|
|
151 Zuschauer
|
|
Dessau war bis 2007 eine kreisfreie Stadt, die drittgrößte und eine der schönsten - wenn nicht die schönste -
Sachsen-Anhalts und wurde dann zum Unverständnis vieler in beiden Städten mit dem benachbarten Roßlau zur
Zwillingstadt Dessau-Roßlau zusammmengelegt, deren größerer Stadtteil es seither ist. Für Fußball ist hier
traditionell der SV Dessau 05 zuständig, der 1949 als BSG Waggonbau Dessau den FDGB-Pokal gewinnen konnte
und später als Motor Dessau zumeist in der zweitklassigen DDR-Liga unterwegs war. Später wurde man von der
ASG Vorwärts bzw. dem FC Anhalt Dessau überholt, der auch nach der Wende zunächst als Oberligist den SV 05
in den Schatten stellte, aber nach Insolvenz und Neustart heute nur noch in der Kreisobliga kickt, so dass
die Schwarz-Weißen ihre alte Vormachtstellung zurück haben, obwohl man auch - 2009 - eine Insolvenz hinter
sich hat. 2014 konnte man nach dem Zwangsabstieg in die Landesliga, der sich aus dieser Insolvenz ergab, in
die Verbandsliga Sachsen-Anhalt zurückkehren, in der man seither durchgängig kickt. Heute empfängt der
SV Dessau 05 den Tabellenführer Eintacht Elster zu einem Spiel, das beide Seiten (bei ca 50 km Entfernung)
als Derby bezeichnen.
Eintracht Elster kommt wie gesagt als Tabellenführer und somit auch als Favorit nach Dessau, tut sich jedoch
bei nasskaltem Wetter zwischen Nieselregen und stärkeren Schauern schwer gegen die Hausherren. Lange steht die
Partie 0:0, bis es Dessau in der zweiten Hälfte dann doch noch erwischt und in der 54. Minute Ricardo Franke
das - wie im weiteren Verlauf der Partie herausstellt - einzige und goldene Tor der Partie erzielt, so dass es
am Ende doch der Tabellenführer ist, der sich behauptet. Ein paarmal kommt es freilich zu strittigen Szenen,
was auf Heimseite zu einiger Aufregung führt, fühlt man sich doch durch Schiedsrichter Hendrik Miekautsch
benachteiligt und gibt den vermeintlichen Fehlentscheidungen des Referees eine erhebliche Mitschuld an der
knappen Niederlage - allerings könnte man auch die eigene Offensiver ins Visier nehmen, die nicht nur heute
kein Tor produziert, sondern mit nur sieben Treffern aus sechs Spielen überhaupt zu den schwächsten der Liga
gehört.
Das Stadion am im Nordosten der Innenstadt Dessaus gelegenen Schillerpark ist das zweitgrößte der Stadt,
hinter dem nach einem Dessauer Rennpiloten benannten Paul-Greifzu-Stadion, in dem der SV 05 in dieser Saison
auch gelegentlich antritt. Am Rande des Schillerparks findet man eine schmucke Anlage, die über erheblichen
Ausbau verfügt, allen voran die Tribüne, deren lehnenlose Sitzschalen zwei Mal die Aufschrift SV 05 ergeben.
Auf der Gegenseite kommt eine schicke neue Traverse dazu, die in einen Wall gebaut ist, der auf der anderen
Seite ebenfalls ein paar Stufen vorweisen kann, so dass auch der Kunstrasen-Nebenplatz nicht ohne Ausbau ist.
Sehenswert ist übrigens auch der Schillerpark selbst, eine Grünanalage mit viel Wildwuchs, die so wie ein Wald
wirkt, durch den sich diverse Wege schlängeln und zusätzlich einen Spielplatz und einen Ententeich vorweisen
kann.
|
