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CSC 03 Kassel |
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23.09.2009, Jahnkampfbahn, Gruppenliga Kassel |
Der Cassler Sport Club 03 Kassel genießt heutzutage kaum Bekanntheit, die über die Grenzen der Stadt hinausreicht, gehörte aber früher zum Besten, was die Stadt zu bieten hatte. Der aus dem Bürgertum stammende Club, was wohl schon am Sinnspruch "Alle Ehre kommt von der Treue" zu erkennen ist, den man zum Vereinsmotto gemacht hat, nahm zum Teil als Fusionsclub TSV 1848 vor dem zweiten Weltkrieg an so mancher Endrunde zur Westdeutschen Meisterschaft statt, wo man aber als Meister der Gauliga Hessen-Hannover nie viel
erreichen konnte. Immerhin hatte man damals Gegener wie Borussia Mönchengladbach, Alemannia Aachen und - am 23.4.1989 - den FC Schalke 04 zu Gast. Nach dem Krieg nahm man 1945 den Spielbetrieb wieder auf, aber mit dem neuen Fusionsclub KSV Hessen Kassel hatte sich ein Konkurrent gebildet, mit dem die "Rothosen" vom CSC nicht mithalten konnten. Nach langen Jahren, die zumindest größtenteils im höherklassigen Amateurfußball verbracht wurden, stieg man 1988 aus der Oberliga und 1991 aus der Landesliga ab, und heutzutage stellt schon die Teilnahme an der Gruppenliga, in die man zur Saison 2008/09 aufgestiegen ist, eine kleine Erfolgsstory dar, die jedoch im zweiten Jahr zu Ende gehen wird, wie sich nach der Anfangsphase der Spielzeit deutlich abzeichnet, in der man nur vier Punkte aus neun Spielen sammeln konnte und dabei Ergebnisse wie 0:12 und 2:10 einfuhr. Der heutige Gegner von der TSG Wattenbach hat den Aufstieg in die Hessenliga von 2005 nicht verkraftet und ist danach bis in die Bezirksoberliga durchgereicht worden, wo man den Sturz abfangen konnte und inzwischen im dritten Jahr in Folge kickt, wobei man sich nach oben orientiert und heute einen hohen Sieg eingeplant haben dürfte.
Die TSG Wattenbach ist von Anfang an überlegen, kann das aber bei weitem nicht so umsetzenn, wie man es sich wünschen würde. Immerhin geht man nach zehn Minuten mit einem Heber von außerhalb des Strafraums in Front, so daß der Großteil des Drucks weg sein dürfte, aber danach ist man über weite Strecken der Partie schlicht zu harmlos und gibt zwischendurch das Spiel sogar etwas an die Gastgeber ab. Die können
mit ihren Freiheiten freilich auch wenig anfangen, und so bleibt es beim 0:1, bis Wattenbach mit dem Halbzeitpfiff doch noch den zweiten Treffer folgen läßt. Der zweite Abschnitt bringt dann fast nur noch Leerlauf, wobei immerhin gute zehn Minuten vor dem Abpfiff der Partie noch das dritte Tor für die Gäste fällt, das von einem Torwartfehler begünstigt wird, da der Heimgoalie das Leder unter dem Körper durchrutschen läßt und es dabei genug von der ursprünglichen Richtung und Kraft beibehält, um letztlich doch noch im Tor zu landen. Am Ende steht also ein 3:0-Sieg für die TSG "Glückauf", die sich vom heutigen Tag sicher mehr versprochen hat, aber letztendlich mit dem Pflichtsieg auch in dieser Form zufrieden sein wird, und die Erkenntnis, daß die im Vereinsheft "Rothosen-Express" auch fün den jetzigen Zeitpunkt bekräftigte Zielsetzung "Klassenerhalt" für den CSC immer mehr zur Makulatur wird.
Die Jahnkampfbahn liegt in unmittelbarer Nähe zur Fulda und kommt als bildhübsche Anlage daher, die schon für die Gruppenliga viel zu schade ist, geschweige denn für die noch tiefer liegenden Ligen, speziell wenn sie mit dem einen oder anderen Spielort verglichen wird,
in dem es hessischen Oberligafußball zu bestaunen gibt. Tatsächlich wurde sie aber zu einem Zeitpunkt bezogen, zu dem die großen Erfolge des Cassler Sport Clubs 03 schon lange zurücklagen, denn zunächst kickte man am Großen Forst (bis 1928), an der Nürnberger Straße (bis 1960) sowie in der Hessenkampfbahn, bis man 1968 in die heutige Spielstätte zog. Die hat vor allem eine überdachte Holztribüne zu bieten, deren Sitzbänke zwar krumm und schief sind, die aber gerade dadurch optisch an Reiz gewinnt. Das alles ist schön gestaltet und überall fallen einem die Vereinsfarben Rot und Weiß auf und findet man entsprechende Logos oder Schriftzüge, auch wenn die Bänke selbst in Grün gehalten sind. Etwas bescheidenen Ausbau gibt es dann noch auf der Rückseite, neben der Tribüne gibt es oberhalb eines Graswalls eine Vereinsgaststätte und bei genauem Hinschauen fallen ein oder zwei Bandenwerbungen auf, die in Kassel etwas arg deplaziert erscheinen. Größtes Manko der Anlage ist die fehlende Beleuchtung, die heute eine für ein Wochenspiel nicht immer optimale Anstoßzeit von 17:30 Uhr einfordert.
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