FSV Erlangen-Bruck vs. TSG Thannhausen 3:3
FSV Erlangen-Bruck

FSV Erlangen-Bruck
vs.
TSG Thannhausen 3:3

TSG Thannhausen

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Letztes Spiel: FC Schweinfurt vs. Kickers Würzburg 03.08.2008, Sportanlage Tenneloher Str., Bayernliga
Nächstes Spiel: Kickers Offenbach II vs. Hessen Kassel II

Ticket
550 Zuschauer

1916 wurde der 1. FC Markt Bruck gegründet, die seit 1924 unter der Bezeichnung Erlangen-Bruck ein Teil der fränkischen Universitätsstatt geworden ist. Nach dem zweiten Weltkrieg nahm man den heutigen Namen an, nachdem man sich mit zwei Turnvereinen zusammengeschlossen hatte und bei dieser Bezeichnung bliebt es dann, obwohl die Turner aus dem gemeinsamen Konstrukt wieder "ausgestiegen" sind. Seit den 50er Jahren pendelten die Fußballer aus Bruck zwischen Bezirksliga Sportanlage Tenneloher Str. und den darunter liegenden Ligen hin und her, bevor man über die Bezirksoberliga (1996) in die Landesliga (2004) kam und diesen Höhenflug setzte man jüngst mit dem Aufstieg in die Bayernliga fort. Hier hat man es heute mit dem Vorjahresaufsteiger TSG Thannhausen zu tun, der wohl vor allem dadurch über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurde, daß man 2006 in den DFB-Pokal einzog und auf Borussia Dortmund traf - 1975 hatte Thannhausen bereits in dem Wettbewerb gegen Bayer Leverkusen gespielt, wartet dort nach Ergebnissen von 0:6 und 0:3 weiter auf sein erstes Tor. Solche Probleme hat Thannhausen in der Bayernliga nicht, wo man mit 51:41 Toren und 49 Punkten den siebten Platz belegte und in der aktuellen Spielzeit hat man auch mit einem 4:0 über Seligenporten bereits einen hohen Sieg auf dem Konto (mit einem 0:4 in Bayereuth allerdings auch eine ebensohohe Niederlage), während Erlangen-Bruck mit einem Remis (2:2 gegen Weiden) und einer Niederlage (0:1 in Hof) in die Saison gestartet ist und dringend einen Sieg bräuchte, um nicht von Saisonbeginn an den Nichtabstiegsplätzen hinterherlaufen zu müssen.

Bis zur 20. Spielminute sehen die Zuschauer ein recht ausgeglichenes Spiel, bei dem die Gäste aus Thannhausen leichte Vorteile haben, Sportanlage Tenneloher Str. und so ist es nicht unverdient, daß die TSG durch einen schönen Volleyschuß mit 1:0 in Front geht. Auf das jetzt kommende deutet bis dahin freilich wenig hin, denn es folgt eine Galaveranstaltung der Gäste und in dieser Phase weiß der FSV Erlangen-Bruck gar nicht wie es ihm geschieht. Bis zur Halbzeit steht es bereits 0:3, wobei der dritte Treffer für die Gäste durch einen bildschönen Heber erzielt wird, der das erste Tor noch an Schönheit übertrifft. Nachdem Thannhausen Anfang der zweiten Hälfte eine gute Chance auf das scheinbar bedeutungslose vierte Tor vergibt, kommt es quasi im Gegenzug per Kopfball zum Treffer zum 1:3. Jetzt ist es die TSG Thannhausen, die von der Entwicklung überrollt wird, denn sofort im nächsten Angriff fällt das 2:3 und jetzt wirbelt Erlangen-Bruck die Gäste mächtig durcheinander und erzielt schon in der 65. Minute das Ausgleichstor. Obwohl der Treffer fällt, bevor die Hälfte des Zeiten Abschnitts vorbei ist und wohl jeder mit weiteren Treffern rechnet, bleibt es am Ende in einem denkwürdigen Spiel beim 3:3-Remis. Die größte Siegchance haben die Gastgeber, die in der 88. Minute zunächst die Unterkante der Latte und dann - völlig freistehend - den Innenpfosten treffen, ohne das Leder im Gehäuse unterzubringen.

Die offizielle Zuschauerzahl von 550 erscheint etwas übertrieben, denn es sind wohl eher 300 - 400 Menschen, die sich am Ende rühmen Sportanlage Tenneloher Str. können, diese denkwürdige Partie verfolgt zu haben. In ihrer Vereinszugehörigkeit am Auffälligsten sind eine Handvoll Heimfans, die sich hinter einem Tor aufgebaut haben und hin und wieder mal mit einer Trompete und einer Pauke aktiv werden und zum Beispiel das Intro des Euro-Hits "Seven Nation Army" hören lassen. Bei den Treffern zeigt sich allerdings, daß man damit zwar zur Mehrheit im Publikum gehört, daß es aber eine durchaus signifikante Minderheit am Sportplatz gibt, die die TSG Thannhausen begleitet hat und in der ersten Hälfte ihren Spaß hat, bevor es dann in Abschnitt zwei ans Haareraufen geht. Über eins kann man sich als TSG-Thannhausen-Fan in der aktuellen Spielzeit zumindest bis jetzt nicht beklagen, nämlich darüber, das es bei den Spielen des eigenen Teams zu wenig Tore zu sehen gibt - vierzehn Treffer in drei Spielen muß man erstmal übertreffen.

Die Anlage des FSV Erlangen-Bruck an der Tennloher Straße ist im wesentlichen nicht viel mehr als ein normaler Sportplatz, hat aber Sportanlage Tenneloher Str. durchaus so etwas wie einen eigenen Charme. Auf beiden Längsseiten gibt es jeweils zwei Reihen von Stufen, was wirklich nicht viel mehr als den Ausbaugrad eines Dorfplatzes ausmacht, aber dafür hat man orginellerweise hinter dem Tor eine Sitzplatztribüne aufgebaut, die mit gelben Plastikschalen ausgestattet ist, wobei auf eine Überdachung verzichtet wird. Auffällig ist, ist, daß die Stufe zum Bodenniveau wegen des abfallenden Geländes im äußeren Bereich der Tribüne sehr hoch ist, vielleicht einen guten Meter und vielleicht sollte man hier ein Geländer installieren, bevor es zu einem Unfall kommt. Gegenüber gibt es übrigens auch eine "Sitzplatztribüne" - in Form von drei "Parkbänken" und hier haben ein paar Anwohner direkte Türen von ihren Vorgärten in die Anlage. Eine kleine Anzeigetafel gibt es übrigens auch am Sportplatz Erlangen-Bruck, wie die Anlage oft einfach bezeichnet wird und hinter den beiden Stufen auf der Eingangsseite folgt noch das Vereinsheim des Clubs. Für Bayernligaverhältnisse gehört die Anlage wohl tatsächlich eher zum unteren Durchschnitt, deutschlandweit gibt es aber sicherlich zahlreiche deutlich schlechtere Sportplätze, auf denen Fünftligafußball dargeboten wird.

Sportanlage Tenneloher Str.

Sportanlage Tenneloher Str.


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