|
SV Bad Breisig |
|
Fußballverband Rheinland fussball.de |
|
20.10.2004, Rheintalstadion, Verbandspokal Rheinland |
Im Rheinlandpokal kommt es am heutigen Donnerstag mit der Begegnung SV Bad Breisig gegen SG
Brohltal/Wassenach zu einem Duell zweier Verbandsligisten, die erst vor gut sechs Wochen an
gleicher Stelle in eben dieser Liga aufeinandertrafen. Dabei behielten die Gäste mit 3:2 die
Oberhand, obwohl sie - wie selbst die aus Bad Breisig angereisten Zuschauer zugeben - die
schlechtere Mannschaft waren und so hatte die SG Brohltal wohl wesentlichen Anteil daran,
daß der SV Bad Breisig auf dem vorletzten Tabellenplatz steht und um den Klassenerhalt bangen muß.
Heute geht es freilich nicht um Ligapunkte, sondern um die Qualfikation für das Viertelfinale im
Rheinlandpokal und da winkt ein attraktiver Gegner, denn die Auslosung fand schon vor ein paar Tagen statt und bescherte dem Sieger der heutigen Partie ein Heimspiel gegen den Regionalligisten vom
TuS Koblenz.
Die heutige Partie verläuft zunächst ausgeglichen, das freilich auf allzu mäßigem Niveau, denn beide
Teams bringen nach vorne so gut wie nichts zustande. So spielt sich das Geschehen zum Großteil im Mittelfeld ab, wo der Ball häufig - und oft auch unbedrängt - beim Gegner landet, bis es dann kurz vor der Halbzeit die ersten brauchbaren Torchancen gibt. Beide Kontrahenten haben eine davon, die sie nicht verwerten können und so geht es erst mal torlos in die Pause. Kurz nach dem Seitenwechsel kommt es dann zur Führung der Gäste, doch anders als vor sechs Wochen ist es am Ende der SV Bad Breisig, der sich durchsetzen kann. Tatsächlich scheint der Gegentreffer die Hausherren zu beflügeln, die im direkten Gegenzug ausgleichen können und danach die Partie klar dominieren. Bis sieben Minuten vor Schluß geht das aus Sicht der Gäste gut, dann fällt aber doch der inzwischen hoch verdiente Führungstreffer für die Hausherren und kurz darauf stellen sie in einem Konter den späteren Endstand her und beseitigen so alle Zweifel daran, wer den TuS Koblenz empfangen wird.
Obwohl es sich auch für Verbandsligaverhältnisse um ein Lokalderby handelt - Bad Breisig und Burgbrohl
liegen gerade mal gute 10 Kilometer auseinander -, hält sich das Interesse an der Partie in Grenzen. Diejenigen, die trotzdem gekommen sind, neigen nicht sehr dazu, ihre Gefühle laut zu äußern und so setzt sich die Geräuschkulisse aus den Anweisungen von Trainer und Spielern sowie dem Verkehrslärm der direkt am Stadion vorbeilaufenden B9 zusammen. Für die Einheimischen ist das vermutlich kein Kriterium, aber der SV Bad Breisig handelt sich zumindest insofern eine schlechte Note im Service-Bereich ein, daß er den Zuschauern keine Eintrittskarten zur Verfügung stellt. Das gilt wohl auch für Ligaspiele, aber immerhin kann auf Anfrage noch ein altes Ticket aufgetrieben werden. Dennoch muß man wohl fragen, ob das Bereitstellen von Eintrittskarten wirklich so aufwendig ist, daß man nicht zumindest auf Nachfrage ein aktuelles Ticket abgeben könnte. Nicht alle im Stadion sind übrigens wegen des Spiels gekommen, so zieht zum Beispiel ein Jogger während eines Großteils der ersten Hälfte seine Runden auf der Laufbahn der Anlage, die um den Fußballplatz verläuft, und legt dabei handgestoppte Rundenzeiten zwischen 1,45 und 2,15 Minuten hin.
Das Rheintalstadion erfüllt nicht ganz die Erwartungen, die wohl viele bei diesem Namen haben und das
liegt nicht daran, daß es nicht im Rheintal läge. Tatsächlich verläuft das Bett des Rheines in unmittelbarer Nähe der Anlage, die also - siehe oben - in dem schmalen Streifen zwischen Rhein und B9 zu finden ist und somit ist es der Namensbestandteil 'Stadion', der die falschen Erwartungen wecken könnte. Es handelt sich um einen Sportplatz mit Kunstrasenbelag klassischer Prägung - also einem kurzgeschorenen hellgrünen Teppich mit gelben Linien -, der auf einer Seite über Ausbau mit einigen Stufen verfügt. Mit Holzbänken werden noch ein paar Sitzplätze bereitgestellt, die ungeschickterweise oberhalb der Stufen sind, so daß man die eigentlich nicht nutzen kann, da die Stehenden den Sitzenden die Sicht nehmen würden. Danach geht erst mal der Graswall weiter, in den die Stufen gebaut sind und ganz oben kommt dann noch die Sprecherkabine, die über eine Treppe zu erreichen ist. Der Rest der Anlage ist ohne größeren Ausbau, allerdings ist hinter einem Tor ein Gebäude, aus deren einer Hälfte Getränke und Bockwürste verkauft werden und in dessen anderer Hälfte Umkleiden und Toiletten untergebracht sind - apropos Toiletten: als erste Verbesserungsmaßnahme für die Anlage wäre zu empfehlen, die Herrentoilette mit einer schließenden Tür auszustatten. Zusammenfassend kann man sagen, daß das Rheintalstadion eine für Verbandsligaverhältnisse durchaus komfortable Anlage ist - zu überhaupt keinen Klagen gibt übrigens die Flutlichtanlage Anlaß.
|