1. Göppinger SV 1895 |
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19.06.2016, Stadion Hohenstaufenstraße, Qualifikation zur Oberliga Baden-Württemberg |
Der 1. Göppinger FV wurde am 13.10.1905 gegründt und trat drei Jahre später dem Süddeutschen Fußballverband bei.
1924 fusionierte der Club mit dem 1. Athletic Club Göppingen von 1895 zum 1. Göppinger SV 1895, der bis zum
zweiten Weltkrieg immer wieder mal in die erstklassige Gauliga auf- und daraus wieder abstieg und im Kriegsjahr
1944 mit dem Gewinnn seiner Gauliga-Staffel vor den Stuttgarter Kickers den größten Vereinserfolg errang, in
den Entscheidungsspielen um die Deutsche Meisterschaft aber schon in der 1. Runde an der Kriegsspielgemeinschaft
Saarbrücken scheiterte. Nach dem Krieg tummelte man sich im Amateurfussball, wo der GSV 1969 ins Halbinale um
die Deutsche Amateurmeisterschaft einzog und am späteren Titelträger SC Jülich 1910 scheiterte. 1978 qualifizierte man
sich für die Oberliga Baden-Württemberg, in der die Göppinger bis 1985 kickten, um danach nach und nach bis in
die Bezirksliga abzusinken. 2009 gelang immerhin die Rückkehr in die Verbandsliga, wo man zuletzt zwei mal
erfolglos an den Aufstiegsspielen zur Oberliga teilnahm, was jetzt im dritten Anlauf endlich anders werden soll
und die Chancen stehen gut, denn Göppingen hat sich im Hinspiel bei der TSG Weinheim mit einem 2:2-Remis eine
gute Ausgangsposition geschafft, zudem gilt die Auswärtstorregel und so könnte man bereits mit einem 0:0 im heimischen
Stadion die Rückkehr in die Oberliga sicherstellen.
So gehen die Göppinger heute optimistisch in die Partie, auch wenn man 2014 bei ähnlicher Konstellation,
nämlich nach einem 1:1-Unentschieden bei Germania Friedrichsthal, gescheitert war und im letzten Jahr einen
1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel beim 1. CfR Pforzheim nicht hatte verteidigen können. In der ersten Hälfte ist
der 1. Göppinger SV das bessere Team und drauf aus, den virtuellen Vorsprung aus dem Hinspiel in einen realen
umzuwandeln, aber man kommt zu keinem Treffer und nach der Halbzeit beginnt die TSG Weinheim - wohl auch mit
dem Mut der Verzweiflung - das Kommando zu übernehmen - schließlich müssen die Nordbadener etwas tun, wenn
sie es noch sein wollen, die in die Oberliga einziehen, in der man zuletzt 2010/11 gekickt hatte. Nach und
nach läuft Weinheim dann aber doch die Zeit davon und schließlich ist es in der Nachspielzeit Göppingen, dass
das viel bejubelte Tor zum 1:0 macht, das symbolträchtig ist, aber wohl für die Aufstiegsfrage keine
Bedeutung mehr hat - ein Eigentor von Philip Mayer ist es, das dafür sorgt, dass die Göppinger am Ende nicht
einmal auf die Auswärtstorregel angewiesen sind, sondern summa summarum mit 3:2 über die beiden Spiele gewinnen.
Das Stadion an der Hohenstaufenstraße liegt inmitten eines größeren Sportparks, in dem weitere Göppinger Vereine
zu Hause sind - unmittelbar nebenan kickt bespielsweise der TSPG Frisch Auf Göppingen, der als Handball-Bundesligist
wohl der bekannteste Sportverein der Stadt ist, aber dessen Fußballer in der Kreisliga B deutlich im Schatten des
1. GSV stehen. Das Stadion kann auf zwei Seiten mit Ausbau dienen, nämlich auf der Gegenseite, wo es zwei eher
notdürftig befestigte Stufen gibt, sowie auf der Hauptseite, auf der man im äußeren Bereich flachere und im mittleren
Bereich höhere Stufen - sämtlich unüberdacht - vorfindet. Insgesamt ist das für Oberliga ausreichend, allerdings das Ergebnis
eines recht tiefgreifenden Umbaus des Stadions, den man nur mit viel Gleichmut als etwas anderes als Verunstaltung
bezeichnen kann, denn dieser zentrale Bereich wurde früher von einer echten Tirbüne geziert und war nicht nur mit
orangen Sitzschalen versehen, sondern auch mit einer schönen, freitragenden Dachkonstruktion ausgestattet, die
hier für die Nachwelt erhalten ist - auf Archivfotos bei Europlan-Online.
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