Kasachstan vs. Finnland 0:2
Kasachstan

Kasachstan
vs.
Finnland 0:2

Finnland



www.uefa.com
kicker.de



Letztes Spiel: Kasachstan vs. Polen 11.10.2006, Tcentralny, Almaty, Qualifikation EM 2008
Nächstes Spiel:  Ordobasy Shymkent vs. Shakhtar Karaganda

Ticket
18000 Zuschauer

Nachdem man in der ersten Runde der Qualifikation zur Europameisterschaft 2008 mit einem 3:1-Auswärtssieg in Polen einen Paukenschlag setzen konnte, Tcentralny, Almaty kam die Nationalelf Finnlands im Heimspiel gegen Portugal nicht über ein Remis hinaus und auch das darauffolgende Auswärtsspiel in Erewan brachte nicht den erhofften Sieg, so daß die Skandinavier auf den zweiten Gruppenplatz hinter Serbien zurückgefallen sind und ihnen mit Polen, Belgien und Portugal ein ganzes Trio mit einem Punkt Rückstand auf den Fersen ist. Die Nationalmannschaft von Kasachstan könnte heute theoretisch mit einem Heimsieg auf Finnland aufschließen, nachdem man mit Unentschieden in Aserbaidschan und vor allem in Belgien Achtungserfolge erzielen konnte, aber als Favorit gehen die Gäste in die Partie, da den Kasachen kaum zugetraut wird, in der Gruppe eine andere Rolle zu spielen als die einer Nation, die im Fußball noch einges zu lernen hat. Die Finnen benötigen ihrerseits die Punkte dringend, um nicht nach vier Spieltagen die gute Ausgangsposition im Rennen um die beiden Spitzenplätze wieder verspielt zu haben, die man sich am 2.9. mit dem Sieg im polnischen Bydgoszcz erarbeitet hatte.

Die Gäste beginnen die Partie dann auch offensiv und entwickeln dabei in den Anfangsminuten einen spürbar größeren Zug vom Tor als die polnische Nationalmannschaft am vergangenen Tcentralny, Almaty Samstag, so daß Kasachstan bereits in der Anfangsphase leicht in Rückstand geraten könnte, aber die Gastgeber schaffen es zunächst mit Engagement und manchmal auch etwas Glück, ihren Kasten sauber zu halten. Davon lassen sich die Finnen allerdings nicht den Wind aus den Segeln nehmen, denn der Druck auf das kasachische Tor nimmt kaum ab. Vermutlich haben die Hausherren gehofft, daß das enttäuschende 0:0 aus Armenien dazu führen würden, daß die Gäste an sich zu zweifeln beginnen würden, sollte ihnen kein schnelles Tor gelingen, aber das läßt sich an den Spielanteilen nicht ablesen und nach einer knappen halben Stunde ist es dann so weit, daß Teamcaptain Jari Litmannen mit einem Abstaubertor seine Farben in Führung bringen kann, nachdem der Schußversuch von Mikail Forsell noch auf der Linie hatte gestoppt werden können. Danach lassen es die Gäste etwas ruhiger angehen, behalten aber das Spiel stets unter Kontrolle - mit einer Ausnahme freilich, denn Mitte der zweiten Hälfte könnte Nurbol Zhumaskaliyev frei vorm Tor zum Ausgleich einköpfen, verfehlt das Tor aber weit, so daß die Finnen mit dem Schreck davonkommen und Sami Hyypiä zeigt schließlich, wie es besser geht, als der Finne nach mehr als einer Stunde per Kopfball zum späteren Endstand von 2:0 erhöht.

An der heutigen Resonanz ist zu merken, daß die Niederlage gegen Polen die Euphorie in Almaty etwas gebremst hat, wobei allerdings auch die recht späte Anstoßzeit eine Rolle spielen könnte, denn das Leder rollt erst ab 22:00 Uhr Ortszeit - wohl, damit das Spiel in Finnland zur publikumswirksamen Tcentralny, Almaty Uhrzeit von 19:00 Uhr übertragen werden kann. Auch die Aktionen des Publikums sind deutlich verhaltener. Zwar wird wie schon am Samstag die Nationalhymne von fast allen kasachischen Fans mitgesungen (wobei der eine allerdings hin und wieder mal zur Anzeigetafel schielen muß, auf der der Text eingeblendet wird), danach bleibt es aber etwas ruhiger als beim letzten Spiel. Die bekannten "Kasachstan"-Sprechchöre gibt es zwar ebenso zu hören wie die Geräusche von Trommeln und Tröten, aber eben alles auf etwas niedrigerem Level. Dazu wird auf einem Nebenblock des Oberrangs auf der Gegenseite immer wieder mal eine Blockfahne präsentiert, auch wenn der Großteil der Zuschauer, denen dadurch die Sicht verdeckt wird, bei jedem Versuch, die Fahne herunterzuziehen, etwas unwilliger zu sein scheinen. Ein paar finnische Fans haben sich auch nach Almaty bemüht, wobei die meisten wohl direkt vom Samstagspiel aus Armenien gekommen sind. Die Skandinavier haben offensichtlich ihren Spaß, zu hören ist davon allerdings im Rest des Stadions nichts. Vor der Partie und in der Halbzeitpause gibt es übrigens noch eine Cheerleader-Show, bei der wohl auch anzuzweifeln ist, daß es sich um eine alte kasachische Tradition handeln könnte.

Da sich der Fußballverband Kasachstans seit letztem Samstag nicht entschließen konnte, das Zentralstadion komplett umzubauen, sei auf die Beschreibung Tcentralny, Almaty im Spielbericht von der Partie gegen Polen verwiesen, während hier ein wenig auf Almaty eingegangen werden soll. Die Stadt liegt durchaus malerisch am Fuße des Gebirges "Tian Shan – Transili-Alatau", dessen ganzjährig schneebedeckte Wipfel fast überall sichtbar aufragen und auch hinter der Südkurve des Zentralstadions zu sehen sind. Das erleichtert die Navigation in Almaty zusammen mit der Tatsache, daß fast alle Straßen rechtwinklig zueinander in Nord-Süd oder Ost-West-Richtung verlaufen. Geht es bergab, ist man Richtung Norden unterwegs und bewegt sich zum Beispiel auf den Bahnhof Almaty-2 zu, der direkt am Stadtkern liegt - Richtung Süden geht es bergauf und man kommt zum Beispiel ans Zentralstadion, wobei man natürlich die Ausdehnung in Ost-West-Richtung zu berücksichtigen hat und sich mit ein paar wichtigen Straßennahmen in diesem Gitter vertraut machen sollte. Das Stadtbild selbst ist von den zahlreichen Bäumen geprägt, die an den Straßen stehen und manchmal den Eindruck erwecken, man haben eine Stadt mitten in den Wald gebaut. Auch wenn die auf russisch Alma-Ata genannte Stadt eher als Drehscheibe für Reisende Richtung China oder Kirgisistan gilt, hat sie durchaus ihre Sehenswürdigkeiten und es lohnt sich, hier ein paar Tage zu verweilen. Exemplarisch seien hier zum Beispiel die Gebirgseisschnellaufbahn Medeu genannt, die 17 Kilometer entfernt liegt, oder - um ein wenig in der Geschichte zurückzugehen - die Heilige Auferstehungkathedrale, die, obwohl das optisch nicht zu erkennen ist, ohne die Verwendung eines Nagels komplett aus Holz erbaut ist und wohl nur so die Erdbeben von 1911 und 1923 überstehen konnte. Bis 1993 war Almaty die Hauptstadt Kasachstans, dann hat sich Präsident Nursultan Nasarbajew entschieden, das vorher weithin unbekannte Aqmola zur Hauptstadt zu machen und es dabei - wohl um alle Verwechslungen zu vermeiden - gleich in Astana umbenannt, was auf Kasachisch nichts anderes bedeutet als "Hauptstadt". Almaty bleibt aber mit 1,3 Millionen Einwohne die größte Stadt des Landes und dürfte wohl auch die schönste sein und es sieht so aus, als stünde die aufstrebende Wirtschaftsregion vor einer großen Zukunft, allerdings dürfte es Probleme geben, den immer stärker werdenden Individualverkehr in den Griff zu bekommen, da es wenig Platz zur Anlage neuer Straßen gibt.

Tcentralny, Almaty

Tcentralny, Almaty

Tcentralny, Almaty
Tcentralny, Almaty

Home Spielberichte Neues Mail-Kontakt Gästebuch Links