BVB 09

Borussia Dortmund
vs.
Manchester City 1:0

Manchester City FC

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Manchester City Mad
Letztes Spiel: Tasmania Berlin vs. SC Gatow 04.12.2012, Westfalenstadion, UEFA Champions League

Ticket
65829 Zuschauer

Die Gruppe D der Europa Champions League wurde sofort nach der Auslosung als die "Todesgruppe" des Wettbewerbes tituliert. Tatsächlich ist eine Konstellation zustande gekommen, wie es sie nur selten gibt: Das Los brachte die Meister von Spanien, England, Deutschland und der Niederlande zusammen, so Westfalenstadion daß es sich um eine echte "Insel der Landesmeister" handelt. Die meisten dürften davon ausgegangen sein, daß es sich bei denen, die der Tod ereilen soll, um die beiden mitteleuropäischen Titelträger handeln würde. Tatsächlich hat sich der englische Meister Manchester City als der Prügelknabe der Gruppe erwiesen, und man steht vorm letzten Spieltag mit gerade einmal zwei Zählern sieglos da. Umgekehrt konnte Borussia Dortmund bei zwei Unentschieden - eins davon in Manchester - und drei Siegen schon am vorletzten Spieltag Platz eins in der Abschlusstabelle buchen, so daß es heute nicht mehr um viel geht, wobei die Gäste mit einem Sieg im Westfalenstadion zumindest noch Platz drei erreichen und so der europäischen Bühne zumindest in der Europa League erhalten bleiben. Vorausgesetzt, daß Real Madrid, denen der zweite Gruppenplatz sicher ist, mit einem Sieg gegen den AFC Ajax Amsterdam die entsprechende Schützenhilfe leistet - sollte City in Dortmund nicht gewinnen, wird man dagegen als erstes englisches Team, das in der Gruppenphase der Champions League keinen Spielgewinn verzeichnen konnte, in die Geschichte des Wettbewerbs eingehen.

Ende des letzten Jahres war an dieser Stelle von der "Unsportlichkeit" des Arsenal FC die Rede, der mit zahlreichen Ersatzspielern gegen Olympiakos Piräus angetreten war, nachdem seine Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League festgestanden hatte. Heute ist zu bescheinigen, daß man es bei Westfalenstadion Borussia Dortmund nicht anders macht, wo heute je nach Zählweise fünf bis sechs Spieler auflaufen, die nicht in der üblichen Stammformation stehen. Allerdings zeichnet sich schnell ab, daß das ohne Folgen bleiben dürfte, denn Manchester City versucht nicht einmal den Anschein zu erwecken, daß die Europa League dem Club irgend etwas bedeute und versucht zu keinem Zeitpunkt auf Sieg zu spielen, obwohl Real schnell in Führung geht und sich gar eine hohe Niederlage für Ajax abzeichnet. Zunächst haben die Gäste zumindest noch etwas mehr Ballbesitz als der BVB, aber das ändert sich im Lauf der ersten Hälfte Schließlich machen die Dortmunder das Spiel und drängen auf den Führungstreffer, der schließlich fällt, als der eingewechselte "Kuba" Blaszczykowski in der 57. Minute das Leder nach innen bringt, wo der junge Julian Schieber in den Ball rutschen und aus kurzer Distanz für das 1:0 sorgen kann. Auch und erst recht nach dem Gegentreffer ist nichts von Gegenwehr Manchester Citys zu spüren, das außer einem Schuß aufs kurze Eck, den Dortmunds Roman Weidenfeller zur Ecke ablenken kann, keinerlei Torchancen mehr zustande bringt.

Wenn einem Club ein Spiel augescheinlich so wenig bedeutet, obwohl man sich noch für das Weiterkommen qualifizieren kann - wenn auch in Form eines "Abstieges", wie heute für Man City möglich - fragt man sich, wie die Fans darauf reagieren, die für das Spiel immerhin Zeit und Geld aufwenden und doch eigentlich zumindest das Recht haben dürften, daß die Spieler sich anstrengen, um sie für ihre Mühe zu Westfalenstadion belohnen. Die City-Fans machen gute Miene zum lahmen Spiel und supporten sogar in der Anfangsphase mit diversen Sprechchören mehr, als man es 2012 aus dem UK gewohnt ist. Immerhin sorgt der Dortmunder Anhang dafür, daß man auch etwas Beeindruckendes erleben kann, denn die Heimfans zeigen zum Einlaufen der Teams eine Choreographie, die mit einem Vereinszeichen des BVB über die gesamte Südtribüne keine Originalitätspreise gewinnen dürfte, aber schlicht und ergreifend Attribute wie "spektakulär" und "beeindruckend" verdient hat und auch den Gästefans in Erinnerung bleiben dürfte. Danach gibt es natürlich auch von den Heimfans Support in Form von Gesängen, der auch anhält, als die Anhängerschaft aus Manchester gegen Ende der ersten Hälfte dann doch etwas leiser wird und im zweiten Abschnitt den Support weitgehend einstellt. Richtig laut wird es dann noch einmal, als Mario Balotelli bei den Gästen eingewechselt wird, der wohl kaum die Aussicht hat, demnächst zum beliebtesten Gegenspieler in Dortmund gewählt zu werden und bei jeder seiner Aktionen mit einem lauten Pfeifkonzert bedacht wird - das Halbfinale der Europameisterschaft im letzten Sommer, bei der er im Alleingang für den 2:0-Sieg seiner italienischen Mannschaft gegen die DFB-Elf gesorgt und sich mit einer spektakulären Pose nach dem zweiten Treffer unsterblich gemacht haben dürfte, mag dem Stürmer deutlich besser gefallen haben als sein heutiger Auftritt im Westfalenstadion!

Westfalenstadion
Westfalenstadion

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