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Ratingen 04/19 |
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27.03.2007, Stadion Ratingen, Verbandsliga Niederrhein |
Nach dem Aufstieg in die Oberliga im Jahr 2000 konnte sich die SpVgg Germania Ratingen 04/19 vier Jahre auf diesem
Level halten, wobei man fast durchgängig in den Abstiegskampf verwickelt war, den die Kicker aus dem Kreis Mettmann
nach der Spielzeit 2003/2004 schließlich verloren haben und als Vorletzer der Abschlußtabelle zurück in die Verbandsliga mußten. Ein
einziger Punkt trennte die Ratinger damals vom rettenden Ufer und sorgte dafür, daß das Abenteuer Oberliga für sie beendet war. Im letzten Jahr rettete man sich selbst nur durch einen Punkt Vorsprung vor dem Abstieg aus der Verbandsliga und in der laufenden Spielzeit sollte es eigentlich einen Neuanfang geben, inzwischen hat man eine Serie von sieben Spielen ohne Sieg auf dem Konto und der Vorsprung auf den Drittletzten ist auf vier Zähler geschrumpft. Besser sieht es da für den Nachwuchs von Rot-Weiss Essen aus, der zur laufenden Saison als Aufsteiger aus der Landesliga eine gute Rolle spielt und auf dem zweiten Tabellenplatz der Verbandsliga steht, allerdings bei 19 Punkten mit aussichtslosem Rückstand auf Tabellenführer Fortuna Düsseldorf II, auch wenn man dem Spitzenreiter gegenüber noch zwei Spiele nachzuholen hat. Dennoch kann es sich lohnen, den Abstand von drei Punkten auf den Tabellendritten Wülfrath zu verteidigen, denn auch als Staffelzweiter kann man je nach Abstiegskonstellation in den höheren Klassen noch eine Chance bekommen, über Qualifikationsspiele noch den Aufstieg in die Oberliga zu schaffen.
Der erste Spielzug bringt das 1:0 für die Hausherren, die sich von ihrem "SpVgg Germania" weitgehend getrennt haben und fast nur noch
schlicht als Ratingen 04/19 auftreten. Nach einer guten Viertelstunde geht es dann Schlag auf Schlag: zunächst führt ein dicker Fehler
von Ratingens Schlußmann Tobias Lindner zum Ausgleich, läßt sich doch der Torhüter einen nicht besonders hart geschossenen Ball durch die Beine gleiten, im direkten Gegenzug wird Ratingen ein aus Sicht der Gäste sehr umstrittener Foulelfmter zugesprochen, der nicht ungenutzt bleibt, so daß die Führung für die Gastgeber wieder hergestellt ist. In der Folge bemüht sich Rot-Weiss Essen II um den Ausgleich, bleibt jedoch meistens harmlos und das gilt auch weiter, als die heute in Blau-Gelb und somit den eigentlichen Farben von Ratingen 04/19 gekleideten Essener nach der Pause das Tempo erhöhen. Die 61. Minute bringt das 3:1 für die Gastgeber, diesmal ist es Essens Goalie Maczkowiak, dem ein böser Fehler unterläuft, indem er den Ball nach vorne abklatschen läßt, so daß Timo Marner aus kurzer Distanz für Ratingen verwandeln kann. Dieser Treffer erweist sich aber nicht als die Entscheidung zugunsten von Ratingen, sondern als Weckruf für den RWE, der jetzt auf einmal die Gefährlichkeit an den Tag legt, die dem Team so lange abging. Das bleibt nicht ohne Folgen, denn Treffer in der 64. und 69. Minute sorgen noch für den Endstand von 3:3, so daß Ratingen am Ende doch auch im achten Spiel in Folge ohne Sieg bleibt.
Das Stadion Ratingen verfügt über vier durch die Kurven verlaufende Stufen sowie eine schöne alte Tribüne mit Holzbänken und einer
Sprecherkabine, die mit dem Stadtwappen und dem Namenszug der Anlage versehen ist. Hierhin verirrt man sich aber inzwischen wohl eher
zufällig, denn vor wenigen Jahren wurde auf der gegenüberliegenden Seite eine neue Tribüne hinzugefügt, die über die gesamte Breite des
Spielfeldes geht und die mit modernen Sitzschalen - sponsorenbedingt in Rot gehalten - versehen ist. Obwohl die Tribüne gerade für ein Abendspiel wie heute strategisch ungünstig aufgestellt ist, da die Blickrichtung in Richtung Westen geht und man somit von der untergehenden Sonne geblendet wird, ist sie der Ort, auf dem in der Anlage das Leben tobt. Übrigens ist an dieser Tribüne auch leicht zu sehen, daß in Ratingen offenisichtlich die Leichtathletik die erste Geige spielt und nicht der Fußball, denn der ausgiebige Pressebereich ist ganz außen zu finden, wo der Zielbereich der Laufbahnen ist, und nicht etwa auf Höhe der Mittellinie des Fußballfeldes. Jedenfalls verfügt die Germania in dieser Anlage, die auch mit einer recht leistungsfähigen Flutlichtanlage ausgestattet ist, über ein Stadion, nach dem sich viele klassenhöhere Vereine die Finger lecken würden und das mit ein paar einfachen Maßnahmen selbst zu einer regionalligatauglichen Spielstätte ausgebaut werden könnte.
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