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FC Midtjylland vs. Århus GF 1:1 |
Black Wolves |
Dänischer Fußballverband Denmarks Stadions |
AGF-Fanclub |
15.06.2003, Ikast Stadion, Superliga |
Beim FC Midtjylland handelt es sich um einen neuen Namen im dänischen Fußball, denn das Team gibt es
erst seit 1999, als die Profiabteilungen von Fremad Herning und dem benachbarten Ikast FS zusammengelegt wurden. Ikast hatte 1997/98 eine Erstligasaison hinter sich und hat mit insgesamt 16 Spieljahren in der Eliteklasse - eimmal trat man auch im UEFA-Pokal an - die deutlich besseren Referenzen mit in diese Ehe gebracht, während Herning nur 1993/84 für ein Jahr in der ersten Liga aufgetaucht war. Die Fusion hat sich sportlich sofort ausgezahlt, seit der Saison 2000/2001 kickt der FC Midtjylland erstklassig und hat seitdem keine schlechtere Plazierung in der Abschlußtabelle gehabt als den vierten Platz. In der laufenden Spielzeit ist man nach dem 30. Spieltag Sechster, kann sich aber bei drei Punkten Rückstand Hoffnungen auf einen UEFA-Cup-Platz machen. Den hätte man sowieso, sollte Brøndby Meister werden, hat man doch das Pokalendspiel gegen die Kopenhagener Vorstädter mit 0:3 verloren. Der Århus GF ist im unteren Bereich der Tabelle zu finden und benötigt noch ein paar Zähler, um sich aus eigener Kraft vorm Abstieg zu retten. Seit 1977 ist der fünfmalige dänische Meister ununterbrochen erstklassig und das soll natürlich aus der Sicht der Gäste so bleiben, für die der Abstiegskampf ein gewohntes Szenario darstellt - in den letzten drei Jahren hat die Saison auf dem 10. Tabellenplatz abgeschlossen, der die schlechteste Plazierung darstellt, mit der man die Klasse halten kann.
Es entwickelt sich eine abwechslungsreiche Partie, bei der die Vorteile auf der Seite der Hausherren
liegen, der erste Treffer allerdings nach einer guten halben Stunde zugunsten der Gäste fällt. Dabei profitieren die Gäste von einer Standardsituation in Form eines Eckballs und einem Fehler des Torhüters der Hausherren, der den Ball fallen läßt. Im zweiten Abschnitt erhöht der FC Midtjylland den Druck noch mal und nach 20 Minuten im zweiten Abschnitt zahlt sich das dann auch aus, als ein geschickt als Aufsetzer geköpfter Ball für den Ausgleichstreffer sorgt. Kurz vor dem Ende der Partie wird es dann noch mal hektisch, als zunächst in der 88. Minute ein Spieler des AGF nach hartem Einsteigen die rote Karte zu sehen bekommt und in der Nachspielzeit der Ball noch mal im Tor von Århus landet. Der Schiedsrichter bringt jedoch den FC Midtjylland um den letztendlich wohl verdienten Sieg, erkennt er doch den Treffer wegen angeblichen Angriffs auf den Torhüter im Sechs-Meter-Raum nicht an, obowhl die Reaktion des Goalies deutlich zeigt, daß er den Ball unbedrängt fallen ließ - andernfalls hätte er doch wohl mit Protesten reagiert und nicht damit, mit vor den Kopf geschlagenen Händen zu Boden zu gehen.
Die Fans der Gastgeber zeigen zu Beginn ein paar Schwenkfahnen, während die Gästefans eine
Blockfahne mit der Aufschrift AGF präsentieren. Danach gibt es von Seiten der Århus-Fans nahezu durchgängigen Support in Form von Getrommel und Gesang, wobei die Anhänger der Gäste schon durch ihre bloße Zahl zu beeindrucken wissen - ist der Gästeblock doch gerammelt voll, während der Rest des Stadions große Lücken aufweist. Die FCM-Anhänger lassen auch mal sporadisch was von sich hören - auch sie supporten mit Gesängen und Getrommel - überlassen jedoch während des Großteils der Partie die Initiative den Gästen. Erwähnenswert ist übrigens noch das selten blöd aussehende Maskottchen des FC Midtjylland, das wohl wie das Vereinszeichen einen Wolf darstellen soll und mit einem Trikot mit dem wahnsinnig originellen Spieleraufdruck Lupus unterwegs ist, und das dazu passende - mindestens genauso peinliche - Wolfsgeheul, mit dem die Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung der Hausherren eingeleitet wird.
Das Ikast Stadion bietet dem FC Midtjylland seit der Fusion eine Heimstätte, die Zeit der betagten
Spielstätte neigt sich aber ihrem Ende zu, da man im kommenden Jahr ins Herning Stadion umziehen will, das zur Zeit per Umbau für die neue Aufgabe fit gemacht wird. Der aktuelle Spielort verfügt über eine überdachte Tribüne, auf der man sich auf gelben Sitzen niederläßt, die in Hellblau den Namenszug des Vorgängervereins IFS tragen. Zuvor hat man hier wohl auf Holzbänken gesessen, sind doch die jetzigen Sitze, die übrigens über Rückenlehnen verfügen, direkt auf diese Bänke montiert. Nicht ganz offensichtlich ist die Funktion der Drahtseile, die alle paar Meter vom Wellblechdach auf die Tribüne selbst hinabhängen. Auf der Gegenseite gibt es eine hohe trapezförmige Tribüne mit unüberdachten Betonstufen, in den Kurven steht man genau wie neben der Haupttribüne auf einfachen Stufen, die aus schotter-verfüllten Kantsteinen bestehen. Dazu kommen gleich zwei Anzeigetafeln, eine einfache elektronische, an der Spielzeit und Spielstand abzulesen sind, und eine Stecktafel, an der die Zwischenstände der parallel laufenden Partien aktuell gehalten werden. Der Gästeblock nimmt übrigens den äußeren Bereich der Gegengerade und eines Hintertorbereichs ein, läuft also übers Eck. Paradiesische Zustände herrschen beim FCM übrigens für Sammler von Fanutensilien, gibt es doch einen Verkaufsstand mit großzügigem Angebot.
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