SV Friedrichsfeld 08/29 vs. 1. FC Bocholt 1:2
SV Friedrichsfeld 08/29

SV Friedrichsfeld 08/29
vs.
1. FC Bocholt 1:2

1. FC Bocholt

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Fußballverband Niederrhein
Fußballkreis Rees/Bocholt
Komakolonne
Letztes Spiel: Lillestrøm SK vs. FC Lyn Oslo 01.05.2007, Sportanlage Am Tannenbusch, Kreispokal Rees/Bocholt
Nächstes Spiel:  Westfalia Herne vs. SC Verl

Ticket
ca. 150 Zuschauer

Die Spielvereinigung Friedrichsfeld 08/29 führt normalerweise ein vergleichsweise beschauliches Dasein in der Bezirksligastaffel 9 des Fußballverbandes Sportanlage Am Tannenbusch Niederrhein. Typische Gegnernamen lauten hier SV Bichlich oder Weseler Zebras und dürften zumeist überregional bestenfalls ein Schulterzucken hervorrufen. Mit dem 1. FC Bocholt ist der große Fußball ansatzweise in Friedrichsfeld angekommen, denn immerhin spielt der heutige Kreispokal-Gegner in der Oberliga und kann auf zwei Jahre in der zweiten Bundesliga zurückblicken, wobei man jeweils sofort wieder abstieg, beim zweiten Versuch 1980/81 aber immerhin den elften Tabellenplatz errang und nur in die Oberliga zurück mußte, weil gerade die beiden Staffeln der 2. Liga durch eine eingleisige Liga ersetzt wurden. Sollten die Hausherren das heutige Spiel gewinnen, ist man für den DFB-Pokal auf Verbandsebene qualifiziert, in dem je nach Auf- und Abstieg aus bzw. in die Regionalliga attraktive Gegner wie der Wuppertaler SV, Fortuna Düsseldorf oder Rot-Weiß Essen winken und am Ende die - für einen Bezirksligisten wohl nicht zu erreichende - Qualifikation für den DFB-Pokal stehen könnte. In diesem Wettbewerb hatte der 1. FC Bocholt übrigens einen seiner größten Tage überhaupt, als man im Viertelfinale 1983/84 knapp mit 1:2 gegen den FC Bayern München scheiterte, nachdem man zuvor gegen die Suttgarter Kickers und Eintracht Braunschweig gewonnen hatte.

Ein Klassenunterschied fällt zwischen den beiden Teams über lange Zeit kaum auf, obwohl der 1. FC Bocholt doch immerhin drei Ligen Sportanlage Am Tannenbusch höher spielt als sein heutiger Konkurrent. Da kann es kaum eine Erklärung sein, daß die Schwarz-Weißen heute einigen Spielern die Chance geben, sich zu empfehlen, die sonst meist die Bank drücken, denn mit dem Oberliga-Kader sind sie eben trotzdem vor Ort. Auch der Führungstreffer bringt nach 34 Minuten keine Sicherheit ins Spiel des 1. FC Bocholt und noch vor der Pause führt ein böser Abspielfehler in der Abwehr des Oberligisten dazu, daß Friedrichsfeld eine Ausgleichschance erhält, die man nicht ungenutzt läßt. Im zweiten Abschnitt stehen die Gäste teilweise kurz vor einer Blamage, als es plötzlich die Hausherren sind, die zu Chancen kommt, wenn es sich dabei auch zumeist nur um Distanzschüsse handelt. Als die Verlängerung fast unausweichlich scheint, fällt doch noch das Tor zum 2:1, wobei die nachlassende Kraft bei den Hausherren wohl indirekt eine Rolle spielt, denn die vorher so disziplinierte Abwehr läßt jetzt einen Spielzug von Bocholt zu, bei dem man am Ende mit Querpass und Schuß ins leere Tor relativ leicht zum Abschluß kommt. War hier mangelnde Konzentration die Ursache für das Tor, fängt sich Friedrichsfeld den Treffer zum 1:3 nur ein, weil man sich nicht mit der Niederlage zufrieden gibt, sondern das Spiel noch mal wenden will und so einen Konter des 1. FC Bocholt ermöglicht, der zum Endstand führt. Damit steht der 1. FC Bocholt im Niederrheinpokal, denn der Fußballkreis Rees/Bocholt hat dort drei Vertreter, was auch Friedrichsfeld die Chance ermöglicht, Bocholt noch zu folgen, wenn es am 16. Mai gegen den Verlierer der noch ausstehenden Halbfinalpartie zwischen dem PSV Wesel und dem VfL Rhede geht. Das Finale des Kreispokals wird übrigens putziger Weise gar nicht mehr ausgespielt, schließlich geht es letztendlich nur um die Qualifikation für die nächste Pokal-Ebene.

Der 1. FC Bocholt mag seine Zeit in der 2. Bundesliga gehabt haben und es soll auch den einen oder anderen Fanclub geben, der sich zu Sportanlage Am Tannenbusch dem Team bekennt, aber heute ist weder von dem einen noch von dem anderen etwas zu merken. Man könnte meinen, daß überhaupt niemand im Gefolge des Oberligisten an den Tannenbusch gekommen ist, denn von Support für die Gäste ist nichts zu spüren. Bei genauerem Hingucken entdeckt man dann doch vielleicht eine Handvoll von schwarz-weißen Schals der Gäste im Publikum und auch bei den Toren für den 1. FC wird klar, daß doch der eine oder andere Bocholter im Gefolge des Teams das gut 30 Kilometer entfernte Voerde aufgesucht hat, dessen Stadtteil Friedrichsfeld ist. Die Unterstützung für Friedrichsfeld geht auch nicht über das Tragen von Schals - in diesem Fall in grün-gelb - und das Bejubeln des Ausgleichstreffers der Hausherren hinaus, aber bei einem Bezirksligisten ist wohl auch nicht mit mehr an Unterstützung zu rechnen, während man von den Fans des Oberligisten aus Bocholt schon etwas mehr hätte erwarten können.

Die Sportanlage Am Tannenbusch - offiziell wohl auf die Bezeichnung Stadt-Sportanlage Friedrichsfeld hörend, wie ein Schild am Eingang verkündet - Sportanlage Am Tannenbusch entpuppt sich als durchaus niedliches Mehrzweckstadion, das über einen Rasenplatz verfügt und auf einer kompletten Längsseite einen Ausbau von immer wieder mal unterbrochenen Stufen aufzuweisen hat, die nach oben hin teilweise noch in einen Graswall übergehen, auf dem es auch ein paar Sitzplätze in Form von Parkbänken gibt. Der Rest der Anlage ist von weiteren Graswällen umgeben und die sind heute vor allem im Bereich der Gegenseite ein attraktiver Aufenhaltsort für viele Zuschauer, weil man aufgrund der hier wachsenden Bäume die Wahl hat, das Spiel aus dem Schatten der Baumkronen zu verfolgen oder sich von der Sonne bescheinen zu lassen. Der größte Vorteil der ausgebauten Seite liegt dagegen weniger in den Stufen selbst als in den kurzen Wegen zu Stadionkneipe sowie Getränke- und Grillstand und auch eine Vereinskneipe ist hier zu finden, wenn auch etwas provisorisch in einem Container untergebracht. Die Anlage verfügt übrigens über keine Flutlichtanlage und unmittelbar benachbart ist noch ein Hartplatz zu finden, von daher sollten sich interessierte Besucher im Zweifelsfall wohl besser vorab darüber informieren, auf welchem der beiden Plätze gespielt wird - auch jegliche Form von Überdachung sucht man vergeblich, wenn man nicht auch hier die Baumkronen gelten läßt.


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