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NK Maribor |
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16.10.2010, Ljudski Vrt, 1. SNL |
Der Nogometni Klub Maribor ist der erfolgreichste Fußballverein Sloweniens und dürfte auch gleichzeitig
der bekannteste Vertreter seines Landes sein. Die 1960 gegründeten Vijolice (Violetten) tauchten bereits
zu Zeiten Jugoslawiens immer mal wieder in der höchsten Liga auf, wo sie 1970 mit einem zehnten Platz ihre
beste Plazierung erreichten. Die beste Zeit in der seit 1991 eigenständigen Liga Sloweniens begann für
Maribor 1997, als man den ersten von sieben Meistertiteln errang, die der Club in direkter Folge gewinnen
sollte. In der Saison 2009 schaffte Maribor seinen achten Titel und die aktuelle Spielzeit könnte eine
weitere Meisterschaft bringen, denn man führt die Tabelle des Landes nach zwölf Spieltagen mit fünf Punkten
Vorsprung an. Einer der größten Rivalen des NK Maribor ist der Hauptstadtclub von Olimpija Ljubljana, der
von 1992 bis 1995 Serienmeister war, 2005 jedoch Pleite ging und aufgelöst wurde. Neugegründet schaffte man es
bis zur letzten Spielzeit zurück in die Eliteliga und schaffte einen respektablen vierten Platz, ist allerdings
aktuell als Tabellenletzter akut vom Wiederabstieg bedroht.
Von einem Tabellenletzten, der beim Spitzenreiter zu Gast ist, würde man wohl allgemein eine
defensive Einstellung nach dem Motto "Hinten dicht machen und vorne hilft der liebe Gott!" erwarten,
aber heute trifft das ganz und gar nicht zu, denn das Hauptstadtteam sucht seine Chance und stellt
die davon wohl teilweise etwas überraschte Defensive des Rekordmeisters immer wieder vor Probleme.
Vor allem der Brasilianer João Gabriel da Silva sorgt immer wieder für Unruhe vor dem Tor der
Violetten, aber letztendlich spielt Olimipja nicht konsequent genug und scheitert dann wieder
knapp im Abschluß. Obwohl sich auch die eine oder andere Chance für Maribor ergibt, ist es am Ende
der Tabellenführer, der näher an einer Niederlage war, durch das gleichzeitge Unentschieden des
Rivalen Domzale aber seinen Abstand von fünf Punkten halten kann, während Olimpija nach Punkten zum
Aufsteiger Triglav Kranj aufschließt und aufgrund des besseren Torverhältnisses den letzten Tabellenplatz
verläßt.
Beide Seiten zeigen sich als Anhänger von Rauch und Feuer, wobei die erst Rauch-Aktion bereits vor Anpfiff
von Seiten der Gästefans zelebriert wird. Bei den Gästen nimmt man derartiges nicht so einfach hin, sondern
es wird jeweils mit einem Feuerwehrschlauch in den Gästeblock gezielt, um die Flammen zu löschen, während
die Heimfans nicht gewässert werden, wenn sie zündeln. Dazu kommt noch jeweils eine Choreographie, bei der
die Maribor-Fans einen dichten Teppich von violetten Fahnen zeigen und die Anhänger aus Ljubljana Bänder
in grün-weißen Farben und das Bild eines altmodischen Lederballs unter dem Motto "No Ultras, no Football"
vorzeigen. Danach gibt es für beide Mannschaften lautstarke Unterstützung und eben immer wieder Pyroaktionen,
und zwischendurch werden Spruchbänder gegen die neuen Fangesetze vorgezeigt ("Proti Zakonu o Navijačih""),
womit man an einer offensichtlich zwischen allen Fangruppen des heutigen Tages abgesprochenen Aktion teilnimmt.
Das Volksgarten-Stadion (nichts anderes nämlich bedeutet Ljudski Vrt) ist etwa 1,5 Kilometer
westlich vom zentralen Bahnhofs Maribors zu finden. An dieser Stelle war 1920 das erste Fußballstadion
Sloweniens eröffnet worden und 1952 ging hier das akutell genutzte Stadion in Bau, das 1962 fertiggestellt
und seither vier Mal renoviert wurde. Das heutige Aussehen hat es zwischen 2006 und 2008 erhalten, und
seither wird es auch als Nationalstadion des Landes genutzt. Zur freistehenden abgerundeten Haupttribüne
kamen damals neue Hintertortribünen und eine Gegengerade dazu, die ineinander übergehen und zur Hauptseite
hin ebenfalls in einem Bogen abfallen, auf dessen Rückwand im Heimbereich "Viole" und im Gästebereich
"Gosti / Guests" zu lesen ist. Die Anlage ist als Allseater gehalten und bietet Platz für 12881 Zuschauer,
wobei die Bestuhlung in den neueren Bereichen in grau mit eingesprenkelten Sitzen in den Vereinsfarben violett
und gelb sowie auf der Haupttribüne blockweise unterschiedlich gehalten ist.
Im Hintertorbereich wurde auf Rückenlehnen verzichtet und die aktiven Fans verfolgen die Partie dann auch lieber stehend.
Insgesamt kann die Anlage als sehr gelungen bezeichnet werden, und sie hebt sich wohltuend vom Stadion-Neubau-Einheitsbrei
ab, der anderswo zurecht geköchelt wird.
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