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Daugava Daugavpils |
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28.05.2012, Daugava, Virslīga |
Der FC Daugava Daugavpils ist 2007 aus dem FC Ditton hervorgegangen, der zu dieser Zeit hinter dem FC
Dinaburg die Nummer zwei im Fußball der Stadt war. Das bleibt so bis nach der Spielzeit 2009, als die
beiden Clubs auf kuriose Art und Weise die Rolle tauschten. Der FC Dinaburg wurde wegen der Beteiligung
an einem Wettskandal aus der Eliteliga geworfen. Davon profitierte ausgerechnet der Lokalrivale, der
eigentlich nach verlorener Relegation gegen Jūrmala in die Zweitklassigkeit gemußt hätte, so aber im
Oberhaus bleiben konnte. Aktuell könnte Daugava vor dem großen Wurf stehen, denn man führt nach elf
Spieltagen die Tabelle an und könnte am heutigen Pfingstsonntag gar den Vorsprung ausbauen, da sich am
Vortag die Verfolger Spartaks Jūrmala und Skonto Riga bei einem 2:2-Unentschieden gegenseitig die
Punkte abgenommen haben. Und allzuschwer dürfte das gerade heute nicht werden, wenn es gegen den
Aufsteiger FS METTA/Latvijas Universitate geht, denn das von einer Fußballschule gestellte Team (das
FS im Namen steht für Futbola Skola) liegt mit gerade einmal sechs Zählern abgeschlagen am Tabellenende.
Tatsächlich entwickelt sich die Partie schnell so wie erwartet - zumindest bezogen auf die Spielanteile,
denn die Gastgeber belagern das Tor der Gäste und kommen zu einer klaren Chance nach
der anderen. Durch Unvermögen und auch etwas Pech bleibt es jedoch zunächst einmal beim torlosen Remis,
zum Beispiel, weil in der 32. Minute ein Kopfball nach einem Eckstoß an der Latte des Gästetors landet
und weil sieben Minuten später ein vermeintliches Eigentor der Fußballschüler nicht anerkannt wird - das
Leder soll vor dem Paß, der zu dem Treffer führt, im Toraus gewesen sein. In der 35. Minute ist es aber soweit, als man sich schön über links durchsetzt und diagonal auf Vladirmir Volkov zurücklegt, der keine
Mühe hat, von Höhe des Elfmeterpunktes zu verwandeln. Noch vor der Halbzeit landet nach einer der vielen Ecken ein
Kopfball vom aufgerückten Defensivspieler Matija Michalj im kurzen Eck des Gästetors, und es heißt 2:0.
Im zweiten Abschnitt gibt es zunächst ein paar Befreiungsversuche der Gäste und danach wieder das gewohnte
Bild, aber diesmal kommt Daugava nicht mehr über Fehlversuche hinaus - einmal trifft man noch das Aluminium
- und so bleibt es beim vergleichsweise knappen 2:0, mit dem die Gäste äußerst gut bedient sind.
Das Daugavas Stadiona liegt zwischen einem der 'Sternzacken' der mächtigen Festung,
die im 16. Jahrhundert
südlich der eigentlichen Stadt errichtet wurde am Fluß Duna. Eigentlich handelt es sich um nicht viel
mehr als einen Dorfplatz, der auf einer Seite über ein kleines Gebäude mit verglasten Logen verfügt und
ansonsten ohne Ausbau ist, was wohl der Grund ist, daß Daugava zeitweise im Stadion Celtnieks vom Lokalrivalen FC Dinaburg gekickt hat. Inzwischen hat man kurzerhand für die nötige Kapazität gesorgt,
indem man eine Stahlrohrtribüne mit sechs Sitzreihen auf die Gegenseite gesetzt hat, die nicht
nur in weiß auf blau den Schriftzug FC DAUGAVA trägt - in lateinischen Buchstaben, auch wenn der
Club russisch dominiert zu sein scheint, wenn man von seinem Internetangebot ausgeht, das nur in
dieser Sprache wirklich ausführlich ist -, sondern auch über ein Dach verfügt, was bei den heute
teils heftigen Regenfällen kurz vor Spielbeginn einiges wert ist. Die Einwohner Daugavpils werden
offensichtlich mit Transferbussen zum Spiel gebracht, der Großteil der Zuschauer taucht in der letzten Viertelstunde vor Anpfiff auf.
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