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SG Hemer vs. Hasper SV 3:2 |
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21.04.2010, Dammstadion, Landesliga Westfalen 2 Süd |
Hemer ist eine Stadt im Märkischen Kreis - also in den nördlichen Ausläufern des Sauerlandes -, die wohl vor allem als Bundeswehrstandort überregional bekannt ist, deren bekanntester Sprößling im Bereich Sport aber der Eishockey-Club EC Deilinghofen ist, der 1971 nach Iserlohn gezogen ist und noch heute als Iserlohn Roosters erstklassig spielt. Auch die Bundeswehr hat Hemer verlassen, und auf dem Gelände wird 2010 die Landesgartenschau stattfinden. Geblieben ist der Fußballclub SG Hemer, der 1976 durch Fusion von SV Hemer 08 und Hemer 32 entstanden ist.
Der hatte im neuen Jahrtausend erst mal einen Tiefpunkt zu verkraften, als man 2003 aus der Bezirksliga abstieg, aber nach drei Jahren Kreisklasse A kehrte man dorthin zurück und weitere drei Jahre später schaffte man nach zwei zweiten Plätzen und einer vergeblichen Teilnahme an der Aufstiegsrunde den Sprung in die Landesliga. Hier wurde man als Aufsteiger der Südstaffel 2 zugeteilt, wo es im ersten Jahr der Teilnahme gegen den Abstieg geht. Heute hat man es in einem Nachholspiel von Anfang März mit einem Hasper SV zu tun, der in den letzten Jahren stets in der Landesliga kickte, da aber eine Achterbahnfahrt aufführte und mal gegen den Abstieg kämpfen mußte wie im Vorjahr und mal knapp am Aufstieg scheiterte wie 2007, als man als Vize der Staffel erst im Endspiel der Aufstiegsrunde vom BVB Brambauer gestoppt wurde. In der aktuellen Spielzeit ist der HSV mal wieder oben zu finden, aber die Hoffnungen, noch mal ins Aufstiegsgeschehen eingreifen zu können, sind bei zehn bis 13 Punkten Rückstand auf das Spitzentrio zu den Akten gelegt, und so kommen die Hagener Stadtteilkicker als Mannchaft nach Hemer, für die es um nichts mehr geht, während die heimische Sportgemeinschaft als Drittletzter der Tabelle jeden Zähler braucht, um den Klassenerhalt zu schaffen.
Wenn die Hausherren gehofft haben sollten, daß der Hasper SV die Partie aufgrund seiner Tabellensituation auf die leichte Schulter nehmen würde, sieht man sich schnell getäuscht. Es sind die Gäste, die das Heft in die Hand nehmen, im Mittelfeld eindeutig dominieren und den Gegner vors eigene Tor zurückdrängen. Die sporadischen Gegenangriffe der Hausherren enden mit Schüssen, die Meter am Tor vorbei
oder über das Tor hinweg gehen, und so ist es umso erstaunlicher, daß es doch die SG Hemer ist, die nach 17 Minuten durch einen Treffer von Andreas Mazzeo in Front geht. Jetzt dominieren die Gastgeber, aber der nächste Treffer fällt wieder gegen den Lauf der Partie, denn Haspes Michel Amaral setzt einen Freistoß unhaltbar zum Ausgleich in den oberen rechten Winkel des SG-Tors. Noch vor dem Seitenwechsel gehen die Hausherren erneut in Führung, als Aliriza Dervisoski fast mit dem Halbzeitpfiff im Strafraum eine Direktabnahme im Hasper Tor unterbringt. Das beantworten die Gäste nach dem Wiederanpfiff mit einem wahren Angriffswirbel, dem sich vor allem Torhüter Christopher "Bimbo" Jürgens entgegenstemmt, aber auch der Goalie ist in der 64. Minute machtlos, als Amaral seinen zweiten Treffer erzielt, und in der Folge spricht alles für einen Sieg des Hasper SV, der das Tor der Sportgemeinschaft belagert und klarste Chancen verpaßt, wobei Thorsten Horz einmal - in der 67. Minute - am Pfosten scheitert. Schließlich wiederholen sich die Ereignisse, denn es ist erneut die SG Hemer, die in der letzten Minute der Halbzeit das Führungstor erzielt, und es ist ausgerechnet der frühere Hasper Anthony Yeboah, der nach einem Hasper Ballverlust am Strafraum angespielt wird, den Gästetorhüter umspielt und das Leder zu einem Siegtor einschiebt, das in der Endabrechnung noch ganz wichtig für die SG Hemer werden könnte.
Die SG Hemer verfügt mit dem Dammstadion über eine sehr gemütliche, aber auch funktionelle Anlage, die auch vom B-Ligisten FC Oese genutzt wird. Auf der Gegenseite des Kunstrasenplatzes findet man eine Stehplatztraverse vor, die nach oben hin in einen Graswall übergeht, der Großteil des Publikums hält sich jedoch lieber gegenüber auf,
wo nicht nur der Getränke- und Speisenverkauf der Gastgeber lokalisiert ist, sondern auch eine kleine Überdachung geboten wird. Deren Anlage ist allerdings nicht ganz unumstritten gewesen, denn hinter den Kulissen galt das Dammstadion lange als marode, und es hieß, daß sich nicht nur die Gästetoiletten in bedauernswertem Zustand befänden, sondern auch die Spielerumkleiden, und da wurden Stimmen laut, daß man erst mal eine Sanierung der Einrichtungen hätte durchführen sollen, statt sich mit der Überdachung zu schmücken. Dennoch dürfte es durchaus den einen oder anderen Club geben - nicht nur in der Bezirksliga -, der seinen Sportplatz auch zu diesem Zeitpunkt nur allzu gerne gegen das Dammstadion eintauschen würde, und die Umkleiden sind inzwischen renoviert, während man die Sanierung von Zuschauertoiletten und Spielerduschen als "die nächsten Schritte" ankündigt.
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