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GSV Moers |
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03.06.2004, Grafschafter Kampfbahn, Aufstiegsrunde zur Verbandsliga Niederrhein |
Die ersten drei Aufsteiger in die Verbandsliga Niederrhein sind die Staffelmeister 1. FC Wülfrath, SC Kapellen und SV Sonsbeck und
ein Team wird noch gesucht, das möglicherweise diese drei Mannschaften begleiten darf. Eine einfache Runde der Staffelzweiten soll hier zur Entscheidung führen und da sehen die Chancen für den Grafschafter SV Moers nicht so schlecht aus, nachdem es am vergangenen Sonntag
zu einem 1:1-Auswärtsremis beim FC Remscheid gereicht hat. Allerdings sollte man heute schon gegen den TuS Grevenbroich gewinnen, denn nach der Partie gibt es keine Chance mehr für den GSV, ins Geschehen einzugreifen. Die Hausherren sind übrigens noch nie im höherklassigen Fußball aufgetaucht, während sich der TuS Grevenbroich in den 70er Jahren ein paar Jahre in der Amateurliga Niederrhein halten konnte und der FC Remscheid, der sich am kommenden Sonntag im Schloßstadion zu Grevenbroich mit dem TuS messen wird, wohl weithin bekannt ist, da die Kicker aus dem bergischen Land noch vor etwas mehr als zehn Jahren - in der Saison 1992/93 - in der 2. Liga zu finden waren.
Es zeigt sich schnell, daß die Partie heute nicht so laufen wird wie von den Hausherren erhofft. Zu harmlos sind die Kicker in Gelb und
Schwarz, als das man die Gäste ernsthaft in Probleme bringen könnte. Die halten sich erstmal vornehm zurück und warten ab, was der GSV Moers so zu bieten hat, um dann in der 18. Minute zum ersten mal selbst ernsthaft vor's Tor zu kommen und dabei gleich für den Führungstreffer zu sorgen. Gut zehn Minuten später erhöhen die Gäste nahezu mühelos auf 2:0 und in der mitte des zweiten Abschnitts führt dann ein Weitschuß zum schönsten Tor der Partie und dem Endstand von 0:3. Damit sind die Träume des GSV Moers geplatzt, der zuvor noch spekuliert hatte, daß der TuS Grevenbroich vielleicht mit dem ungewohnten Kunstrasenplatz Probleme bekommen könnte. Damit spricht natürlich alles für Grevenbroich, denn ein Unentschieden reicht für das Team, um die Aufstiegsrunde zu gewinnen. Ob das dann auch wirklich zum Aufstieg reicht, steht freilich noch nicht fest - das wird noch von den von oben absteigenden und über die verschiedenen Staffeln zu verteilenden Teams beeinflußt.
Ein gutes halbes Tausend an Zuschauern sind für einen Landesligisten sicherlich schon eine beachtliche Kulisse und der Großteil des
Publikums gehört dann auch zu den Hausherren, obwohl durchaus auch Gäste aus Grevenbroich auszumachen sind. Auf einer Längsseite findet sich sogar eine Art Fanblock ein, in dem zu Beginn der Partie ein Rauchtopf gezündelt wird und der auch danach zeigt, daß er mit dem Wort Ultra durchaus etwas verbinden kann, so wird die Manschaftsauftstellung des TuS mit eigenen Vorschlägen für die Nachnamen der Spieler ("Arschloch") bedacht und bei Abstößen vom Tor der Hausherren gibt es drei böse Wörter von den Heimfans. Einmal versucht man sich sogar an einer Humba-Humba-Täterää, aber letztendlich bleiben die Anhänger der Hausherren den Beweis schuldig, daß sie eine Bereicherung der Verbandsliga gewesen wären und das ist etwas, was man gemessen an der heutigen Leistung sicherlich auch nicht über die Mannschaft aus Moers sagen könnte.
Die Grafschafter Kampfbahn ist eine üppig ausgelegte Sportanlage, in der gleich drei Fußballfelder und weitere Tennisplätze
untergebracht sind. Der stärkste Ausbau findet sich an einem Ascheplatz, der auf beiden Seiten mit Stufen versehen ist, wobei direkt längsseits dazu ein Kunstrasenfeld untergebracht ist, das ebenfalls auf einer Seite über Stufen verfügt und zwar sind die einfach auf der anderen Seite des Walles mit den Rängen für den Ascheplatz versehen. Ein wenig in die Ecke gedrängt ist dann noch ein Naturrasenplatz zu finden, aber dort ist auf jeden Ausbau verzichtet worden - vielleicht versteckt er sich deshalb so schamhaft im Hintergrund. Eigentlich spielt der GSV wohl normalerweise auf dem Naturrasenfeld und überläßt den Kunstrasenplatz den Leichtathleten vom MTV Moers, dessen Buchstaben mit gelben Blumen in einen Grashang am Platz eingepflanzt sind. Angesichts des heutigen Andrangs ist man dann aber auf die Fläche nebenan umgezogen und der sollte im Aufstiegsfall auch in der kommenden Saison genutzt werden. Der Aufstieg ist aber nach der Niederlage verspielt und so wird der Grafschafter SV wohl demnächst wieder auf Naturrasen Landesligaspiele ausstatten. Übrigens auch unter Flutlicht, denn im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen kann hier vermeldet werden, daß jede der drei Spielflächen über ihr eigenes Flutlicht verfügt und zwei davon - die mit Belag aus Kunstrasen und Asche - haben auch jeweils eine eigene Tartanbahn.
Martin weist im Gästebuch auf folgendes hin:
Der MSV Moers spielt nie auf der Grafenschafter Kampfbahn, sondern im Rheinpreußenstadion. und ein Blick auf die Website
des Teams bestätigt das. Wohl ein Fall geistiger Umnachtung beim Verfassen des Spielberichte, denn es steht ja auch "MTV" auf dem Wall und nicht "MSV". Das steht dann doch wohl für den Moerser Turnverein von 1850 e. V. - wir bedanken uns für den Hinweis und entschuldigen uns für den Fehler, der inzwischen im obigen Text korrigiert ist.
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