Fortuna Düsseldorf

Fortuna Düsseldorf
vs.
Hertha BSC 2:2

Hertha BSC

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Letztes Spiel: FSV Optik Rathenow vs. FSV Union Fürstenwalde 15.05.2012, Multifunktionsarena Düsseldorf, Relegationsspiel 1./2. Bundesliga
Nächstes Spiel:  SG Herne 70 vs. SpVg. Arminia Holsterhausen

Ticket
51000 Zuschauer

Im letzten Jahr war es so, daß in den Relegationsspielen zwischen 1. und 2. Bundesliga zwei Teams aufeinandertrafen, die in der nur auf die zweite Halbserie bezogenen Tabelle mit einer positiven Bilanz von 8-7-2 einen siebten Platz erspielt hatten, während der VfL Bochum hier den 2. Platz seiner Liga belegte und damit noch von Platz acht auf Multifunktionsarena Düsseldorf Relegationsplatz drei geklettert war. Dieses Mal ist es genau umgekehrt, denn Fortuna Düsseldorf hat seine fünf Punkte Vorsprung auf Platz drei, die man nach der Hinrunde gehabt hatte, verspielt und sich am letzten Spieltag mit einem nicht sonderlich überzeugenen 2:2 gegen den MSV Duisburg so eben in die Relegation gerettet, während der Hauptstadtclub nach der unverständlichen Entlassung von Trainer Markus Babbel von Platz 11 auf 16 gestürzt ist, wobei man zumindest einen leichten Aufwärtstrend verzeichnen kann, da es zwischendurch lange so ausgesehen hatte, als würde man die Spielzeit als Direktabsteiger beenden. Allerdings bringen die Berliner aus dem Hinspiel eine unnötige 1:2-Niederlage mit an den Rhein, und so deutet jetzt wieder einiges darauf hin, daß die zukünftige Rolle der tief verschuldeten Hertha letztlich doch im Unterhaus spielen dürfte. Multifunktionsarena Düsseldorf

Das Spiel beginnt nicht gerade nach dem Geschmack von Hertha BSC, die nach einem auf den Anstoß folgenden schnellen Vorstoß des TSV Fortuna bereits in Rückstand liegen, bevor es der Minutenzeiger einmal um das Ziffernblatt geschafft hat - Maximilian Beister ist es, der das Leder aus 25 Metern im Netz unterbringt. Dieser Gegentreffer scheint von den Gästen aber eher als Ansporn verstanden zu werden, denn ab jetzt wird das Geschehen auf dem Platz von den Blau-Weißen bestimmt, Multifunktionsarena Düsseldorf die schnell zu Chancen kommmen und schließlich nach 22 Minuten durch einen Kopfball von Änis Ben-Hatira gegen eine eher inaktive Fortunadefensive zum Ausgleichstreffer kommen. Bis zur Halbzeitpause geht die Hertha-Dominanz weiter, und auch wenn es gelegentliche Konter der Hausherren gibt, können die Fortunen schließlich froh sein, das 1:1 in die Kabine zu retten. Im zweiten Abschnitt läuft es erst einmal wieder besser für den TSV, der sich jetzt endlich befreien kann und in der 59. Minute etwas glücklich zum 2:1 kommt, als ein Kopfball von Ranisav Jovanovic aus fünf Metern den Innenpfosten trifft und von dort aus ins Tor geht - zuvor hat sich Hertha mit einer gelb-roten Karte für Ben-Hatira selbst geschwächt. Danach scheint die Luft raus zu sein aus der Partie, bis sich Hertha fünf Minuten vor dem Ende noch einmal aufrafft - kurz zuvor hätte man fast den entscheidenden Gegentreffer kassiert - und Raffael das Leder nach einer schönen Kombination mit Ramos aus 15 Metern in die Maschen hämmert. Weitere Torchancen gibt es dann aber nicht, und so bleibt es bei einem 2:2, das sportlich den Aufstieg des Düsseldorfer TSV Fortuna von 1895 bedeuten würde, über das allerdings noch am grünen Tisch zu beraten sein wird.

Während es auf einer Hintertortribüne ein kleines Intro der Fortuna-Fans mit zahlreichen Schwenkfahnen in rot und weiß gibt, hat man bei den Berlinern keine besondere Begrüßung für die Spieler vorbereitet. Während der Partie stellt sich heraus, das heute beide Seiten tief in die pyrotechnische Kiste gegriffen und zahllose bengalische Feuer im Multifunktionsarena Düsseldorf Gepäck haben und zum Einsatz bringen - die ersten werden bereits in der 1. Spielminute nach dem 1:0 für die Fortuna abgebrannt. Nach dem zweiten Treffer der Fortuna führen die Berliner eine etwa 5-minütige Spielunterbrechung herbei, als sie eine größere Menge "Bengalos" auf den Platz und in angrenzende Zuschauerbereiche werfen und auch Feuerwerkskörper und Böller zum Einsatz bringen - man hat offensichtlich das Ziel, einen Spielabbruch zu provozieren. Das führt zu einer insgesamt 7-minütigen Nachspielzeit, in der es zu einem verfrühten Platzsturm von Fortunas Fans kommt, die bereits ausgelassen über den Platz tanzen - und sich teilweise am Rasen bedienen, wobei das Foto eines Fans, der den Elfmeterpunkt heraustrennt, später zum Renner werden soll, als eigentlich noch 90 Sekunden Nachspielzeit auf der Uhr stehen. Nachdem die Fans auf Bitte des Stadionsprechers nach etwas 20 Minuten den Platz verlassen haben und die Hertha-Spieler, die sich lange zieren, dorthin zurückkehren, kann es weitergehen. Sportlich tut sich wie gesagt nichts mehr, aber es folgt ein Protest gegen die Wertung seitens Hertha BSC, deren Spieler angeblich "Todesangst" ausgestanden haben und deren Trainer Otto Rehagel sich nicht erinnern kann, so etwas schon einmal erlebt zu haben.

Multifunktionsarena Düsseldorf
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Kommentar

Während und nach dem Spiel ist immer wieder von "Skandal", "Randale", "Chaoten", "Hooligans" oder gar "Desaster" die Rede und so soll auch an dieser Stelle das Geschehen kommentiert werden: Um genau zu sein, wird vor allem der Platzsturm der Düsseldorfer vor dem Abpfiff mit diesen Attributen belegt und sowohl eine Gefährlichkeit als auch eine Einzigartigkeit des Geschehens unterstellt, die völlig aus der Luft gegriffen ist.

Zunächst mal gab es in den 1990er Jahr mindestens drei verfrühte Platzstürme, unter anderem von den Fans des 1. FC Kaiserlslautern, als der FCK 1991 mit einem 6:2 in Köln Meister wurde und von denen des FC St. Pauli, als sich die Kiezkicker 1995 am letzten Spieltag mit einem 5:0 gegen Homburg den Aufstieg sicherten - damals war das eine Fußnote in einer eher positiven Bericherstattung, heute liefert es der versammelten Presse einen Anlaß zu einer Berichterstattung, die bürgerkriegsähnliche Zustände suggeriert. Irgendwo hat das etwas von dem Platzsturm selbst, denn noch während der Partie stürmen zwei Deppen los (in diesem Fall die Reporter Reinhold Beckmann und Mehmet Scholl), denen die restliche Meute blind hinterherrennt - wobei es ein paar löbliche Ausnahmen gibt wie die Kommentare bei turus.net und tagesschau.de.

Tatsächlich kann man beim heutigen Spiel von "Krawall" und "Randale" sprechen, aber eben bezogen auf die Anhänger aus Berlin, die augenscheinlich einen Spielabbruch provozieren wollten und damit erst die überlange Nachspielzeit von sieben Minuten herbeigeführt haben, in denen bei Fortuna voreilig der Aufstieg gefeiert wurde. Schon von daher ist es absurd, sollte die Wertung des Spiels aufgehoben werden, was der DFB unter normalen Umständen auch sicherlich nicht in Betracht ziehen würde, zu der man aktuell von den Medien getrieben wird - besonders einem Erzeugnis der Springer-Presse - aber durchaus fähig sein könnte. Gerade damit würde man die "Sieg-oder-Spielabbruch"-Mentalität belohnen, die hinter solchen Aktionen steht!

Sollten die Berliner Spieler sich dagegen ausgerechnet von den kurz vor Schluß ausgelassen herumhüpfenden Menschen - darunter Frauen und Kinder - in "Todesangst" versetzen lassen, wie Hertha-Anwalt Christoph Schickhardt nach dem Spiel kolportiert, wären sie wohl besser beraten, sich um eine Psychotherapie zu bemühen als um ein Wiederholungsspiel, während bei ihrem Coach Otto Rehagel beginnende Altersdemenz vorzuliegen scheint - immerhin war der Trainergreis bis 1995 in Bremen beschäftigt und es ist wohl ausgeschlossen, daß er von den beschriebenen Vorfällen in Köln und Hamburg damals nichts mitbekommen hat, die sich inzwischen seiner Erinnerung entziehen.

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