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SC Viktoria Griesheim |
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SV Darmstadt 98 |
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Hessischer Fußballverband |
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14.07.2002, Am Hegelsberg, Possmann-Hessen-Cup |
Der Possmann-Hessen-Cup wird vom Hessischen Fußballverband ausgetragen und findet in diesem
Jahr gleich in vier verschiedenen Stadien - verteilt über drei Wochenenden statt. Bereits in der Vorwoche wurde in Aßlar (Nordhessen) gekickt, wo sich der SV Wehen durchsetzen konnte, in der laufenden Woche geht es in Griesheim (Südhessen) und Baunatal (Osthessen) zur Sache, bevor die drei Turniersieger dann gemeinsam mit den Gastgebern von Rot-Weiß Frankfurt in der kommenden Woche im Stadion am Brentanobad den Gesamtsieger ausspielen werden. Dazu kommen noch E-Jugend-Turniere mit den jeweils gleichen Mannschaften, die den Nachwuchskickern durch ihre Ansetzung zwischen den Spielen ihrer ersten Mannschaften eine ungewohnt große Kulisse bringen. Heute kommt es zunächst zum Spiel um Platz 3 zwischen der heimischen Viktoria Griesheim und der Viktoria aus Aschaffenburg, die wie bereits öfter erwähnt als bayerischer Verein am hessischen Spielbetrieb teilnimmt. Danach geht es dann in der Partie zwischen dem SV Darmstadt 98 und den Amateuren der Frankfurter Eintracht um das Ticket zum Finalturnier.
Im Spiel um die goldene Ananas können die Hausherren nur eine Halbzeit lang die Partie offen
gestalten. Immerhin gleichen sie den 1:0-Rückstand noch mal aus, doch nachdem quasi mit dem Halbzeitpfiff die erneute Führung für Aschaffenburg fällig ist, kommt es dann im zweiten Abschnitt zum Dammbruch in der Griesheimer Abwehr. Das 1:5 spricht am Ende eine deutliche Sprache, wobei zwei der Treffer in allerletzter Minute fallen, so daß das Ergebnis ein wenig zu hart für die Gastgeber ausfällt. Das Endspiel ist durch den Aufstieg der Frankfurter im Vorjahr zu einem Regionalliga-Duell geworden, wobei der Aufsteiger zumindest im Moment noch nicht auf dem Niveau der Darmstädter auftreten kann. So gerät das Spiel für die SGE zu einer Abwehrschlacht, in der man am Ende auch in dieser Höhe verdient mit 0:4 unterliegt. Damit hat Darmstadt 98 in der kommenden Woche die Gelegenheit, den Possmann-Cup zu verteidigen, den man bereits im letzten Jahr gewinnen konnte. Auch im E-Jugend-Turnier heißt es übrigens am Ende Sieger Darmstadt, zweiter Frankfurt, dritter Aschaffenburg und letzter Griesheim.
Die Stimmung wird während des ganzen Finaltages - am Vortag wurden in ausgelosten
Halbfinalen die heutigen Spiele festgeklopft - von den Fans der Lilien gemacht. Bereits zum ersten Spiel sind ein paar davon anwesend, die mit Sprechchören ihr Team feiern und die Frankfurter Eintracht schmähen, und zur eigenen Ansetzung ist dann das Stadion recht gut mit Darmstadt-Fans gefüllt, wobei nur einige wenige einen Fanblock bilden und sich der Rest im Stadion verteilt. Das durchaus auch einige Fans der Hausherren vorhanden sind, zeigt sich beim Ausgleichstreffer von Viktoria Griesheim, der lautstark bejubelt wird. Ein paar Supporter der anderen Viktoria scheinen nach den Kennzeichen auf dem Parkplatz der Anlage auch da zu sein, bleiben aber nicht wahrnehmbar - vielleicht sind auch Spieler oder Offizielle aus Aschaffenburg per PKW gekommen. Die Eintracht-Fans zeigen sich zumindest mit einem Transparent (Adlermania), treten aber ansonsten nicht in Erscheinung. Hier mag wohl eine Rolle spielen, daß die erste Mannschaft der SGE heute auch ein Testspiel hat.
Die SC Viktoria Griesheim verfügt Am Hegelsberg über eine erstaunlich schöne Anlage, die
die Spielstätte von vielen - wenn nicht gar von den meisten - Oberligisten in Hessen vergleichsweise blaß aussehen läßt und die übrigens in dem Städtchen am Rande von Darmstadt vorbildlich gut ausgeschildert ist. Zwar ist ein Hintertorbereich überhaupt nicht ausgebaut und hinter dem gegenüberliegenden Tor sowie an der Gegengeraden ist der Ausbau mit jeweils zwei begrasten Stufen nicht gerade üppig, aber das wird alles von der Haupttribüne wettgemacht, die über die volle Länge einer Geraden geht. Das Zentrum dieser Haupttribüne ist mit Holzbänken als Sitzplatzbereich ausgestaltet, während die Betonstufen zu beiden Seiten wohl eher zum Stehen gedacht sind - bei dem lauen wenn auch regnerischen Wetter heute aber auch teilweise als Sitzplätze genutzt werden. Die Überdachung der Tribüne kommt ohne Stützpfeiler aus und weiß von daher zu gefallen, aber leider gibt es eine andere Sichtbehinderung, da nicht nur die wenig störenden Trainerbänke auf dem Grasstreifen zwischen Tribüne und Spielfeld aufgebaut sind, sondern auch noch ein - schon eher die Sicht einschränkendes - Gerüst, das beim Endspiel eine Kamera trägt. Über Flutlicht verfügt am Hegelsberg übrigens nur der Hartplatz nebenan, aber dafür gibt es ein wenig Belgien-Flair, das hinter beiden Toren von auf Stelzen stehenden hohen Reklametafeln - eben typisch für das genannte Land - verbreitet wird.
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