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SC Brühl |
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05.04.2010, Schloßparkstadion, Verbandsliga Mittelrhein |
Die Geschichte des SC Brühl in der heutigen Form beginnt am 12. April 1994 mit dem Datum, an dem sich der damalige SC Brühl 06/45 - selbst durch die Fusion von Brühler SV 06 und Brühler Ballspielclub 45 entstanden - und der aus einer Betriebssportgruppe des Autobauers hervorgegange FC Renault Brühl zusammenschlossen. Von
1997 bis 2006 kickte der so entstandene SC Renault Brühl in der Verbandsliga, bevor man den Gang in die Landesliga antreten mußte. Zur Spielzeit 2008/09 kehrte man in die Mittelrheinliga zurück und gleichzeitig beschloß man, durch einen Umbenennung in SC Brühl 06/45 die Verbindung zu Renault aus dem Vereinsnamen zu streichen. Bisher konnte man in der aktuellen Spielzeit 25 Punkte erringen, was unter normalen Umständen noch eine leichte Abstiegsgefahr bedeutet hätte, aufgrund des Rückzugs des GFC Düren allerdings bei 12 Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz ein sicheres Polster bedeuten sollte. Noch mehr wird man sich wohl beim SCB Viktoria Köln über die Nachricht aus Düren gefreut haben, denn der frühere Zweitligist hat dadurch Abstiegsplatz 14 verlassen und sieht von heute auf morgen sieben Punkte zwischen einem Abstiegsplatz und den bislang errungenen 20 Zählern.
Bereits nach wenigen Sekunden haben die Kölner einen Torschrei auf den Lippen, der jedoch jäh verstummt, als Viktorias Hakan Yalcin ein Kunstschuß "gelingt", der so gar nicht nach dem Geschmack von Mannschaft
und Fans der Viktoria ist, nämlich freistehend aus dem Fünfmeterraum über die Querlatte. Aber es soll noch schlimmer kommen für die Gäste, denn statt in dieser Szene selbst in Führung zu gehen, muß man nach 16 Minuten sogar einem Rückstand hinterherlaufen, nachdem Daniel Thonke die erste nennenswerte Chance für den SC Brühl zum 1:0 nutzt. Nach einer halben Stunde Spielzeit nutzt allerdings Yalcin die Chance, seinen Fehler aus der Anfangsphase wettzumachen, als er nach schönem Zuspiel frei vorm Tor auftaucht und das Leder im Netz unterbringt. Eine ganz ähnliche Szene führt in der zweiten Hälfte zur Gästeführung, und zwölf Minuten vor Schluß macht die Viktoria endgültig alles klar - beide Treffer durch Ömer Camuralioglu und alle drei Tore für den SCB unter tatkräftiger Mithilfe der Hausherren, die mit ihrem schlechten Stellungsspiel im Mittelfeld die Gegenstöße der Kölner begünstigen.
Menschen, die sich in Blöcken aufstellen, Fanutensilien mit sich führen und gemeinsam so laut wie möglich singen, um ihr Team so zu unterstützen, soll es im Fußball häufiger geben - allerdings kaum noch in
Spielklassen wie der Verbandsliga. Auch in Brühl sind derartige Phänomene eher ungewöhnlich, aber der SCB Viktoria Köln gehört zu den wenigen Clubs auf diesem Niveau, die einen kleinen "Mob" ihr Eigen nennen können, in dem wohl die wenigsten die Glanzzeit des Club miterlebt haben dürften, der 1980 mit dem vierten Platz in der 2. Bundesliga Nord seinen größten Erfolg feierte. Jedenfalls feuern die Kölner ihr Team durchgängig an, spielen auch schon mal das Vereinslied per Handy und Megaphon ein und verströmen vor allem mit ihren "Chelsea! Chelsea!"-Sprechchören internationales Flair - auch wenn man bei genauem Hinhören erkennt, daß natürlich eigentlich "Schäl Sick" gerufen wird in Anspielung auf die Vorbehalte vieler linksrheinischer Kölner gegen die andere Rheinseite, wo mit dem Stadtteil Höhenberg auch die Heimat der Viktoria zu finden ist.
Zur laufenden Spielzeit konnte der SC Brühl vom Sportplatz Brühl-Ost an der Schildgestraße zurück in den Schloßpark ziehen und trägt seine Heimspiele seither wieder in
der Anlage aus, die man zuvor hatte verlassen müssen, um eine Generalsanierung zu ermöglichen. Neben dem Einbau einer neuen Drainage sowie dem Umbau des Nebenplatzes von einem Hartplatz zu einer Spielfläche mit Kunstrasenbelag wurden auch die Zuschauerbereiche neu gestaltet. Hierbei wurden die beiden Längsseiten mit 40 Zentimeter hohen Betonstufen versehen, die stehend oder sitzend genutzt werden können, wobei die Kapazität des Stadions von deutlich überdimenisionierten 8000 Zuschauern auf sicherlich ebenso oberhalb der Notwendigkeit der Verbandsliga liegende 4000 reduziert wurde. Gleichzeitig wurden die Leichtathletikanlagen modernisiert und oberhalb der Stufen auf einer Längsseite ein neues Vereinsheim errichtet, das allerdings zu einem guten Teil unterirdisch liegt, womit eine Bauauflage aus Gründen des Denkmalschutzes umgesetzt wurde.
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