SV Darmstadt 98

Darmstadt 98
vs.
Borussia Dortmund 0:2

BVB 09

maps.google.de
wikipedia
facebook



fußballdaten.de
fußball.de
kicker.de
schwatzgelb.de
Desperados
The Unity
www.die-kirsche.com
maps.google.de
Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. TSG Hoffenheim 07.03.2016, Böllenfalltor, Bundesliga
Nächstes Spiel:  TV Jahn Hiesfeld vs. TSV Meerbusch

Ticket
17000 Zuschauer

Der SV Darmstadt 98 verkörpert mit seinem Stadion Böllenfalltor Fußball aus einer anderen Zeit und so mag es vielen BVB-Fans als pure Ironie erscheinen, dass die Spielplaner der Böllenfalltor DFL die Partie gegen die Lilien ausgerechnet auf den heutigen Spieltag gelegt haben, wenn die Partie der Borussia gegen die TSG Hoffenheim gerade mal drei Tage her ist. Gerade mal 90 Kilometer trennen Darmstadt und Sinsheim, aber im Fußball liegen Welten zwischen den beiden Städte, gilt doch Hoffenheim als die Verkörperung des modernen - von vielen Fußballfans als seelenlos empfundenen - Fußballs, während Darmstadt für nicht immer unproblematische, aber urwüchsige Fankultur steht, geht man hier doch noch immer gerne in der traditionellen "Kutte" zum Heimspiel. Umso symbolträchtiger, dass die Lilien gar nicht so übel im Rennen um den Klassenerhalt liegen und dabei unter anderem die Nase gegenüber der TSG Hoffenheim vorne haben, die aktuell Abstiegsplatz 17 der Tabelle belegt.

Thomas Tuchel lässt heute seine Mannschaft in einer sehr originellen Formation auflaufen, zu der nicht nur mit Adrian Ramos und Erik Durm Spieler stehen, die kaum einmal in der Startelf zum Einsatz kommen, sondern mit Felix Passlack sogar ein Spieler, der noch nie in der ersten Mannschaft Böllenfalltor des BVB gespielt hat. Der BVB übernimmt auch in dieser Formation sofort das Kommando, aber die Zahl der Torchancen - gegen tief stehende Lilien - bleibt überschaubar und nach einer guten halben Stunde vergibt Darmstadt sogar selbst eine gute Gelegenheit in Führung zu gehen. Kurz darauf ist es dann aber doch der Favorit, der das erste Tor erzielt - einen Kopfball von Pierre-Emerick Aubameyang kann Darmstadts Christian Mathenia noch abklatschen, aber Adrian Ramos ist zur Stelle, um abzustauben und sich im zweiten Spiel in Folge als Torschütze auszuzeichnen. Es beginnt die stärkste Phase des BVB mit diversen Chancen für die Gäste gegen Ende des ersten Abschnitts und zu Beginn der zweiten Hälfte, die schließlich in der 53. Minute zum 0:2 durch Durm führt, das mit Gonzalo Castro ein ebenfalls neu ins Team gerückter Spieler auflegt. Damit ist die Partie endgültig entschieden und Borussia Dortmund ist in der Folge näher am dritten Treffer, als die Lilien am Anschlusstor.

Die Darmstädter Anhänger sind seitlich auf der Hauptseite des Stadions untergebracht, wo sie mit ihren Schwenkfahnen und Doppelhaltern unter dem Tribünendach Stellung bezogen haben und Böllenfalltor mit ziemlich durchgängigen Anfeuerungen ihr Team unterstützen. Das gleiche tun die BVB-Fans, die den unbeleuchteten, weitläufigen Weg in den Gästeblock gefunden haben, wo man in Darmstadt ohne Wetterschutz auskommen muss, so dass die Gästefans froh sein können, dass es heute zwar kalt, aber niederschlagsfrei ist. Bei dem Heimfans ist vor allem der Gassenhauer „Oh, wir sind immer da, wir sind immer da, wir sind immer da, wir sind Darmstädter!“ auffällig, während man bei den Gästen ein wenig stärker in seinem Liedgut variiert und - nimmt man auch gerne die Zähler aus Darmstadt mit - die meisten Dortmund-Anhänger den Lilien die Daumen drücken, dass sie sich die Punkte für den Klassenerhalt anderswo sichern können.

Eine einzige Erscheinungsform des mordernen Fußballs hat ihren Weg bereits ans Böllenfalltor gefunden, denn das Stadion der Lilien hört seit 2014 sponsorenbedingt auf den Namen "Merck-Stadion", dem allerdings immer noch "am Böllenfalltor" angehängt wird. Die 1919 erbaute Anlage wurde 1952 Böllenfalltor für die damals erstklassige Oberliga umgebaut und erreichte so eine Kapazität von 25000 Zuschauern, die in 1980 angesichts des ersten Aufstiegs des SV Darmstadt in die Bundesliga weiter auf 30000 erhöht werden musste - aktuell ist es gerade mal noch für 17000 Menschen zugelassen, die heute auch gekommen sind. Die Tage des Traditionsstadions gelten freilich auch in Darmstadt als gezählt. Eigentlich sollte an alter Stelle bereits zur kommenden Saison ein modernes Stadion für 18000 Zuschauer entstehen. Da sich das Genehmingungsverfahren verzögert hat, strebt man jetzt den mit 27 Millionen Euro bezifferten Neubau der Anlage zur Spielzeit 2017/18 an -10,5 Millionen davon wird das Land Hessen über einen Ausgleichsfond übernehmen und weitere 14 Millionen werden von der Stadt Darmstadt bereitgestellt.

Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links