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Hertha BSC |
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18.02.2012, Olympiastadion, Bundesliga |
Bei Hertha BSC sind in den letzten Wochen die Fetzen geflogen - allerdings hat man nicht die Gegner
auf dem Platz zerrissen, sondern sich lieber gegenseitig. Zunächst wurde Cheftrainer Markus Babbel
entlassen, der angekündigt hatte, den Verein zum Saisonende verlassen zu wollen. Dieser Entlassung folgend -
von vielen als eher nicht verständlich eingestuft - verpflichtete man Michael Skibbe, der nach einer
bitteren 0:5-Niederlage am letzten Wochenenden nach nur fünf Pflichtspielen, die sämtlich verloren
wurden, wieder entlassen wurde. Heute sitzt ein Ex-BVB-Spieler auf der Bank, aber es pfeifen bereits
die sprichwörtlichen Spatzen von den Dächern, daß er nur für ein Spiel im Amt ist und daß morgen
Otto Rehagel als neuer Trainer der Berliner vorgestellt wird. Daß er ausgerechnet gegen sein altes
Team in der Verantwortung steht, macht die Aufgabe für Tretschok nicht leichter, denn der BVB hat sich
in der Rückrunde die alleinige Tabellenführung erobert und stellt dabei so etwas wie die Antithese zur
Hertha - die Dortmund haben keinen einzigen Punkt in der Rückrunde liegenlassen.
Im ersten Abschnitt ist der Spitzenreiter die dominierende Mannschaft, was auch daran liegt, daß
Hertha sehr tief steht und auf Konter lauert. Insgesamt neutralisieren sich die Teams damit
weitgehend. So geht es schließlich mit einem torlosen Remis in die Pause, was allerdings nicht
heißt, daß es gar keine Torchancen gegeben habe, denn zum Beispiel Lucas Barrios und Raffael
hätten durchaus die Möglichkeit gehabt, ihre jeweiligen Farben in Führung zu bringen. Im zweiten
Abschnitt spielt Hertha munter mit, aber schließlich ist es doch der BVB, der in Führung geht.
Ein Kopfball von Robert Lewandowski wird von Herthas Thomas Kraft mit einem schönen Reflex an die Latte
gelenkt, aber der Torhüter wird nicht wirklich für die spektakuläre Rettung belohnt, dann Dortmunds
Kevin Großkreutz legt noch einen drauf und bringt das Leder per Fallrückzieher doch noch im Tor
der Berliner unter. In der Folge schaffen es die Schwarz-Gelben weitgehend, die Angriffsversuche
der Hertha unter Kontrolle zu halten und überstehen auch die eine Schrecksekunde, als Raffael den
Ausgleich auf dem Fuß hat, so daß es am Ende bei einem aus der Sicht der Westfalen hart erkämpften
1:0-Erfolg bleibt.
Beide Fangruppen haben als Intro etwas Besonderes vorbereitet, wobei man die Aktion bei den Hertha-Fans
mit einem Banner eher einfach hält, dafür aber zu einem speziellen Thema durchführt und mit "Allet
Jute zum Vierzigsten HFC" dem Hertha BSC Fanclub 1972
zum Geburtstag vor einer knappen Woche gratuliert. Aufwändiger geht es im Gästeblock zu, wo man ebenfalls
ein Banner - zwischen unter und Oberrang aufgehängt bemüht und mit den Aussagen "Schwarz-Gelbe Borussia" -
"Dortmund ist wunderbar", die Vereinszeichen des BVB und Dortmunder Stadtwappen flankieren, eine allgemeinere
Botschaft zu verkünden hat, dazu aber den kompletten Unterrang des Bereichs mit gelben und schwarzen Plastikfolien
in die genannten Farben taucht. In der Folge gibt es von beiden Seiten guten Support, wobei die Anhänger von
Borussia Dortmund natürlich das bessere Ende für sich haben und am Ende mit ihrer Mannschaft den Auswärtssieg
feiern - der BVB-Anhang hat sich übrigens weit über den Gästblock hinaus verteilt und ist in fünfstelliger
Zahl angerückt, was die Berliner veranlaßt, zeitweise zwei Reihen von Ordnern vor den Auswärtsfans zu postieren -
aus eher unerfindlichen Gründen, denn man dürfte kaum mit einem Platzsturm rechnen und auch mit der bei
DFB und Clubs ungeliebten Pyrotechnik hält man sich im Gästeblock sehr zurück.
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