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VV IJsselmeervogels |
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26.09.2007, Sportpark De Westmaat, KNVB-Beker |
Im niederländischen Fußball, der ohne Auf- und Abstieg zwischen Profi- und Amateurligen auskommt, gibt es bis auf
den KNVB-Pokal kaum eine Möglichkeit für einen Amateurverein, sich mit den Profis zu messen, wenn man mal davon absieht,
daß es schon mal Aufnahmen neuer Mitglieder in die Profiligen gibt wie zuletzt bei Omniworld. Ein renommierter Verein aus
dem Amateurbereich ist der 1932 gegründete VV IJsselmeervogels aus der Gemeinde Bunschoten-Spakenburg, der es am heutigen
Tag mit dem FC Groningen zu tun bekommt. 1975 konnte man in diesem Wettbewerb Schlagzeilen machen, als man im Viertelfinale
gegen AZ '67 gewann und erst im Halbfinale am FC Twente scheiterte. Heute geht man natürlich als klarer Außenseiter an den Start,
wobei Lokalrivale SV Spakenburg, der in einem eigenen Stadion direkt neben der Anlage der IJsselmeervogels spielt, gestern
bereits vorlegen mußte und zwar ausgeschieden ist, beim 2:3 gegen den Roda JC jedoch ein repspektables Ergebnis hatte erzielen können.
Nur in der Anfangsphase können die Amateure halbwegs mithalten, aber schon präsentiert sich der FC Groningen überlegen und kommt
zu ersten Torchancen. Als es in der 21. Minute zur Führung für die Grün-Weißen kommt, scheint der Partie bereits gelaufen zu sein,
aber überraschenderweise können die Hausherren drei Minuten später mit einem knackigen Schuß von der Strafraumgrenze aus ausgleichen. Fünf Minuten später nimmt das Spiel dann aber doch wieder den erwarteten Verlauf und Groningen geht erneut in Führung - durch einen Elfmeter zwar, aber auch herausgespielt hätte der Treffer wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen. Danach kommen die Nordniederländer fast nach Belieben zu weiteren Treffern und spielen über weite Strecken der Partie mit angezogener Handbremse, um hin und wieder das Tempo anzuziehen, und das führt dann schnell zu einem weiteren Treffer. Bis zur Halbzeit erhöhen die Groninger auf 1:4, in der zweiten Hälfte läßt man vier weitere Treffer folgen und so heiß der Endstand 1:8 - es hätte aber auch noch deutlicher ausgehen können.
Der Großteil der aktiven Anhänger der IJsselmeervogels hat sich auf der Gegenseite niedergelassen, wo man zunächst ein Intro mit ein
paar Schwenkfahnen und zahlreichen Wunderkerzen abliefert. Die Zeit, in der man mit bengalischen Feuern den Fanbereich zum Leuchten brachte, ist zwar noch durch ein Foto im Vereinsheim dokumentiert, scheint aber zumindest bei Pokalspielen vorbei zu sein. Danach
feuern die Heimfans recht ausdauernd an, wobei mit "La Paloma" auch schon mal ein Song mit klarem Vogelbezug zum besten gegeben wird. Warum allerdings eine rot-weiße Katze ausgerechnet auf dem Dach der Tribüne mit den Anhängern der IJsselmeervogels die Zähne wetzt, wird nicht so ganz klar - das Gummitier hat auch keinen klaren Sponsorenbezug. Wie dem auch sei - richtig laut wird es vor allem nach dem Ausgleichstor, als man sich kurz Hoffnung machen kann, aber auch bei steigendem Spielstand in der zweiten Hälfte sind die Heimfans immer wieder mal zu hören, während die wenigen Groninger, die zur Partie gekommen sind, höchstens mal bei den Toren auffallen. Die meisten davon haben sich nicht im Gästebereich hinter dem Tor eingefunden, sondern sich auf der Hauptseite mit unter die Heimzuschauer gemischt, was keine Probleme macht.
Glanzstück der Anlage ist die Haupttribüne, auf deren Rückseite ein leuchtendes Vereinszeichen der IJsselmeervogels prangt und deren
Sitze ein weißes VVIJV auf rotem Hintergrund ergeben. Tickets dafür für die heutige Partie sind schon im Vorverkauf komplett abgesetzt worden, so daß nur noch die restlichen Plätze der Anlage zur Auswahl stehen, wobei es zum einen ein paar überdachte Stufen auf der Gegenseite gibt, wo - wie beschrieben - der eigentliche Fanblock ist, sowie weitere Stufen auf der Außenseite neben der Haupttribüne. Hinter den Toren kann man ebenerdig am Kunstrasenplatz der Anlage stehen, wobei es auf Heimseite noch ein umfassendes Angebot an Fastfood gibt, wo man typische niederländische Spezialitäten in diesem Bereich wie Frikandel und Gehackbal, aber auch die klassischen Fritjes bekommen kann und die Nähe zum Meer von einem separaten Stand belegt wird, an dem diverse Spezialitäten aus diesem Bereich zum Verkauf stehen und der vor allem mit Fischkroketten Umsatz macht. Außerhalb des Stadions folgt hinter den Toren übrigens auf der einen Seite - der der Gäste - eine Sporthalle, die auf den ersten Blick ein wenig wie eine überdachte Hintertrotribüne wirkt, und auf der anderen Seite die Anlage des SV Spakenburg, die dem Stadion der IJsselmeervogels nicht unähnlich ist.
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