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FC Messina |
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19.02.2005, San Filippo, Serie A |
Vor fast exakt
zwei Monaten spielte der FC Messina in einer ebenfalls von groundhopping.de besuchten Partie
gegen Atalanta Bergamo. Vor dem damals in der 22. Minute abgebrochenen Spiel - es wurde inzwischen mit einem
1:0 für die Sizilianer wiederholt - hatte der FC Messina einen Abstand von sechs Punkten auf einen Abstiegsplatz,
mußte sich aber eine eindeutig absteigende Tendenz bescheinigen lassen. Seither konnte man sich stabilisieren und
hat heute mit fünf Punkten noch fast das gleiche Polster nach unten. Der Gegner ist am heutigen Tag freilich von
anderem Kaliber als der Tabellenletzte Atalanta, denn mit Juventus hat sich der momentane Spitzenreiter in Messina
eingefunden, der sicherlich zu den großen Titelfavoriten in der Serie A gehört und auch noch in der Champions League
vertreten ist. Gerade darin könnte freilich ein Vorteil für die Sizilianer liegen, denn in der kommenden Woche wird
Juventus in der Königsklasse bei Real Madrid anzutreten haben und da ist es durchaus im Bereich des Möglichen, daß
einige Gästespieler mit ihren Gedanken schon in der spanischen Hauptstadt angekommen sind, statt sich mit dem heutigen
Gegner zu befassen.
Tatsächlich bringt der Meisterschaftsaspirant, der auf seinen tschechischen Star Pavel Nedved verzichten muß, nur
wenig zustande. Juventus überläßt es dem Aufsteiger, die Partie zu machen und tatsächlich kommt Messina auch durchaus
zu Torchancen, wobei sich die größeren Gelegenheiten freilich aus den sporadischen Gegenangriffen ergeben - zu nennen ist
hier vor allem ein Freistoß in der 14. und eine Nachschußchance in der 21. Minute, die jedoch von Ibrahimovic kläglich
vertan wird. Dafür fordert Messina im Gegenzug nach einem vermeintlichen Foulspiel vehement Elfmeter und scheint damit im
Recht zu sein und Minuten später kommt es zu einem Angriff der Hausherren, der auch so zur Szene des Spiels wird, aber auch
leicht die spielentscheidende Szene hätte sein können, wäre der Kopfball nach einem Freistoß für die Hausherren nicht an den
Pfosten, sondern ein paar Meter weiter nach links und somit unhaltbar ins Tor gegangen. Jetzt wird Messina immer stärker und spielt
Juve zwischendurch fast an die Wand, aber bis auf eine weitere elfmeterreife Szene kommt nichts Zählbares heraus. Im zweiten
Abschnitt kann Messina nicht an die Leistung vor der Pause anknüpfen und so kann Juventus die Partie kontrollieren, ohne allzuviel
dafür zu tun. Dennoch ist es jetzt der Spitzenreiter, der zu den besseren Chancen kommt. Am Ende gleichen die Norditaliener so aus
kurzer Distanz die Pfostentreffer-Bilanz aus, während das Spiel torlos bleibt, so daß Messina wenigstens nicht ein Opfer der häufig so
glanzlosen 1:0-Siege wird, für die Juve bekannt ist.
Die Fans der Hausherren liefern ein sehr sehenswertes Intro ab, bei dem es auf den Hintertortribünen eine dichte Schalparade und
zahlreiche Pryros zu bestaunen gibt, während die Gegengerade mit roten und gelben Luftballons in die Farben der Hausherren getaucht wird. Die Anhänger von Juventus setzen ein Standard-Intro mit Fahnen und Doppelhaltern dagegen, die natürlich auch auf der Seite der Messina-Fans in Einsatz gebracht werden und zuletzt werden die Fans noch mit einem Feuerwerk - offensichtlich von offizieller Seite - unterstützt. Danach gibt es lautstarken Support, der zu gefallen weiß. Die Messina-Fans bieten dabei abwechslungsreiche Sprechchöre, teilweise als Zwiegesang zwischen einem Vorsänger und dem Block vorgetragen und legen nach dem Pfostenschuß in der 25.
Minute noch mal lautstärkemäßig nach. So bekommt man von den Juventus-Fans nicht das meiste zu hören, werden die doch schlicht und einfach von der zahlenmäßigen Übermacht der einheimischen Besucher übertönt. Die Chance, ein Tor zu feiern bekommen die Anhänger der Hausherren letztendlich zwar ebensowenig wie die des Gegners, das torlose Unentschieden wird aber offensichtlich von den FCM-Fans auch als Erfolg gesehen und nach dem Abpfiff entsprechend gefeiert.
Am Stadion San Filippo hat sich natürlich in den letzten beiden Monaten nichts geändert, ist es doch ohnehin brandneu - von daher soll hier der damalige Spielbericht zitiert werden: (Es)
ist nach dem Stadtteil benannt, in dem es wenige Kilometer vom alten Spielort der Hausherren im Süden Messinas
errichtet worden ist. Es handelt sich um einen durchaus schön anzusehenden Allseater, der über Sitze in den Farben Messinas, Rot und Orange, verfügt, wobei es im oberen Bereich rundum ein paar weiße Sitze gibt und auf der Hautptribüne ein Block komlett in roten Sitzen gehalten ist. Eine Ausnahme bildet hier eine optisch freistehende Hintertortribüne, die in weißer Grundfarbe gehalten ist und im Zentrum mit einem Vereinszeichen von Messina geschmückt ist und auf der der Fanblock der Hausherren zu Hause ist. 'Optisch' freistehend kann man sagen, weil die Tribüne zu beiden Seiten von Gebäuden begrenzt ist und so halbwegs alleine steht, faktisch aber im unteren Bereich in die anderen Tribünen übergeht, die ebenfalls mit abgerundeten Ecken ineinander gebaut sind und sich auf zwei Seiten sehenswert in die umliegenden Felsenhänge einfügen. Unverständlich ist allerdings, warum ein so neues Stadion wie das San Filippo über keinerlei Überdachung verfügt, denn nicht nur die Fanbereiche sind ohne Schutz sondern auch beide Längstribünen, wenn man davon absieht, daß mit einer Art Zeltdach zumindest für einen halbwegs geschützten Pressebereich gesorgt worden ist. Der fehlende Regenschutz fällt heute auch wieder auf, denn in den letzten 30 Minuten der Partie regnet es heftig, während es bis dahin trocken gewesen war - ein Abbruch steht heute freilich glücklicherweise nicht zur Diskussion.
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