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Kamen Ingrad |
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12.08.2006, SRC Kamen Ingrad, 1. HNL |
Die Kleinstadt Velika liegt auf etwa zwei Drittel der Strecke zwischen Zagreb und Osijek und
hat weder im Fußball Jugoslawiens noch in dem
des unabhängigen Kroatiens eine Rolle gespielt, bis der NK Kamen Ingrad zur Saison 2001/2002 in die oberste
Spielklasse seines Landes aufgestiegen ist. Seither konnte man nicht nur den Abstieg vermeiden, sondern sogar jeweils einmal im
Intertoto-Cup (2004) und einmal im UEFA-Cup spielen, in dem man 2003 die erste Runde gegen Etzella Ettelbrück überstand und seit der zweiten Runde auch in Deutschland ein Begriff sein dürfte, denn die Kroaten trafen auf den FC Schalke 04, und schieden aus, weil letzterer das einzige Tor der beiden Partien erzielte. In die aktuelle Saison ist Kamen Ingrad mit zwei Niederlagen denkbar schlecht gestartet und heute steht man mit Hajduk Split einem Gegner gegenüber, der nicht nur als Meister nach Velika kommt, sondern seinerseits in der jungen Saison noch keinen Punktverlust zu beklagen hat.
In der Anfangsphase sind die Hausherren das etwas auffälligere Team in einer nicht allzustarken Partie, aber es ist dann doch Hajduk
Split, das nach 26 Minuten in Führung geht. Nach einem Ballverlust in der Abwehr von Kamen Ingrad verwandelt Bartulovic für die Gäste und zeigt den Hausherren ihr größtes Defizit auf, denn der Zug zum Tor hat den Aktionen der Hausherren völlig gefehlt. Kurz darauf kommt es fast zum 0:2, aber es kommt erneut anders als das Moment des Spiels andeutet, denn diesmal sind es die Kicker von Kamen Ingrad, die zu einem Treffer kommen, als man in der 34. Minute mit einem abgefälschten Flachschuß ausgleichen kann. Nach zwei strittigen Szenen - zunächst wird Hajduk ein Treffer wegen Abseitsstellung aberkannt, dann wird den Gästen ein geforderter Handelfmeter verweigert - kommt es in der 51. Minute zur erneuten Gästeführung, als man nach einem Eckstoß aus kurzer Distanz einköpfen kann. Diese Führung ist erneut nicht lange von Bestand, denn fünf Minuten später kann Kamen Ingrad erneut ausgleichen. Am Ende sind es dann aber doch die Gäste, die zuletzt lachen, als sie nach 73 Minuten zum dritten Mal in Führung gehen und Kamen Ingrad darauf trotz aller Bemühungen keine Antwort findet. Die Hausherren haben zwar nicht wie ein Abstiegskandidat ausgesehen, aber die Tabelle weist jetzt nach drei Spielen immer noch keine Punkte für die Kicker aus Velika aus und spricht so zumindest zunächst mal eine andere Sprache.
Der Support wird bei der heutigen Partie deutlich von den angereisten Gästen dominiert, die ihren Block gut füllen und dafür sorgen,
daß ständig was darin los ist. Mal beschränkt man sich auf Sprechchöre, dann verwandelt man den Block mal wieder mit einem sehenswerten Pogo in eine brodelnde Masse und nach den Treffern für sein Team gibt es auch immer wieder mal rote bengalische Feuer zu sehen. In der zweiten Hälfte werden die Bedingungen für Spiel und Support angesichts von wolkenbruchartigen Regenfällen denkbar schlecht, aber davon lassen sich die Anhänger von Hajduk nicht ausbremsen. Dem gegenüber wirken die paar Heimfans hinter dem gegenüberliegenden Tor nicht allzu beeindruckend und wenn von den Anhängern Kamen Ingrads, die eine Schwenkfahne und ein Transparent mitgebracht haben, mal was zu hören ist, klingt das doch sehr nach Kinderchor. Auf der Tribüne ist das Publikum übrigens gemischt, mindestens ein Viertel der Besucher, die sich dort niedergelassen haben, steht auf der Seite von Hajduk, was zum Teil durch Schals und ähnliche Fanartikel, besonders aber durch die Reaktion auf Spielverlauf und Treffer deutlich wird.
Das SRC (Sportsko-Rekreacijnski Centar) Kamen Ingrad verfügt für die Verhältnisse Kroatiens, wo die kleineren Vereine häufig nur über
eine ausgebaute Seite verfügen, über einen sehr bemerkenswerten Ausbauzustand. Sowohl die beiden Längseiten verfügen über je eine Tribüne mit blauen Sitzen, wobei ein paar beige Sitze auf der Gegenseite "VELIKA" und auf den Flanken der Haupttribüne, die in der Mitte über eine (heute zu) kleine Überdachung verfügt, "KAMEN" und "INGRAD" ergeben. Auch die Hintertortribünen sind größtenteils mit Sitzen ausgestattet, nur der Gästeblock, der im Außenbereich einer davon untergebracht ist, ist als Stehplatzbereich gestaltet. Ebenfalls vorhanden ist eine Flutlichtanlage - sonst wäre eine Anstoßzeit von 20:15 für das heutige Spiel unmöglich gewesen - und neben dem Gästeblock gibt es auch eine elektronische Anzeigetafel, allerdings der einfacheren Art. Im Inneren der Haupttribüne ist eine kleine Stadionkneipe untergebracht, in deren Fenster übrigens auch Kulinarisches wie Hot Dogs und Hamburger angepriesen sind, wo man sich allerdings fragt, wann so etwas im Angebot sein mag, wenn zum Spieltag nichts davon zu sehen ist.
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