SSC Napoli

SSC Napoli
vs.
Borussia Dortmund 2:1

BVB 09

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Letztes Spiel: SuS Volmarstein vs. SG Vorhalle 18.09.2013, Stadio San Paolo, UEFA Champions League
Nächstes Spiel:  SuS Günne vs. SC Sönnern

Ticket
55766 Zuschauer

Die Società Sportiva Calcio Napoli S.p.A. - in Deutschland meistens SSC Neapel und in Italien in der Regel einfach Napoli genannt - gehört zu den international bekanntesten Vereinen ihres Landes, auch wenn sich die Erfolge des Clubs mit einem UEFA-Cup-Sieg und zwei nationalen Meisterschaften (1987 und 1990) eher bescheiden darstellen. Der Grund für den Bekanntheitsgrad der Himmelblauen ist die Person, die ebenso untrennbar mit ihrem Aufstieg und Fall verbunden ist: Stadio San Paolo Diego Armando Maradona. 1984 für die damalige Rekordsumme von umgerechnet 7,5 Millionen Euro vom FC Barcelona nach Napoli gekommen, führte der Argentinier den Club zu den genannten Erfolgen und wurde so ein Symbol für ganz Süditalien, daß plötzlich dem reichen Norden Paroli bieten konnte. Mit einer Dopingsperre leitete Maradona dann auch den Niedergang des zu diesem Zeitpunkt völlig überschuldeten Clubs ein, der schließlich in die Pleite führte und 2004 zu einer Neugründung in der drittklassigen Serie C führte. Seit 2007 wieder erstklassig, ist Napoli inwzischen zurück und nimmt in den letzten Jahren auch wieder regelmäßig am Europapokal teil, wobei man im letzten Jahr in der Gruppenphase der Champions League auf den FC Bayern traf und es jetzt mit Borussia Dortmund zu tun hat. In diese Partie geht der SSC Napoli als Tabellenführer seiner Liga, was aber auch für seinen Gegner gilt. Da Napoli entgegen der aktuellen sportlichen Qualität aus Qualifikationstopf 4 gezogen wurde und auch Borussia Dortmund mit Topf 3 unterhalb der jüngsten sportlichen Leistungen gelost wurde, dürfte die Gruppe, zu der noch Olympique de Marseille und der Arsenal FC gehören, eine der stärksten sein, es gibt keinen klaren Favoriten, wobei bestenfalls die Franzosen ein wenig die Rolle des Underdogs spielen.

Die Hausherren machen von Anfang an Druck und versetzen den BVB so in eine ungewöhnliche Lage, wird den Dortmundern doch in der Liga zumeist selbst bei Auswärtsspielen das Mittelfeld überlassen. Die Deutschen halten dagegen, und so kommmt es auf beiden Seiten zu ersten Torchancen, und wie so oft sind es am Ende Kleinigkeiten und individuelle Fehler, die die Waagschale neigen. In der 29. Minute ist Stadio San Paolo die Gästeabwehr bei einer Ecke von Zúñiga nicht korrekt sortiert, und Gonzalo Higuaín bedankt sich mit dem Treffer zum 1:0 für Napoli. Der vorher außerhalb des Spielfelds behandelte Neven Subotic wird von Schiedsrichter Pedro Proenca in dieser Szene erst unmittelbar vor der Ecke auf den Platz zurückgewunken und kann nicht mehr eingreifen, was BVB-Coach Jürgen Klopp so in Rage bringt, daß er nachvollziehbarerweise aus dem Innenraum verwiesen wird und für den Rest der Partie die Gelegenheit hat, sich vor dem TV-Gerät mit dem Stadionhausmeister anzufreunden. Die nächste Dezimierung für den BVB haben die Gäste dann Roman Weidenfeller zu verdanken, der außerhalb des Strafraums mit der Hand klärt und mit vorzeitigem Duschen belohnt wird - davor hat man schon Mats Hummels verloren, der allerdings verletzungsbedingt vom Feld muß und durch Patrick Aubameyang ersetzt wird. Die 67. Minute bringt schließlich die Vorentscheidung, als Lorenzo Insigne einen direkten Freistoß zum 2:0 unter die Latte des BVB-Tors setzt. Napoli bleibt überlegen, vergibt aber diverse Chancen und bringt den BVB drei Minuten vor Schluß mit einem Eigentor von Zúñiga ins Spiel zurück, doch die Schlußoffensive der Ruhrpottler bleibt ohne Happy End, so daß die Zähler am Ende verdientermaßen doch bei den Hausherren bleiben.

Das Spiel startet mit einer Choreographie der Neapolitaner, die ihre Kurve komplett in Grün tauchen Stadio San Paolo und dazu ein Transparent und eine Blockfahne mit einer Gestalt darauf präsentieren. Die Gästefans schauen sich das zunächst an und greifen dann tief in die Pyrokiste - offensichtlich hat man größere Mengen entsprechender Artikel an den Ordnungskräften aus Neapel und Dortmund vorbeischmuggeln können und fackelt das alles in einer konzertierten Aktion ab, wobei es auch auf Napoli-Seite - vor allem direkt neben dem Gästeblock - Feuer und Rauch zu sehen gibt, was 2013 auch gerade in Italien nicht mehr der Normalfall ist. In der Folge feuern beide Seiten ihre Mannschaft ganz ordentlich an, was vor allem von Heimseite auch schon einmal richtig laut werden kann, doch es gibt auch immer wieder längere Atempausen. Auch wenn gelegentlich einmal eine Beschimpfung zwischen schwarz-gelb und himmelblau-weiß hin und her geht, ist die Atmosphäre generell entspannt - wohl auf die gemeinsamen Beziehungen nach Catania zurückzuführen, von wo auch Fans zum Spiel gekommen sind, was allerdings auf das Verhalten der Ordnungsmacht nach dem Spiel keinerlei Einfluß hat, denn die Gäste müssen noch eine über einstündige Blocksperre durchstehen, bevor man das Stadion endlich verlassen darf.

Das Stadio San Paolo ist im Stadtteil Fuorigrotta zu finden, was bedeutet, daß es gute 10 km außerhalb des "Centro" von Napoli liegt, woran es allerdings durch U-Bahn- und Busverbindungen angebunden ist. Aktuell vefügt die Anlage über 60240 Sitzplätze und ist somit das drittgrößte Stadion Italiens hinter Stadio San Paolo dem Olimpico in Rom und dem Guiseppe Meazza in Mailand, auch wenn man weit von den 87000 entfernt ist, mit denen das nach dem Apostel Paulus benannte Stadion am 6. Dezember 1959 eingeweiht wurde. Zur Europameisterschaft 1980 und zur WM 1990 wurde das Stadion jeweils saniert, inzwischen hat es Drehkreuze und ein automatisches Einlaßsystem - vorher gab es immer wieder Spekulationen, daß die Ordner deutlich mehr Menschen einlassen, als offiziell erlaubt und daß teilweise faktisch sechsstellige Zuschauerzahlen erreicht wurden. Das Stadio San Paolo hat ein wenig den Ruf einer Bruchbude, aber auch das ist wohl eher ein Mythos - sonst würde es wohl auch kaum für Champions League Spiele zugelassen sein - und wenn es auch vielleicht einmal einen Anstrich vertragen könnte, ist es von der Bausubstanz her zumindest augenscheinlich grundsolide.

Stadio San Paolo

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