist ein Sportverein aus der Gemeinde Gransee, die nördlich von Berlin
im Landkreis Oberhavel liegt und mit 5951 Einwohnern recht überschaubar ist, was allerdings
locker davon getoppt wird, daß Altlüdersdorf selbst ein wenig von Gransee entfernt
liegt und mit 379 Einwohnern (Stand Ende 2010) zu den kleinsten Spielorten der Oberliga
überhaupt zählen dürfte. Auf diesem Level spielt der Nachfolger
der BSG Traktor Oberlüdersdorf inzwischen bereits im dritten Jahr, nachdem man zur Spielzeit 2010/11
den Sprung aus der Brandenburgliga in die Oberliga Nordost-Nord geschafft hat. Hier geht es heute
gegen den wiedererstarkten Lichtenberger FC - die Berliner Stadtteilkicker blicken auf eine
völlig verkorkste Saison 2011/12 zurück, in der man gerade einmal fünf Punkte auf sein Konto bringen
konnte und nur deshalb das Oberliga-Niveau gehalten hat, weil es nur einen Absteiger gab und dieser
Platz durch den Rückzug von Türkiyemspor vergeben wurde. In der neuen Spielzeit hat man diese
Punktemarke jetzt auch bereits nach sieben Spieltagen überschritten, und der LFC könnte sie heute
gar verdoppeln, wenn man in Altlüdersdorf gewänne, womit man auch gleich nach Punkten mit den
Gastgebern gleichzöge oder sie - bei einem Sieg mit mindestens drei Toren Differenz - gar
überflügeln würde.
Das Spiel ist über weite Strecken arm an Niveau und noch wesentlich ärmer an Torchancen.
Während der LFC in den ersten 45 Minuten den etwas besseren Eindruck macht, kommt Altlüdersdorf im
zweiten Abschnitt etwas auf. So verlagert sich die Partie auf die andere Seite, aber die
Hausherren erweisen sich als ebenso ungefährlich wie es die Berliner zuvor nicht geschafft
haben, aus ihrer Dominanz Kapital zu schlagen. Spätestens als in der 70. Minute auch noch ein
Foulelfmeter vergeben wird - der Ball landet knapp links neben dem Tor von Altlüdersdorfs Robert Schelenz -
scheint alles klar zu sein. Kurz vor dem Ende der Partie kommt es dann schließlich doch noch zum
entscheidenden Treffer für Lichterfelde, als man sich in der Defensive von Altlüdersdorf gegenseitig
anschießt und die spanische Neuerwerbung Carlos Gazapo Diez für das goldene Tor der Berliner
sorgt, der in der letzten Saison noch für den spanischen Drittligisten UD San Sebastian de los Reyes
gestürmt hat.
Das Sport- und Gemeindezentrum Altlüdersdorf ist nördlich der Ansiedlung an einer kleinen
Straße mit dem schlichten Namen Gasse zu finden und verfügt über einen reinen Fußballplatz, der
nahezu ohne Ausbau auskommt. Als solchen zählen kann man bestenfalls den kleinen Graswall auf
einer Längsseite, auf dessen oberer Seite es diverse einfache Holzbänke ohne Rückenlehnen gibt.
Wer sich dort nicht niederlassen mag, kann am Rest des Platzes ebenerdig stehen, wie es auch die
einzigen optisch auffälligen Heimfans tun, die auf der gegenüberliegenden Seite, auf der es auch
einen Sprecherturm gibt, ein paar Zaunfahnen aufgehängt haben. In einem Hintertorbereich, über
den die Gemeinde auch betreten wird, ist dann noch das Vereinsheim der Gastgeber untergebracht -
alles in allem ist die Anlage unspektakulär, aber durchaus nett gestaltet -
im besten Sinne ein Dorfplatz, wie er in dieser Form sicherlich nicht in jeder deutschen Oberliga zum Einsatz
kommen könnte. Sollten sich die Hausherren jemals Richtung Regionalliga aufmachen wollen,
würden sicherlich gravierende Änderungen an ihrem Spielort erforderlich, so daß man sich das
wohl zweimal überlegen würde.
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