SV Eichede

SV Eichede
vs.
FC Sylt 2:2

FC Sylt

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Letztes Spiel: Hansa Rostock vs. FC St. Pauli 20.11.2011, Ernst-Wagener-Stadion, Oberliga Schleswig-Holstein
Nächstes Spiel:  SuS Niederbonsfeld vs. Fortuna Bredeney

137 Zuschauer

Die Bezeichnung Dorfverein dürfte nicht überall positiv aufgenommen werden, doch das gilt nicht für den SV Eichede, der dieses Prädikat eher als Marken- und Gütesiegel versteht und es wie ein Aushängeschild vor sich her trägt. Dies gilt umso mehr am heutigen Tag, an dem es gegen den FC Sylt geht. Damit spielen die Gastgeber, die aus seinem dörflichen Stallgeruch vor allem Prädikate wie Bodenständigkeit und Lokalpatriotismus ableiten und auf ihre hervorragende Jugendarbeit Ernst-Wagener-Stadion hinweisen können, gegen einen Gegner, der als Retortenclub gilt und ein gänzlich anderes Konzept vertritt, was ihm von den Gastgebern genüßlich unter die Nase gerieben wird. Vor allem in einem in Plattdeutsch formulierten Kommentar im Vereinsheft bringt man es hier auf den Punkt und stellt heraus, daß der FC Sylt ein Nomadendasein führt und seine Spiele eben nicht auf der gleichnamigen Insel austrägt - man konnte sich nie mit dem heimischen Team Sylt über eine Nutzung des Stadions einigen und strebt jetzt einen eigenen Stadionbau an. Darüber hinaus wird in dem Kommentar darauf hingewiesen, daß es sich bei heutigen Gastverein um ein Reißbrettprojket handelt, das exakt null Spieler aus Sylt in seinen Reihen habe, dafür aber zahlreiche Kicker aus Hamburg, die sich heute über die kurze Anreise freuen könnten. Für Zündstoff ist also gesorgt, wenn man sich heute im 1978 in die neu entstandene Verbundgemeinde Steinburg eingegliederten Eichede zum Spitzenspiel der Schleswig-Holstein-Liga zwischen dem Fünften und Sechsten der Tabelle trifft. Von Anfang an suchen beide Seiten den Weg nach vorne, richtig spannend wird es erstmalig nach etwas mehr als einer Viertelstunde, als zunächst Sylts Sebastian Mahnke frei im Strafraum auftaucht, sich aber den Ball auf regelkonforme Weise abgrätschen läßt und im Gegenzug Eichedes Christian Rave nach einer Ecke völlig frei steht, aber von der Situation augenscheinlich überrascht ist. Bis zur Halbzeit gibt es zahlreiche weitere Ernst-Wagener-Stadion Torchancen, und es könnte sicherlich bereits 2:2 stehen, aber ein Treffer will einfach nicht fallen. Im zweiten Abschnitt geht beiden Teams der Zug zum Tor etwas verloren, so daß man meinen könnte, daß die Partie auf dem Weg zu einem torlosen Remis ist, bis es zu einer furiosen Schlußviertelstunde mit vier Treffern kommt. Zunächst geht der FC Sylt mit einem Treffer von Mahnke nach einem Eckstoß und einem schönen Spielzug über links, der von Gökhan Iscan nach Querpaß gegen die Laufrichtung von Eichede-Goalie Tim Wesphal abgeschlossen wird, innerhalb von fünf Minuten mit 2:0 in Führung. Doch dann müssen die Gäste nicht nur in der 84. Minute per Foulelfmeter von Dennis Wagner den Anschlußtreffer hinnehmen, sondern der SVE kommt zum Abschluß der zweiminütigen Nachspielzeit durch eine weitere Standardsiuation in Form eines Freistoßes, den Rave aus gut 20 Metern flach ins rechte Eck hämmert noch zum Ausgleich. So wird ein Remis erreicht, das den "Bravehearts", wie man sein Team in Eichede gerne nennt, wohl vor der Partie zu wenig gewesen wäre, sich aber durch sein Zustandekommen wie ein Sieg anfühlt und auf dem Platz und den Rängen gebührend gefeiert wird.

Das Ernst-Wagener-Stadion trägt den Namen des Vereinsvorsitzenden des SV Eichede aus den Jahren 1962 bis 1974 und verfügt über einen reinen Fußballplatz mit Naturrasenbelag, der alledings im Gegensatz zu dem ebenfalls mit Naturrasen versehenen Nebenplatz nicht über Flutlicht verfügt. Ausbau gibt es dagegen, und der kann sich durchaus Ernst-Wagener-Stadion sehen lassen, denn eine Längsseite verfügt über eine Tribüne, auf der etwa 500 Menschen auf Holzbänken unterkommen, und hinter einem Tor gibt es im Grashang Richtung Vereinsheim einen weiteren Bereich mit Bänken, während es gegenüber oberhalb eines kleinen Graswalles in Richtung auf den erwähnten, durch eine eigene Umzäunung abgetrennten Nebenplatz geht. Nur die Gegenseite bleibt ohne jede Erhebung und bietet nur die Option, sich ebenerdig am Stankett aufzubauen. Was dem Ernst-Wagner-Stadion sicherlich fehlt, ist eine Überdachung, doch das fällt am heutigen Tag nicht sonderlich ins Gewicht, denn es bleibt während der Partie trocken. Die einzige Unbill des Wetters ist, daß während der ersten Halbzeit Nebel aufzieht, so daß die zu Beginn noch völlig klare Sicht immer stärker eingeschränkt wird und schon erste Stimmen laut werden, die befürchten, daß man das Spiel gar nicht zu Ende bringen könnte.


Ernst-Wagener-Stadion

Ernst-Wagener-Stadion


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