|
Die Anfänge der SpVg. Meiderich 06/95 liegen, wie die Jahreszahlen im
Vereinsnamen nahelegen, im Jahr 1906. Damals begann man beim FC Hohenzollern
vor den Ball zu treten, wobei es allerings bis 1909 dauerte, bevor sich der junge
Club dem Westdeutschen Fußballverband anschloß und weitere drei Jahre, bis man
1912 ins Vereinsregister eingetragen wurde. Nach dem ersten Weltkrieg erzwangen
die "poltischen Verhältnisse" eine Umbenennung des Clubs in Sportvereinigung 06
Meiderich. Ab 1920
spielte man in der Duisburger Liga, und 1955/56 schaffte der
Club sogar erstmalig den Sprung in die Landesliga. 1969 entstand der heutige Verein
durch eine Fusion mit dem TuS Wacker 95 Meiderich, der seinen angestammten
Sportplatz an der Kronprinzenstraße verloren hatte und als Untermieter an die
Hongistraße ziehen mußte, woraufhin die Stadt Duisburg auf den Zusammenschluß
der beiden Vereine gedrängt hatte. Aktuell kickt man in der Bezirksliga, worin sich
durchaus ein Aufwärtstrend sehen läßt, denn noch 2006 war man aus der Kreisliga
A in die B-Liga abgestiegen, was man jedoch nur mit dem Wiederaufsteig 2009
egalisieren konnte; daraufhin folgte direkt der Durschmarsch in die aktuelle
Spielklasse. Heute hat man es im Kreispokal Duisburg mit Rot-Weiß Selimiyespor
Lohberg aus dem benachbarten Dinslaken zu tun und hat somit den Tabellensechsten
der Staffel 2 der Kreisliga A2 Duisburg zu Gast, gegen den man als höherklassiges
Team mit der Favoritenrolle in die Partie geht.
Ein Klassenunterschied ist während der Partie freilich nicht zu erkennen. Stattdessen
entwickelt sich ein halbwegs ausgeglichenes Spiel, das sich zumeist zwischen
den beiden Strafräumen abspielt und in dem Torchancen Mangelware bleiben.
Schon früh deutet viel darauf hin, daß heute keine Tore fallen werden. Es
passiert wenig, was diesem Eindruck widersprechen würde, bis Daniel Schäfer in
der 71. Minute aus völlig heiterem Himmel per Kopfball das 1:0 für die Gastgeber
markieren kann und Daniel Kirstein wenig später auf 2:0 erhöht - beim ersten
Treffer protestieren die Gäste vergeblich wegen eines vermeintlichen Foulspiels.
In der Nachspielzeit gibt es noch einmal einen Anflug von Spannung, als Rot-Weiß
Selimiyespor einen Freistoß von der Strafraumgrenze zugesprochen bekommt, den
Murat Dinc nutzt, um den Anschlußtreffer zu erzielen, der - da man bei Meiderich
versucht, den Wiederanstoß möglichst lange herauszuzögern - zur Rudelbildung
auf dem Platz führt. Letztendlich kommt das Tor für die Gäste aber zu spät,
kurz darauf pfeift Schiedsrichter Vladimir Sukurma die Partie ab und gibt damit den
Startschuß für die Fortsetzung der Diskussionen in Rudelformation.
Seit 1920 nutzt der damalige SV 06 Meiderich die Platzanlage an der Honigstraße,
die 2010 mit einer Spielfläche aus Kunstrasen ausgestattet wurde. Ein
entsprechender Beschluß war im Jahr davor
von der Stadtverwaltung Duisburg
gefaßt worden, danach hatte es allerdings noch einmal Zweifel an der mit Mitteln aus
dem Konjunkturpaket 2 geplanten Finanzierung gegeben - konkret hatte die Stadt
der SpVg. Meiderich nach
Presseberichten
sogar bereits konkret eine Absage erteilt ,
aber am Ende ist dann schließlich doch alles glatt gegangen. Man kann jetzt
auf synthetischem Gras kicken, was wohl bei den aktuell eisigen Temperaturen die
Durchführung des heutigen Spiels erst ermöglicht hat. Auf einer Längsseite gibt es
einen minimalen Ausbau mit zwei Stufen, ansonsten ist die Anlage nur ebenerdig
begehbar. In einem Hintertorbereich folgt auf den Überschußschutzzaun noch
ein als flacher barackenartiger Bau gehaltenes Vereinsheim, der die schlichte, aber
funktionelle Bezirkssportanlage komplettiert.
|
