TGM/SV Jügesheim |
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21.09.2012, Sportanlage am Weichsee - TGM/SV-Platz, Oberliga Hessen |
Die Anfänge des Turnens in Jügesheim gehen auf das Jahr 1888 zurück, als sich am 22. Juli "im Gasthaus Zur Krone" (Johann Sahm) "25 junge Leute zusammenfanden, die die edle Turnsache zur Genüge zu schätzen wussten und deren Pflege als eine Notwendigkeit für Körper und Geist erkannten", wie es in einer Festschrift von
1928, als das 40jährige Bestehen der Turngemeinde Jügesheim e. V begangen wurde, zu lesen ist. Zu diesem Zeitpunkt
rollte auch bereits das runde Leder in der damals eigenständigen Stadt, denn 1904 war, zunächst unter
dem Namen Teutonia, ein Fußballclub gegründet worden, der später vor allem im Hessenpokal auf sich
aufmerksam machen sollte. Zum Beispiel 1947, als man vor 3000 Zuschauern vom damals erstklassigen
Rot-Weiß Frankfurt ausgeschaltet wurde oder 1951, als man 2:1 gegen Hessen Kassel gewann. 2004 kam
es zur Bündelung der Kräfte in Form der Fusion aus TGM und SV zum Namensmonstrum TGM 1888 SV 1915 Jügesheim und das mit offensichtlichem Erfolg, denn der SV war gerade aus der Oberliga bis in die
Bezirksoberliga abgestürzt und konnte in der Folge den sofortigen Wiederaufstieg und 2011 die Rückkehr
ins hessische Oberhaus feiern. Hier spielt man auch in der aktuellen Saison und trifft heute auf den
Aufsteiger SC Viktoria 06 Griesheim. Mit einer Bilanz von sechs Siegen, zwei Unentschieden und einer
Niederlage sind die Gastgeber derzeit auf Platz zwei der Tabelle zu finden, so daß man zumindest
sportlich drauf und dran ist, ans Tor der Regionalliga zu klopfen. Allerdings blickt auch Griesheim
auf einen erfolgreichen Saisonstart zurück und ist mit 14 Punkten in der oberen Tabellenhälfte zu finden und dürfte so eine hart zu knackende Nuß für die Gastgeber sein.
Von Anfang an spielt sich die Partie fast nur im Mittelfeld ab, und die Torhüter wären gut beraten,
ein Foto vom Ball dabei zu haben, falls sie das Spielgerät auch gerne einmal von Nahem sehen wollen würden.
Hierbei ergibt sich ein Übergewicht für die Gastgeber, das sie aber allzuselten zum Generieren von
Torchancen einsetzen können. So ergibt sich angesichts der defensiven Einstellung der Viktoria
schnell der Eindruck, daß es heute torlos enden könnte, wie übrigens schon die letzte Partie der
Rodgauer beim FSV Fernwald ohne Tore geblieben war. In der 31. Minute scheitert Jügesheim am
Innenpfosten, und so geht es mit 0:0 in die Pause. Im zweiten Abschnitt wird Viktoria Griesheim
etwas mutiger und ist bei seinen Kontern häuftig gefährlicher als die Hausherren - in der 67. und 68.
Minute könnte der Aufsteiger gleich zweimal in kurzer Folge in Führung gehen, aber Jean Marie Stark
und Marco Fetsch sind wohl auch der Meinung, daß dieses Spiel keine Tore verdient habe und lassen
ihre Einschußmöglichkeiten ungenutzt. So kommt es dann wie früh geahnt, Nicklas Rau aus Nidderau beendet
das Spiel, ohne das es einen Treffer zu verbuchen gegeben hätte...
Die Sportanlage am Weichsee, die zeitgemäß aktuell auf den Sponsorennamen "Maingau-Energie-Stadion" hört, ist westlich außerhalb der eigentlichen Ortschaft auf dem platten Land zu finden und "platt" ist auch ein Attribut, was gut zu der Anlage selbst paßt. Hier drängen
sich vier Rasenplätze und ein Kunstrasenplatz, die alle gemein haben, daß sie frei von Ausbau,
aber mit Flutlicht augestattet sind, so daß sich je nach Perspektive ein richtiger "Wald" von
Flutlichtmasten ergibt, da ja nichts die Sicht darauf behindert. Einer der Rasenplätze ist der
Spielort der ersten Mannschaft des TGM/SV. Hier kann man dem Spiel hinter einem Tor aus etwas erhöhter
Perspektive folgen, da ein kleiner Graswall vorhanden ist, der diese Spielfläche von dem
benachbarten um 90 Grad verkippt liegenden Platz trennt, der ebenfalls mit Rasenbelag, als einziger
Platz des Sammelsuriums allerdings auch mit Laufbahn, daherkommt. Ein anderer Platz auf dem Gelände
dient dem eine Klasse tiefer in der Verbandsliga kickenden
Lokalrivalen TGS Jügesheim als Spielort, der 2004 kurz mit einer Fusion flirtete, dann aber
TGM und SV im Zusammenschluß nicht folgen wollte und mit dem gerade erneute Verhandlungen über eine
Fusion gescheitert zu sein scheinen. Was in Jügesheim definitiv fehlt - und deshalb im ersten
Kapitel der Hinweis auf die sportliche Qualifikationsoption - ist ein regionalligatauglicher Spielort.
Sollte man wirklich am Ende oben stehen, gäbe es viel zu tun in Rodgau, wollte man das
Aufstiegsrecht wahrnehmen und in der Stadt bleiben...
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