Angola |
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18.11.2018, 11 De Novembro, Qualifikation ACN 2019 |
Die Nationalmannschaft von Angola hat zwischen 1996 und 2013 sieben Mal an der Endrunde der
Afrikameisterschaft teilgenommen und heute können die sogenannten Palence Negras (Schwarzen
Antilopen) gegen Burkina Faso einen Riesenschritt in Richtung auf die siebte Qualifikation
für das Turnier machen. Vor den 1990er Jahren spielte Angola keine Rolle, was wohl auch daran
liegt, dass das Land direkt nach der überstürzten Unabhänigkeit von Portugal nach dem
Zusammenbruch der dortigen Militärdiktatur 1974 in einen 18jährigen Bürgerkrieg gestürzt
worden war. Der größte Erfolg des Teams ist bis heute die Qualifikation für die Weltmeisterschaft
2006 in Deutschland, bei der man in der Vorrunde scheiterte und u. a. auf die frühere Kolonialmacht
Portugal traf. Der heutige Gegner hat noch an keiner WM teilgenommnen, war allerdings zuletzt vier
Mal in Folge für die Afrikameisterschaft qualifiziert, wo man 2013 mit dem zweiten Platz seinen
größten Erfolg feierte - im Finale gab es eine 0:1-Niederlage gegen Nigeria.
Die Heimmannschaft ist von Beginn an im Vorwärtsgang und bedrängt das Tor von Burkina Faso,
welches sich den Hausherren kompakt entgegenstellt, liegen doch die Gäste aktuell auf dem
zweiten Platz der Gruppe, was für die Qualifikation reichen würde und Angola muss heute
gewinnen, um auf Platz drei liegend einen Tausch der Plätze zu verhindern. Die Gäste scheinen
auf einem guten Weg zu sein, ein 0:0 mit in die Pause nehmen zu dürfen, doch in der Nachspielzeit
der ersten Hälfte fällt dann doch noch der Führungstreffer für Angola, als Mateusz aus dem
Strafraum trifft. In der zweiten Hälfte erhöhen die Hausherren auf 2:0 und es ist wieder Mateusz,
der das Tor erzielt, nachdem ein Abwehrspieler der Gäste besser zum Ball stehend träumt, statt
die Situation zu klären. Zwanzig Minuten vor dem Ende ist dann Angolas Abwehr indisponiert, was
Issoufou Dayo für den Anschlusstreffer nutzt, aber danach lassen die Gastgeber nichts mehr
anbrennen, so dass man jetzt tatsächlich als Tabellenzweiter hinter Überraschungstabellenführer
Mauretanien in den letzten Spieltag der Gruppe geht.
Wie so oft im afrikanischen Fußball hängt die Zuschauerzahl recht stark davon ab, zu welchem
Zeitpunkt man sie nimmt. Beim Abspielen der Hymnen und beim Anpfiff ist die Zahl der Menschen
im Stadion noch sehr überschaubar und dürfte sich - wenn überhaupt - im unteren fünfstelligen
Bereich bewegen, um dann im Verlauf der ersten Hälfte signifikant anzuwachsen. Support gibt es
dann aber doch von Anfang an, und zwar zu einem guten Teil mit Hilfe von im südlichen Afrika
bekanntermaßen beliebten Vuvuzelas, die in anderen Regionen der Welf oft eher als nervig empfunden
werden. Von Anfang an gut gefüllt ist der beachtlich große Gästebereich auf der Gegenseite, in dem
die Fans aus dem früheren Overvolta ihre rot-grünen Fahnen mit dem gelben Stern präsentieren.
Das Estádio 11 de Novembro ist nach dem Nationalfeiertag benannt, der wiederum auf dem Datum
beruht, an dem Angola von Portugal 1975 in die Unbhängigkeit entlassen wurde. Die Arena wurde
zur Afrikameisterschaft 2010 erbaut und präsentiert sich nicht nur optisch als typischer China-Bau,
sondern wurde tatsächlich von der Shanghai Urban Construction Group Corporation errichtet. Mit
50000 Plätzen ist die Mehrzweckanlage mit Laufbahn für die meisten Spiele in Angola deutlich
überproportioniert Bei Spielen der beliebteren Clubs des Landes gibt es allerdings teilweise größere
Zuschauerzahlen und tatsächlich hat es dabei bereits ein Unglück im Estádio 11 de Novembro
gegeben, als am 16.9.2018 im Gedränge fünf Menschen umkamen, als die Menge nach einem 0:0 in der afrikainschen
Champions League zwischen Angolas Primeiro de Augusto und Kongos TP Mazembe das Stadion verlassen
wollte - das Ministerium für Jugend und Sport Angolas hat eine Untersuchung angekündigt, die klären
soll, wie es zu diesen Todesfällen kommen konnte.
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