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Der Nachwuchs des Offenbacher FC Kickers von 1901 - bekanntlich zumeist nur als Kickers Offenbach oder OFC adressiert -
ist in der Spielzeit 2012/13 eins von zwei Reserveteams, das sich in der Hessenliga tummelt - bei der zweiten handelt es
sich um den Nachwuchs des SV Wehen-Wiesbaden 1926. Die 'kleinen' Offenbacher halten sich seit 2008 in der Liga und sind somit durchaus
etabliert, wenn man auch nicht ganz so lange Oberligist ist wie der heutige Gegner vom Obervellmarer SC Vellmar, der 2004 aufgestiegen,
bereits in seinem achten Hessenligajahr in Folge steht. Auch wenn es einmal - 2010 - sehr knapp war und man sich nur
durch die Hintertür auf diesem Level halten konnte, also durch die Relegations-/Qualifikationsrunde mit den Verbandsligazweiten . Mit
dem Start in die neue Spielzeit kann man auf beiden Seiten zufrieden sein: Während sich der OSC Vellmar mit 2:1 über
den Vorjahresachten Rot-Weiß Darmstadt behaupten konnte, landete der OFC II einen 2:0 Auswärtssieg bei Eintracht Stadtallendorf,
so daß es heute am zweiten Spieltag der neuen Saison darum geht, sich mit einem Sieg erst einmal ganz oben in der der Tabelle
aufzustellen, was auch immer das zu bedeuten hat, nachdem gerade einmal sechs von 102 möglichen Punkten verteilt worden sind.
Das Spiel erweist sich als recht zähe Angelegenheit, denn der OSC Vellmar hat den Betonmischer angeworfen
und stellt sich im Wesentlichen hinten rein, während die Offenbacher Reserve von der Aufgabe, das Spiel zu machen,
sichtlich überfordert ist. So gibt es während des gesamten ersten Abschnittes keinerlei Torchancen zu vermelden, dafür
jede Menge Ballschieberei im Mittelfeld, wobei das Leder auch immer wieder gerne einmal beim Gegner landet. Die zweite
Hälfte bringt kaum Besserung, und so kann man schon verstehen, daß OSC Trainer Mario Deppe am Ende "eigentlich"
"ein typisches 0:0-Spiel" gesehen haben will. Frust bereitet dem Gästecoach dabei natürlich, daß es eben nicht bei
diesem Spielstand geblieben ist, denn in der 83. Minute paßt die Abwehr der Nordhessen einmal nicht auf und läßt
an der Torauslinie eine Flanke von der rechten Seite zu. Das wird bestraft, denn Mostafa El Aadmi steht goldrichtig
und bringt den OFC per Kopf in Führung. Jetzt muß Vellmar etwas tun, und man bekommt den Ball auch noch einmal ins Tor
der Hausherren, aber der vermeintliche Treffer von Dominik Lohne wird zurecht wegen eines Stürmerfouls nicht gegeben.
So ist es an den Offenbacher Kickers, in der Schlußminute per Konter von Marcel Mosch noch einen Treffer draufzulegen und
so das Ergebnis des ersten Spieltags zu wiederholen.
Die erste Mannschaft von Kickers Offenbach wird ihre Spiele demnächst im brandneu gestalteten Stadion am Bieberer Berg -
natürlich unter dem unvermeidlichen Sponsorennamen - austragen, aber auch dem Nachwuch hat man etwas Gutes getan.
Er tritt inzwischen nicht mehr auf dem Nebenplatz des 'Bergs' an, sondern spielt unweit davon im Sportzentrum
am Wiener Ring. Hier gibt es diverse Plätze, so daß immer eine gewisse Gefahr des Ausweichens besteht, aber zumindest
heute kickt man auf dem Hauptfeld, das mit fünf hohen Stufen auf einer Seite ein wenig Ausbau zu bieten hat, während
der Rest des mit Laufbahn versehenen Rasenplatzes immerhin ebenerdig begehbar ist. Für die imposantere Kulisse sorgt
jedenfalls, zumindest am heutigen Tag, die beeindruckende Wolkendecke, die allerdings aufgrund der tiefschwarzen
Vertreter, die sich darunter mischen sowie der Ermangelung jeglicher Überdachung eher argwöhnisch beäugt wird. Dem
Platz selbst mag man ein Attribut wie funktional zuordnen, aber auch die Vokabel "lieblos" wäre sicherlich alles andere
als unpassend, wenn man sich die nackten Absperrungen und Zäune so anschaut, die man sicherlich mit ein paar Werbebanden
auflockern oder - weniger kommerziell - zumindest mit dem einen oder anderen OFC-Zeichen oder Schriftzug aufhübschen
könnte.
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