Grün-Weiß Piesteritz vs. 1. FC Lok Stendal 1:1
Grün-Weiß Piesteritz

Grün-Weiß Piesteritz
vs.
1. FC Lok Stendal 1:1

1. FC Stendal

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Letztes Spiel: SV Phönix Düdelsheim vs. Sportfreunde Oberau 13.06.2009, Stadion im Volkspark, Verbandsliga Sachsen-Anhalt
Nächstes Spiel:  Lichtenrader BC 25 vs. Eintracht Mahlsdorf

Ticket
1100 Zuschauer

Am 1.4.1919 wurde der 1. FC Wacker Piesteritz gegründet, der 1933 unter dem Einfluß der nationalsozialistischen Machthaber mit anderen Vereinen zum Turn- und Sportbund Piesteritz fusioniert wurde und als solcher 1938 zweitklassig wurde. 1949 wurde BSG Chemie Piesteritz als gemeinsamer Club von Stickstoff- und Gummiwerken Stadion im Volkspark gegründet, der insofern in der Tradition des alten Vereins stand, daß auch er von Arbeitern aus dem besagten Stickstoffwerk ins Leben gerufen worden war. Die Fußballer des Clubs waren nie besser als drittklassig und landeten nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten in der Landesliga, wobei man zunächst als Abteilung des SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz auftrat und später nach Abspaltung vom Hauptverein unter dem Namen FC Grün-Weiß Piesteritz. Heute könnte eine neue Ära in der Geschichte des Clubs eingeläutet werden, denn man geht als punktgleicher Tabellenzweiter in den letzten Spieltag der Verbandsliga und verfügt bei mehr geschossenen Toren gegenüber dem VfL Halle um eine um einen einzigen Treffer schlechtere Tordifferenz. Man sollte also gewinnen gegen den FC Lok Stendal, der als TSV Lok Altmark bereits das hinter sich hat, worauf die Hausherren noch aus sind, und nicht nur an der Oberliga teilgenommen hat, sondern auch zweitweilig als Regionalligist drittklassig war - am Ende allerdings Pleite war und nach Überwindung einiger Hindernisse mit dem 1. FC Stendal fusionierte und den heutigen Namen annahm.

Die Partie findet auf äußerst schwachem Niveau statt, denn die Stendaler beschränken sich im wesentlichen darauf, das Spiel des Titelaspiranten zu zerstören, und der tritt völlig verunsichert auf und scheint mit der Ausgangssituation der Partie deutlich überfordert zu sein. Das Spiel läuft zwar mehr oder weniger ständig in Richtung auf das Tor von Lok, aber daraus abzuleiten, daß dieses Tor auch öfter mal Stadion im Volkspark in Gefahr käme, wäre voreilig. Eigentlich gerät die Partie zu einem echten Langweiler, doch natürlich bezieht sie ihre Spannung aus der Ausgangssituation, die eben mit sich bringt, daß hier Meisterschaft und Aufstieg mitenschieden werden. Ein von Ladislav Stefke verwandelter Handelfmeter der zweifelhaften Sorte - die Hand wurde bei der Aktion in recht natürlicher Körperhaltung mit fast angelegten Armen angeschossen - bringt schließlich doch noch die Führung für Grün-Weiß und das zu einem Zeitpunkt, zu dem die Partie Eberswalde gegen Halle 1:1-Remis steht. Danach gibt es sogar ein paar weitere Tormöglichkeiten, und einmal muß ein "Lokist" für den geschlangenen Torwart retten, aber schließlich ist es der 1. FC Lok, der jubelt, und inzwischen kommt die Kunde vom 2:1 und am Ende sogar 3:1 für den VfL Halle, der damit den Aufstieg feiern darf, während die Piesteritzer trotz aller Bekundungen von Fans und Stadionsprecher, daß man eine fantastische Saison hinter sich habe, den Frust ganz auf ihrer Seite haben.

Die aktiveren Anhänger von Grün-Weiß Piesteritz haben sich auf der Gegegseite des Stadions aufgebaut, die man vor der Partie nicht nur mit Luftballons geschmückt hat, sondern wo auch zwei Transparente über die Werbebande gehängt wurden, auf denen man sich bei der Mannschaft für die 'fantastische Saison' bedankt Stadion im Volkspark und wo man zu Spielbeginn ein Intro mit diversen Doppelhaltern zeigt. Durch besondere Lautstärke während der Partie zeichnen sich die Heimfans nicht aus, aber das ist auch zumindest im Wettstreit mit dem Anhang aus Stendal nicht nötig, der überhaupt nur etwas auffällt, weil er sich mit einem Lok-Altmark-Transparent in einer Kurve aufgestellt hat. Weitere Fragen stellen sich durch ein paar Fans der Gastgeber, die T-Shirts mit der Aufschrift Wir sind stolz, ein Piesteritzer zu sein! tragen. Sieht man sich als kollektives Individuum in der Art der Borg aus Star Trek oder ist das doch nur grammatikalisch etwas mißverständlich, wo man wohl das 'ein' hätte weglassen müssen oder alternativ ein 'je' davorsetzen, um klar zu machen, daß jeder ein Piesteritzer für sich zu sein gedenkt?

Piesteritz befindet sich westlich vom Stadtkern der Gemeinde Wittenberg-Lutherstadt, der Stadion im Volkspark es als Stadtteil zugeordnet ist. In dessen Norden befindet sich der Volkspark und es wird wohl nicht sonderlich überraschen, daß hier auch das Stadion im Volkspark zu finden ist. Es ist Teil eines größeren Sportkomplexes, zu dem neben weiteren Fußballplätzen auch ein Freibad gehört, das direkt an eine Kurve angrenzt und von dessen Gelände aus man prinzipiell auch das Spiel verfolgen kann. Das Stadion selbst ist zwar eher bescheiden, so daß es zum Beispiel Sitzpltätze nur in Form einiger weniger Holzbänke gibt, kann aber in den Details durchaus überzeugen. Auf einer Längsseite gibt es befestigte Betonstufen, auf der anderen weitere Stufen, die hier freilich nur locker in den Graswall eingearbeitet sind. Dazu kommt in einer Kurve 'roher' Graswall sowie ein recht nettes Vereinsheim sowie eine Sprecherkabine auf der Mitte der befestigten Seite und eine einfache Digital-Anzeige für den Spielstand. Ein paar von den Holzbänken sind sogar überdacht, was ein wenig wie ein typischer Grillplatz im Stadtpark aussieht, und eine davon hat mit einem eher drollig wirkenden Schild "Sponsoren" den Ritterschlag zur VIP-Tribüne erhalten.

Stadion im Volkspark

Stadion im Volkspark

Stadion im Volkspark

Stadion im Volkspark

Stadion im Volkspark

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