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Fortuna Düsseldorf |
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20.12.2011, Multifunktionsarena Düsseldorf, DFB-Pokal |
"Wir steigen wieder auf und schmeißen Dortmund raus!" - so heißt der Gassenhauer der Fans von
Fortuna Düsseldorf bereits seit Wochen. Obwohl man in den beiden Spieltagen der Rückrunde nur einen
Punkt mitnehmen konnte, überwintern die Düsseldorfer auf Platz eins der Zweitligatabelle und
haben alle Chancen, zum Ende dieser Spielzeit nach 15 Jahren in die Bundesliga zurückzukehren.
Heute geht es im letzten Pflichtspiel des Jahres darum, den Dortmund-Teil des Gesangs zu
verwirklichen, wenn man im Achtelfinale das DFB-Pokals auf den BVB trifft, der zwar zum Abschluß
der Hinrunde beim SC Freiburg gewinnen konnte, aber mit einer Mannschaft an den Rhein kommt, in
der sieben Stammspieler fehlen und vor allem die Defensive einen sehr provisorischen Eindruck macht.
Dennoch kann der Meister natürlich die Favoritenrolle kaum auf den TSV Fortuna abwälzen, auch
die Anhänger aus Dortmund gehen fest davon aus, daß es ihre Mannschaft sein wird, die im Pokal
überwintern und ins Viertelfinale des Wettbewerbs einziehen wird. Fakt ist wohl genauso, daß beide
Teams regenerationsbedürftig sind und die Winterpause gut gebrauchen können, aber all das hat vor
dem Abpfiff des heutigen Spiels keine Bedeutung.
In der Anfangsphase ist der BVB das überlegene Team, was sicherlich auch daran liegt, daß die
Gastgeber zunächst abwartend agieren. Nach und nach legen die Düsseldorfer ihre Scheu ab und
probieren ihr Glück mit schnellen Kontern, was nach einer Grätsche, bei der
der bereits verwarnte Patrick Owomoyela auf
der ungewohnten Innenverteidiger-Position gegen Sascha Rösler etwas zu spät dran ist und erst
der Dortmunder den Gegner und dann den Dortmunder eine Herausstellung trifft, zumindest schon einmal
zu einer Überzahl der Fortunen führt. Für ein paar Minuten geht beim BVB die Ordnung verloren,
aber die übersteht man, und danach vervollständigt Kevin Großkreutz als rechter Außenverteidiger
die Viererkette, und es sieht wieder besser mit der BVB-Defensive aus. Im zweiten Abschnitt hat man
dann auch über weite Strecken defensiv alles unter Kontrolle, wagt sich dafür aber kaum noch nach vorne.
Wenn die Fortuna die BVB-Abwehr doch einmal überwindet, ist Roman Weidenfeller im Tor
der Borussen zur Stelle. Spätestens nach dem Elfmeterschießen, das auf torlose reguläre Spielzeit und
Verlängerung folgt, wird der Goalie zum Spieler des Tages, als er den vierten Elfmeter des TSV
hält - geschossen von Thomas Bröker - und so für den 5:4-Erfolg seiner Farben sorgt.
Zunächst einmal gibt es für die Fortuna Lob aus dem Gästeblock, wenn die BVB-Anhänger die Preispolitik
der Hausherren mit Transparenten "Faire Preise in D'dorf am Rhein -" "So soll es in ganz
Deutschland sein!" loben und damit gleichzeitig gegen den Hamburger SV austeilen,
zu dem man in der Liga zum Auftakt der
Rückrunde reisen muß und wegen der als überzogen empfundenen Preisforderung der Hanseaten zum
Boykott der Auswärtsfahrt aufgerufen hat. Danach sind dann aber erst einmal die Heimfans dran, die
eine aufwändige Choreographie auf die Beine stellen, bei der es Plastikbänder und Luftballons in
rot und weiß zu sehen gibt und man im Oberrang mit weißen und roten Pappen 1979 und 1980, die Jahreszahlen der bisherigen
Pokalsiege des TSV, zusammensetzt und zusätzlich mit Doppelhaltern das Jahr des erhofften Pokalerfolgs 2012 präsentiert. Danach sorgen beide Seiten für angemessenen Support, wobei es vor allem während
des Elfmeterschießens, als zweimal Versuche zu ungunsten des BVB wiederholt werden, etwas giftig
wird. Nach dem Spiel feiern beide Fangruppen ihre jeweilige Mannschaft, auch wenn es aus Sicht der
Heimfans nicht ganz geklappt hat mit der vollmundigen Ankündigung - dicht genug dran war die Fortuna
auf jeden Fall...
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