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VfR Krefeld Fischeln |
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31.05.2006, BSA Kölner Str., Aufstiegsrunde zur Verbandsliga Niederrhein |
Der VfR Krefeld Fischeln von 1920 könnte in diesem Jahr vor dem größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte stehen bzw. hat diesen
Erfolg mit dem Erreichen der Aufstiegsrunde zur Verbandsliga Niederrhein bereits erreicht und könnte jetzt mit dem Aufstieg noch das Sahnehäubchen draufsetzen, wofür man allerdings die Runde gewinnen muß - im Gegensatz zum Vorjahr, als zwei von drei Teilnehmern der Sprung nach oben vergönnt war. Über Jahrzehnte dümpelte man beim VfR zwischen Verbandsliga und Kreisliga herum und für das Jahr 1994 wird sogar vom Tiefpunkt der Fußballabteilung berichtet, die für ein Jahr in die Kreisliga B abstieg. Genau zehn Jahre später war der Tiefpunkt vergessen und der VfR konnte zum ersten Mal in die Landesliga aufsteigen, die er jetzt möglicherweise in die andere Richtung wieder verlassen kann. Heute heißt es für den Vizemeister der Landesligastaffel 2, sich mit seinem Gegenstück aus Staffel 1, der SpVg Radevormwald zu messen. Der Sieger der Partie wird dann in der Zuschauerrolle sein, wenn es der Verlierer am kommenden Sonntag mit dem Staffel-3-Vertreter vom VfL Rhede zu tun bekommt, gegen den er dann heute in einer Woche selbst anzutreten hat.
Und es sieht schnell so aus, als sollten es die Gäste sein, die am kommenden Sonntag in aller Ruhe den Ausgang der Partie abwarten
können, um dann im heimischen Stadion Kollenberg alles klar machen zu können. Das Spiel hat noch gar nicht richtig angefangen, als die Kicker aus Radevormwald den Aufstiegshoffnungen des VfR einen herben Dämpfer versetzen und elegant das Führungstor herausspielen. Als dann in der 22. Minute der zweite Treffer für das Team aus dem bergischen Land fällt, scheint bereits alles klar zu sein. Es folgt eine Aufholjagd des VfR Fischeln, der in kurzer Folge zu zwei Treffern kommt und kurz darauf um ein Haar sogar selbst in Führung geht - nur eine spektakuläre Abwehraktion eines Feldspielers, der den Ball per Fallrückzieher von der Torlinie ins Spielfeld zurück befördert, verhindert das völlige Kippen der Partie. So geht es also mit 2:2 in die Pause und die zweite Hälfte kann die Erwartung nicht erfüllen, daß es auf gleiche Art weiter geht. Am Ende bleibt es beim 2:2 und das Los muß über die nächste Partie entscheiden, bei der am Sonntag letztendlich die SpVg Radevormwald Gastgeber für den VfL Rhede sein wird, was für die Bergischen den Nachteil mit sich bringt, daß Fischeln auf jeden Fall noch mal nachlegen kann, welches Ergebnis sie auch immer gegen Rhede erspielen mögen.
Tatsächlich gibt es auch für
beide Seiten ein wenig Support. Die Fangruppe des VfR besteht aus vielleicht 20 Anhängern im frühen Teenageralter - wenn überhaupt - bei denen man anzweifeln darf, daß sie zu Hause so böse Wörter in den Mund nehmen dürften wie auf dem Fußballplatz ("Wir singen blau-weiße Scheiße"), die sich aber auf jeden Fall nicht vorwerfen lassen können, nicht dauerhaft per Sprechchor hinter ihrem Team zu stehen. Zwei Schwenkfahnen hat man auch im Gepäck, die immer mal wieder ausgepackt werden und mit einer Trommel sorgt man für weitere akustische Untermalung der Veranstaltung. Der typische Rade-Fan scheint eher drei- bis viermal als doppelt so alt zu sein wie sein Gegenüber auf Fischeln-Seite, aber man zeigt mit einer Zaunfahne ebenso deutlich seine Teamzughörigkeit an wie die Grünweißen auf der anderen Seite
und verschafft sich auch immer wieder mal per Gesang Gehör.
Für das Jahr 1964 vermerkt die Chronik der Hausherren, daß ein langgehegter Wunsch der Aktiven in Erfüllung geht,
als die Bezirkssportanlage an der Kölner Straße (...) ihrer Bestimmung übergeben wird. Hier ist der VfR auch jetzt noch zu Hause und die Fußballer treten auf einem Rasenplatz mit Laufbahn an, der den Anforderungen der Spieklasse und auch der Verbandsliga lässig gerecht wird. Aus Sicht des Besuchers ist die Anlage allerdings irgendwas zwischen unspektakulär und trist, denn es gibt weder Stufen noch Unterstände, so daß man sich letztenlich nur ebenerdig entlang der Bande des Sportplatzes aufstellen oder sich alternativ auf einer der Bänke niederlassen kann, die an einer Längsseite aufgestellt sind. Ein Flutlicht gibt es auch in der BSA Kölner Straße, allerdings am Nebenplatz mit Hartbelag, der längsseits zum Hauptplatz liegend durch eine Reihe von Bäumen abgetrennt ist. Sollte für eine derartige Maßnahme mal das nötige Kapital vorhanden sein, wäre wohl zum empfehlen, zunächst mal einen überdachten Unterstand einzurichten, der dafür sorgt, daß die Zuschauer nicht wie heute zumindest zeitweise ungeschützt dem Regen trotzen müssen. Platz dafür gibt es auf jeden Fall hinter den Toren, aber auch die räumlichen Verhältnisse an der Längsseite ohne Nebenplatz sollten prinzipiell einen Unterstand zulassen.
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