Warta Poznań vs. Unia Janikowo 1:1
Warta Poznań

Warta Poznań
vs.
Unia Janikowo 1:1

Unia Janikowo

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Letztes Spiel: Nielba Wągrowiec vs. Piast Kobylin 24.06.2007, Droga Dębińska, Qualifikationsspiel Aufstieg zur 2. Liga
Nächstes Spiel:  Qvidings FIF vs. Ängelholms FF

Ticket
1500 Zuschauer

Am 15.6.1912 wurde der KS Warta Poznań gegründet und nach dem Fluß benannt, der in unmittelbarer Nachbarschaft verläuft und auf Deutsch Droga Dębińska als 'Warthe' bekannt ist. Über lange Jahre waren man eine ganz große Nummer im polnischen Fußball und 1929 und 1947 konnte man die polnische Meisterschaft nach Posen holen, wobei es sich bei der zweiten Meisterschaft kurz nach dem zweiten Weltkrieg um einen echten Rumpfwettbewerb gehandelt haben muß, denn es waren nur vier Spiele zu bestreiten, die sämtlich gewonnen wurden. Danach verblaßte der Stern des Teams, das 1948 aus der ersten Liga verschwand und nur von 1993 bis 1995 für zwei Jahr in die Eliteklasse zurückkehren konnte, inzwischen aber als klare Nummer zwei hinter dem 1922 getründeten WKS Lech Poznań, der im Wiederaufstiegsjahr von Warta den letzten seiner fünf Meistertitel gewonnen hatte. Heute und am kommenden Mittwoch bestreitet Warta als Vizemeister der Gruppe zwei der polnischen dritten Liga Hin- und Rückspiel gegen Unia Janikowo, die die Hausherren immerhin in die zweite Liga zurückbringen würden, während es für den Gegner darum geht, als Drittletzter eben dieser zweiten Liga auf den letzten Drücker die Klasse zu erhalten, in die man ein Jahr zuvor ebenfalls als Staffelzweiter aufgestiegen war, nachdem Janikowo zwar in der Qualifikationsrunde gegen Polnia Bytom mit 1:1 und 0:1 unterlag, aber aufgrund von Lizenzentzügen doch noch auf den Zweitligazug aufspringen konnte. Übrigens hatte Unia Janikowo so eine Serie von drei verlorenen Aufstiegsrunden in Folge hingelegt, denn auch in den beiden Vorjahren war man in der Baraże o udział w II lidze gegen Piast Gliwice (2:1 und 0:1) sowie Stasiak Opoczno (0:0 und 0:2) gescheitert.

Schon in der Anfangsphase ergibt sich ein munteres Spiel zweier offensiv orientierter Teams, aber die Defizite beider Mannschaften vor Droga Dębińska allem im technischen Bereich sind unübersehbar. Vor allem in Tornähe überbieten sich beide Mannschaften geradezu an Harmlosigkeit und so kommt es erstmal zu keinerlei Möglichkeiten, die erste halbwegs brauchbare Chance kommt dann in der 30. Spielminute zustande, als der Gästetorwart Wroóbel bei einem Schuß aus spitzem Winkel eingreifen muß. Kurz danach führt eine unsicherheit des Goalies zur zweiten Chance von Warta und nicht viel später ist es ein weiterer Torwartfehler, der den ersten Treffer der Partie bringt, allerdings auf der anderen Seite, wo Wartas Schlußmann Radliński in der 35. Minute bei einem Kopfball auf Mann zwar noch die Fäuste am Ball hat, aber den Gegentreffer nicht verhindern kann. Im zweiten Abschnitt sieht es lange nicht so aus, als sollte sich noch etwas an diesem Resultat ändern, auch wenn in der 74. Minute Spieler und Hausherren der Gäste protestieren, Wróbel haben einen hohen Schuß erst hinter der Linie gestoppt. Kurz vor Spielende kommt es doch noch zum Ausgleich, bei dem eben dieser Wróbel ein schwaches Bild abgiebt, denn es ist ein weder harter noch übermäßig gut plazierter Schuß, der den Weg ins Tor der Gäste findet und Warta eine Minimalchance erhält, am kommenden Mittwoch in Janikowo doch noch für den eigenen Aufstieg sorgen zu können.

Auch am Publikum ist zu erkennen, daß Warta im Fußball in Poznań keine allzugroße Rolle mehr spielt. Zwar finden sich mit offiziell 1500 Droga Dębińska Menschen eine ganze Menge Zuschauer ein und tatsächlich dürften es sogar an die 2000 sein, die das Spiel verfolgen, aber einen Fanblock oder ähnliches gibt es nicht auf Seite der Hausherren, wo man auch nur ganz gelegentlich mal einen Sprechchor "Warta!" zustandebringt, um damit auf die recht durchgängig singenden Auswärtsfans zu reagieren, die sich nur mitte der ersten Hälfte eine längere Auszeit gönnen. Ansonsten sorgen die etwa 200 Anhänger im Gästeblock - mehr Tickets hat Warta nicht an Gäste abgegeben - wenigstens für etwas Stimmung, nachdem man zur ersten Hälfte ein kleines Intro mit Schwenkfahnen und Schalparade abgeliefert hat. Im zweiten Abschnitt lassen die Gäste dann noch Rauch in ihrer blauen Vereinsfarbe in den Himmel steigen. A propos blau: den Stellenwert von Warta Poznań im Fußball der Stadt erkennt man wohl auch daran, daß es neben den grünweißen Schals der Gastgeber, die die meisten Zuschauer sicher erst unmittelbar vor dem Spiel am Fanstand gekauft haben, auch blau-weiße Schals und sogar Trikots von Lech Poznań unter den Heimsupportern sieht, was bei einer ernstzunehmenden Stadtrivalität vor allem in Polen mit Sicherheit sehr übel ausgehen würde.

Die traditionelle Spielstätte der Hausherren war ein Stadion, das ebenfalls auf den Namen Warta hörte und unweit des heute genutzten Droga Dębińska Stadions an der Droga Dębińska noch heute existiert, von dem allerdings nicht viel mehr als eine Ruine übriggeblieben ist. 72000 Zuschauer hat die Betonschüssel damals gefaßt, noch in den 1970er Jahren soll es mit einer Kapaztität von 50000 betrieben worden sein. Damit kann der jetzige Spielort in keiner Weise mithalten, der zwar nach offziellen Angaben Platz für 4000 Zuschauer bieten soll, bis auf den Gästebereich aber faktisch schon heute völlig überfüllt ist. Ausbau gibt es eigentlich nur an einer Seite, es sei denn, man zählt die Mini-Holztribüne gegenüber mit, auf der es eine Handvoll überdachter Sitzplätze gibt. Die eigentliche ausgebaute Seite kann zwar mit einer ganz ordentlichen Zahl von 20 Stufen dienen, die sind aber jeweils nur ein paar Zentimeter hoch, die weiter hinten stehenden Leute Sichtprobleme haben und das gilt umsomehr für die Zuschauer auf den vorderen Stufen, denen die Sicht von den in Dreierreihen am Zaun stehenden Menschen versperrt wird. Ein paar weitere Zuschauer helfen sich, indem sie sich ebenerdig auf der Gegengerade aufstellen, was natürlich nicht der schlechteste Ort zum Verfolgen der Partie ist. Von den Plätzen hinter dem Tor kann man das nicht sagen, denn hier muß man hinter einem Maschendrahtzaun bleiben, der in vielleicht einem Meter höhe mit Werbung vollgepflastert ist, so daß die Zuschauer, die keine anderen Plätze finden, gezwungen sind, sich auf den Boden zu setzen, um überhaupt etwas sehen zu können. Für die zweite Liga wäre die Spielstätte mit Sicherheit völlig unzureichend und es gibt wohl auch bestrebungen, eine Tribüne zu erreichten - ob das rechtzeitig machbar wäre ist aber zweifelhaft und so ist es durchaus denkbar, daß ein Zweitligist Warta Poznań seine Heimspiele zunächst mal im Stadion Lech austragen würde.

Droga Dębińska

Droga Dębińska

Droga Dębińska
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