FC Dornbirn
vs.
FC Hard 2:1

Am 12.3.1913 wurde im Gasthaus Flur die Gr³ndungsversammlung des FC Dornbirn abgehalten, der sich sofort dem Voralberger sowie dem Ísterreichischen Fu ballverband angeschlossen hat. Als ersten Vereinserfolg gibt man den Gewinn des Voralberger Pokals von 1933 an, der noch f³nf weitere Male gewonnen werden konnte, und auch die Voralberger Meisterschaft wurde mehrmals nach Dornbirn geholt. Der ganz gro e Erfolg auf nationaler Ebene hat sich f³r die Voralberger nie eingestellt, aber immerhin spielte man drei Jahre in der Eliteliga und tauchte immer wieder auf dem zweiten Level auf. Hier schafften die Teams des IG Bregenz/Dornbirn wõhrend einer zwischenzeitlichen Fusion mit Schwarz-Wei Begrenz ein Kuriosum, als man 1984/85 sportlich aus der zweiten Liga abgestiegen erstklassig blieb, weil das Reserveteam in der dritten Liga den Aufstieg errang. Heute geht es zum Saisonauftakt der drittklassigen Regionalliga West im Voralberger Derby gegen den FC Hard, der seit Jahren zur Spitzengruppe der Liga geh÷rt, ohne je in die zweite Liga aufgestiegen zu sein. Am dichtesten dran war Hard 2002, als man den Titel in der Regionalliga West gewann, in der damals n÷tigen Aufstiegsrunde jedoch scheiterte.

Der Start in die neue Saison verlõuft zunõchst nicht ganz so, wie man es sich in Dornbirn vorgestellt haben d³rfte, denn nach acht Minuten ist es mit Pascal Kohlhaupt ein Spieler der Gõste, der f³r den ersten Treffer der Partie sorgt und den FC Hard im Anschlu an einen Ecksto mit 1:0 in F³hrung bringt. In der Folge sind es dann aber doch die Hausherren, die das Kommando ³bernehmen und den Spielverlauf bestimmen. Das zahlt sich kurz vor der Halbzeitpause aus, denn in der 44. Minute sorgt Deniz Mujic zu einem Zeitpunkt f³r den Ausgleichstreffer, der gemeinhin unter Fu ballphilosophen als "psychologisch g³nstig" gilt. Ob es an diesem "psychologischen Vorteil" liegt oder nicht, sei mal dahingestellt, aber tatsõchlich hat der FC Dornbirn auch in der 2. Hõlfte das bessere Ende f³r sich, auch wenn man diesmal nicht ganz so lange mit seinem Treffer wartet: sieben Minuten vor Schlu ist es Mathias Mayer, der bei einer Flanke von links seinen von kreisrundem Haarausfall gezierten Kopf in die Flugbahn des Balles bringt und f³r den bejubelten Siegtreffer f³r den FCD sorgt und somit den Hausherren drei Punkte zum Saisonauftakt verschafft, die die gr÷ tenteils doch sehr passiven und inaktiven Spieler der Gõste auch faktisch nicht verdient gehabt hõtten.

Vielleicht zehn Fans der Hausherren haben sich auf der Gegenseite um ein Banner mit der Aufschrift "White Devils Dornbirn" geschart und sorgen daf³r, da es etwas Support f³r die Hausherren gibt. Tatsõchlich gibt man sich alle M³he und ist wõhrend eines Gro teils der Zeit mit Sprechch÷ren aktiv, wobei "Mein Herz schlõgt f³r den FCD" die beliebteste Variante zu sein scheint. Nach dem Siegtreffer f³r die eigenen Farben greift man auch noch in die Kiste der Pyrotechnik, wobei das einsam vor den Fans vergl³hende bengalische Feuer dann doch einen eher etwas traurigen Eindruck macht. Anhõnger der Gõste sind nirgends erkennbar, obwohl nur etwa 12 Kilometer zu bewõltigen gewesen wõren, was wohl auch f³r nicht allzu reisefreudige Menschen kaum als un³berbr³ckbare Distanz gelten d³rfte.

Das Stadion Birkenwiese ist eine sehr h³bsche Analge, die unter anderem auch von ihrer Lage profitiert, denn ³ber die so gut wie unausgebaute Hintertorseite im S³den hinweg hat man den Blick auf ein spektakulõres Alpen-Panorama. Auch der andere Hintertorbereich kommt ohne gro en Ausbau aus, daf³r gibt es davon reichlich auf den Lõngsseiten. Zum einen ist hier die Gegengerade zu erwõhnen, auf der man auf neun Stufen Platz findet, die aus Kantsteinen und Erdf³llung bestehen. Zum anderen und vor allem ist freilich die Haupttrib³ne als Schmuckst³ck des Stadions zu bezeichnen. Das etwas hochgesetzte Bauwerk ist mit einem h÷lzernen Dach versehen und man findet Platz auf Bõnken aus dem gleichen Material. So ergibt sich ein altmodischer Eindruck, dies aber im besten Sinne und er wird von den auf den seitlichen Gelõndern der Trib³ne untergebrachten Blumenkõsten noch weiter verstõrkt. Eine Laufbahn ist ebenfalls vorhanden und auch eine Flutlichtanlage gibt es, die zusõtzlich zur Befestigung von Mobilfunkantennen genutzt wird. Im letzten Jahr war das Stadion Birkenwiese ³brigens Schauplatz eines internationalen Sportfests, nõmlich der Weltgymnaestrada 2007, die sich als eine Art Olympische Spiele ohne Wertung und Leistungsdruck versteht.