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Eintracht Lollar |
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05.06.2007, Waldsportplatz, Aufstiegsrunde zur Landesliga Hessen Mitte |
Mit dem heutigen Spiel zwischen Eintracht Lollar und der zweiten Mannschaft des TSG Wörsdorf soll die Aufstiegsrunde zur Landesliga
Hessen Mitte zuende gehen oder - um genau zu sein die kombinierte Auf-/Abstiegsrunde, denn der dritte Teilnehmer neben dem Dritten der Bezirksoberliga Gießen/Marburg und dem Vizemeister der Bezirksoberliga Wiesbaden ist mit dem Türkischen SV Wiesbaden der Viertletzte der Liga, um die es bei den Spielen geht. Im Vorfeld hat es etwas böses Blut gegeben, weil zum einen der FSV Schröck als Drittletzter der Landesliga nach Saisonabschluß per Gnadenerlaß den Klassenerhalt geschenkt bekam, während man selbst als sportlich besser plaziertes Team in die Quali-Runde muß und zum anderen bei der 0:1-Heimniederlage gegen Lollar zwei Tore aberkannt bekommen hat, so daß die Wiesbadener eine Verschwörung mit dem Ziel vermuten, den türkischen Verein aus der Landesliga loszuwerden. Wie dem auch sei, die zweite Partie bei der TSG Wörsdorf 2 hat der Türkische SV mit 1:0 gewonnen und so könnte sich heute für viele eine Horrorvorstellung bewahrheiten - besonders für den Staffelleiter: jedes Ende soll auch ein neuer Anfang sein, heißt es, aber diesmal könnte das sehr schnell gehen, denn falls es heute am Ende 0:1 heißt, endet die Qualifikation mit einem absoluten Gleichstand und die gesamte Runde muß neu ausgespielt werden, um diesen gordischen Knoten zu durchschlagen. Doch so weit muß es erst mal kommen, denn Eintracht Lollar bekommt natürlich heute im eigenen Stadion den Aufstieg quasi auf dem Präsentierteller serviert, der übrigens ein echter Durchmarsch wäre, denn man ist im letzten Jahr erst aus der Bezirksliga aufgestiegen.
In der Anfangsphase spielt Lollar erst mal abwartend - schließlich reicht dem Team aus der Gießener Vorstadt ein Remis für den Sprung in
die Landesliga -, aber auch Wörsdorf wagt es nicht, von Anfang an auf volles Risiko zu setzen. Auf jeder Seite ist es zu einer halbwegs passablen Torchance gekommen, als die Hausherren das Tempo Mitte der ersten Halbzeit etwas anziehen und das führt dann auch nach einer guten halben Stunde zum Führungstreffer für die Eintracht, der als sehenswerter Volleyschuß erzielt wird. Damit kann der Staffelleiter schon mal aufatmen, aber die Aufstiegsfrage ist noch nicht geklärt, was die Gäste zwei Minuten vor der Halbzeit deutlich klar machen, als ein Freistoß für den Ausgleich sorgt, nachdem man aus dem Spiel heraus kaum für Gefahr hatte sorgen können. Noch bevor es in die Kabinen geht, zeigt Eintracht Lollar, daß man von dem Gegentor nicht geschockt ist, indem die Hausherren selbst noch einen weiteren Treffer erzielen und auch nach der Pause bleibt man das bessere Team, und nachdem man kurz nach Wiederanpfiff einen Fehler in der Abwehr der Gäste nutzen kann, um gegen den vielleicht auch etwas voreilig aus dem Tor stürmenden Torhüter der Gäste per Heber auf 3:1 zu erhöhen, ist alles klar. Zwar versuchen die Gäste noch mal, Druck zu machen, aber zu Torchancen führt das auf der anderen Seite, doch Lollar kann die neuen Räume nicht für weitere Treffer nutzen, den Aufstieg in die Landesliga hat man aber am Ende doch klar gemacht.
Der Waldsportplatz Lollar entpuppt sich als für hessische Verhältnise sehr ansehnliche Anlage mit einigen eigenwilligen Kriterien. Eine
Längsseite ist mit sechs Stehplatzstufen ausgebaut und verfügt über ein etwas zurückgesetztes Vereinsheim, während der Rest der Anlage ebenerdig begehbar ist - soweit die eher typischen Merkmale des Platzes. Zu den eher außergewöhnlichen Aspekten gehört, daß die ausgebaute Seite oberhalb eines Absatzes noch über eine Art "Oberrang" verfügt, wo man einmal auf dem Dach eines flachen, dem Vereinsheim vorgelagerten Gebäudes die Partie verfolgen, sich aber auch auf einem Graswall niederlassen kann, oberhalb dessen ein Nebenplatz folgt, der über einen Kunstrasenbelag verfügt. Weiterhin sehr eigenwillig ist die "überdachte Sitzplatztribüne", wenn man es mal so nennen will, denn hinter einem Tor gibt es noch eine Garage, in der ein paar Bänke aufgestellt sind, bei der es sich laut Holzbeschilderung um den "Werner-Just-Plätz" handelt und die mit einem Vereinszeichen als zur TSG Lollar zugehörig ausgewiesen wird, die der Sportverein sind, aus dem auch die Eintracht hervorgegangen ist, die 1919 als Fußballabteilung innerhalb der "Turn- und Sportgemeinde" gestartet ist und sich bereits ein Jahr später unter dem heutigen Namen selbstständig gemacht hat.
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