DJK Saxonia Dortmund |
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18.08.2013, Hoesch-Park Multifunktionsstadion, Kreisliga Dortmund C6 |
Die DJK Saxonia Dortmund erfuhr 1922 ihre "Gründung [...] mit ca. 25 Mitgliedern und den Abteilungen Turnen &
Leichtathletik - Namengebung durch Pater Victorinus - Saxonia = Sächsische Franziskanerprovinz vom Heiligen Kreuz"
(zitiert nach der 90-Jahre-Festschrift der DJK).
Die 1929 gegründete Fußballabteilung der DJK Saxonia ist nicht unbedingt für sportliche Höhenflüge
bekannt - wenn man davon absieht, daß die Fußballabteilung der DJK Unitas Dortmund 1993 integriert wurde,
die jahrelang hatte Landesliga spielen können - hatte aber auch schon
bessere Zeiten als die jetzige. Der jetzige C-Ligist war 2008 mit vier Punkten Vorsprung Staffelmeister
der Dortmunder Kreisliga B 4 geworden und somit nach 10-jähriger Abwesenheit einmal wieder in die Kreisliga
A aufgestiegen. Dieser Höhenflug endete zwei Jahr später abrupt mitten in der Saison, denn man
fällt im März 2010 die Entscheidung, die Mannschaft vom Spielbetrieb abzumelden. Als Begründung wurden
"Unstimmigkeiten und eine Eigendynamik" angeführt und den Spielern vorgeworfen, zum Teil "nicht die
nötige Klasse und den nötigen Ehrgeiz" für diese Spielklasse gehabt zu haben (zitiert nach Reviersport).
Im zweiten Jahr verpaßte der Club dann auch noch den Klassenerhalt in der Kreisliga B, und so ist man jetzt
da angekommen, wo es keinen Abstieg mehr gibt und hat am ersten Spieltag der Kreisliga C die zweite
Mannschaft des BV Lünen 05 zu Gast, die selbst ein Jahr zuvor aus der Kreisliga B abgestiegen ist und
das erste Jahr in der neuen Spielklasse auf Platz sieben abgeschlossen hat.
Schnell und virtuos ist nicht alles, was auf dem Platz geboten wird - da muß man bei Spielbesuchen in der
Kreisliga C doch ein paar Abstriche hinnehmen - aber es ist unterhaltsam und geht hin und her. Dabei
sind die Hausherren überlegen, müssen jedoch erst einmal einem frühen Rückstand hinterherlaufen, nachdem
Ergün Senses die "Geister" - die so nach ihrem Sportplatz "In der Geist" gerufen werden - nach einer knappen Viertelstunde per Kopfballheber in Führung gebracht hat.
Das können die Gastgeber fünf Minuten später durch Ömer Özkan korrigieren, und noch in der ersten Hälfte
geht man durch Patrick Eckert in Führung. Im zweiten Abschnitt muß Saxonia noch einmal den Ausgleich durch Yasin Kilin
hinnehmen, kann dann aber durch einen Treffer von Bengin Han, bei dem die Gästeabwehr inklusive Goalie Tino-Reiner Krause
nicht ganz glücklich aussieht, die erneute Führung markieren. Danach kommt der BV Lünen 05 nicht mehr ins Spiel,
sondern es ist die DJK Saxonia, die bis zum Abpfiff von Schiedsrichter Mustapha Ajroudi mit weiteren Treffern
von Arif Özkan und Spielführer Ömer Dogan für klare Verhältnisse sorgt.
Wer die DJK Saxonia im Hoeschpark besucht, begibt sich ganz dicht an die Wurzeln von Borussia Dortmund,
denn der BVB hat zu Zeiten, als er noch einer von vielen Dortmunder Clubs war, seine Spiele auf dem
Sportplatz Weiße Wiese ausgetragen, der 1937 für die Erweiterung von Hoesch im Rahmen der Aufrüstung
und Waffenproduktion weichen mußte. Die Borussia mußte ins ungeliebte Großstadion Rote Erde umziehen, und
auf der weißen Wiese entstand der Hoesch-Park, der als Naherholungsgebiet für die Fabrikarbeiter dienen
sollte und 1941 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Zum Hoesch-Park gehören auch diverse Sportplätze,
von denen zwei über signifikanten Ausbau verfügen. Zum einen ist das der heute genutzte Hauptplatz mit seinen
umlaufenden Traversen und der auffälligen Heckenabgrenzung zwischen den Zuschauerrängen und der das
Spielfeld umgebenden Laufbahn. Dazu kommt die benachbarte (nicht mehr nutzbare) Raderennbahn mit einem Baseball-Feld in
ihrem Inneren sowie zwei unausgebaute Hartplätze, wobei es vor allem "Asche 2" ist, der den Besuch bei
DJK Saxonia spielortmäßig zu einem Glücksspiel macht, denn der Club nutzt in unregelmäßiger Abfolge beide
Plätze, und es ist fast nur durch Anreisen und Nachsehen zu ermitteln, welche der Spielflächen für einen bestimmten
Kick genutzt wird. Um den Kreis zu schließen muss ebenso erwähnt werden, daß der BVB hier im Hoesch-Park, bevor
das neue Trainingszentrum in Dortmund-Brackel eröffnet wurde, weiter an seinen Wurzeln festhielt und den Hoesch-Park
als Spiel- und Trainingsstätte der meisten Jugendmannschaften nutzte. Auch das neue Trainingszentrum sollte hier
entstehen, was jedoch an einem Veto der Stadt Dortmund scheiterte, so daß schließlich Brackel den Zuschlag
bekam.
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