//-->
FC Viktoria Gruhlwerk |
maps.google.de |
fußballdaten.de fußball.de kicker.de |
facebook |
06.12.2014, Sportplatz Grubenstraße, Kreisliga Rhein-Erft B3 |
Beim Gruhlwerk handelte es sich
um eine Brikettfabrik, in der die Braunkohle aus den nahegelegenen Bergwerken verarbeitet wurde und
die heute fast spurlos verschwunden ist. An die Brikettverarbeitung erinnern nur ein paar Seen und
der FC Viktoria Gruhlwerk, der 1911 im nahegelegenen Heide gegründet wurde - zu einem Zeitpunkt,
zu dem das Gruhlwerk gar nicht mehr eigenständig existierte, war es doch drei Jahre zuvor von der
RAG - später Rheinbraun - übernommen worden. Aus Verbundenheit zum Bergbau übernahm man dessen
Farben gelb und schwarz als Vereinsfarben und machte sich auf einen sportlichen Weg, der die
Kicker aus Heide auf ihrem sportlichen Höhepunkt bis in die Bezirksliga führen sollte, der man
in den späten 1940er Jahr und später noch einmal 1984 angehörte. Danach ging es bis in die
unterste Spielklasse, die Kreisliga C hinab. Aktuell steht man als B-Ligist nicht signifikant
besser da, kann aber bei sechs Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Rot-Gelb Wesseling von der
Rückkehr auf die höchste Kreisebene träumen. Am letzten Spieltag des alten Jahres geht es heute
zum üblichen Spieltermin des Clubs, Samstag 18 Uhr, gegen den Gleuel-Knappsacker SC Hürth II - meist nur GKSC Hürth genannt -, der selbst als
Tallenelfter eher nach unten als nach oben zu schauen hat.
Die Gäste versuchen heute, das Gleichgewicht ein wenig zu verschieben, indem sie sich mit Spielern
aus ihrer - in der Bezirksliga kickenden - Erstvertretung verstärken, darunter Torjäger Maxim
Passoulko. Bei den Gruhlwerkern zeigt man sich davon allerdings überhaupt nicht beeindruckt,
sondern bestimmt die Partie von Beginn an und erzielt nach elf Minuten durch - von Muhi Erek angespielten -
den völlig freistehenden Gunay Düzgün den Führungstreffer und legt etwa zehn Minuten später durch
Antreiber Andreas Städter das 2:0 nach. Den Anschlußtreffer von Passoulko weiß Gruhlwerk noch vor
der Pause durch Gunnar Nacke zu beantworten, und so geht es mit einem beruhigenden Spielstand
von 3:1 in die Pause. In der zweiten Hälfte ist es wieder Düzgün, der das Scoring eröffnet und
sich spektakulär gegen drei Hürther durchsetzt, bevor er das 4:1 markiert. Am Ende geht auch die
zweite Hälfte 3:1 aus, und so steht ein Kanter-Sieg von 6:2 für Viktoria Gruhlwerk auf dem
Zettel. Ss wird die Gäste kaum trösten, daß Passoulko auch den zweiten Treffer für den GKSC
gemacht hat und so seine Aufstellung durchaus rechtfertigen konnte.
Die Viktoria trägt ihre Heimspiele auf dem Sportplatz Grubenstraße aus - nicht wie oft zu lesen auf den
- nach dem Sohn des Bergwerksgünders benannten - Karl-Gruhl-Sportstätten, diese sind zwar nicht weit entfernt,
aber der Fußballplatz gehört nicht dazu. Der Sportplatz selber grenzt in südlicher
Richtung unmittelbar ans Wasser, nämlich den Heider Bergsee. In der zweiten Jahreshälfte
2010 wurde die Anlage mit einem, von der Stadt Brühl geförderten, Kunstrasenplatz versehen, so
daß man im Jahr des 100-jährigen Vereinsjubiläums erstmalig auf diesem Belag kicken konnte.
Man hat in Brühl-Heide auch der Versuchung widerstanden, dabei den Ausbau zurückzubauen, wie es bei
so vielen Umrüstungen auf Kunstrasen geschieht. Stattdessen wurde die - über die komplette
Längsseite verlaufende - Tribüne, ebenso wie die Flutlichtanlage, saniert, so daß sie weiter das
Schmuckstück der Anlage bleiben konnte, die etwas ab von einer Diagonalen noch ein festes
Gebäude als Vereinsheim vorweisen kann, aber sonst ohne Ausbau ist. Das Ergebnis ist eine
schöne Sportanlage, die ihren Charakter erhalten hat und dennoch modern ist und für so manchen
diverse Klassen höher kickenden Club eine Zierde wäre.
|