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Jahn Regensburg (A) |
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stadionwirtschaft.de loewenfans.net Magic 1860 Löwen-Fans gegen rechts |
08.04.2004, Sportpark Post/Süd Kaulbachstr., Bayernliga |
Zweitvertretungen von Profi-Clubs sind im Amateurfußball alles andere als beliebt und vor allem in den Regionalligen sind
sie bei den Gegnern ohne Bindung zu einem Profi-Verein ungern gesehen. An den Gedanken, in der kommenden Saison aus der
Oberliga Bayern ein Nachwuchsteam begrüßen zu dürfen, müssen sich die Teams der Regionalliga Süd aber doch gewöhnen,
denn mit Nürnberg, München 60, Unterhaching und Regensburg führen gleich vier solche Teams ihre Liga an, womit auch die
Konstellation für heute genannt wäre. Jahn Regensburg hat als Tabellenvierter recht geringe Chancen, dieser Neuling im
Amateuroberhaus zu werden, die Löwen dagegen liegen bei 51 Punkten nur mit einem Zähler auf den Club hinten, so daß man sich beim
TSV 60 durchaus Hoffnungen auf die Rückkehr in die Regionalliga machen kann, der der Löwen-Nachwuchs bereits in den Spielzeiten von 1996/97 bis mit dem Nachwuchs 2000/2001 angehört hatte. Jahn Regensburg hat sich die zweite Mannschaft übrigens im Jahr 2002 mehr oder weniger dazugekauft, als man mit der Post/Süd Regensburg fusionierte, der man in den Jahren davor sogar zweitweise die Führungsrolle in der Stadt hatte überlassen müssen, von der aber nicht mehr viel übrig geblieben ist bis auf den Namen der Sportanlage, in der jetzt der Nachwuchs von Jahn an den Start geht.
Im ersten Abschnitt sind die Löwen das überlegene Team und ziehen ein bis zum Strafraum ganz ansehnliches Spiel auf, um sich
dann direkt vor dem gegnerischen Tor immer wieder zu verhaspeln. Meist agieren die Sechzger zu umständlich, um eine echte Bedrohung für das Tor der Hausherren zu entwickeln. Immerhin geht man mit 1:0 in Führung, wobei auch der Treffer zeigt, woran das Löwenspiel krankt. Einen Querpaß zu viel gibt es mindestens, so daß man die Gelegenheit schon fast vertan hat, als sich Peter Ecknel von halbrechts ein Herz nimmt und das Leder ins Tor schießt. Das gibt den Gästen erst mal Sicherheit und bis zur Pause kommt "der Jahn", wie das Team in Regensburg allgemein genannt wird, zu keinen echten Chancen mehr. Dafür zeigen sich die Hausherren nach der Unterbrechung entschlossen, noch mal ihre Chance zu suchen und gehen deutlich engagierter als in Abschnitt eins zur Sache. Davon zeigt sich dann auch der Löwen-Nachwuchs beeindruckt, der nun deutlich sichtbar unter Druck steht. Das zahlt sich dann auch aus, als man per Kopfball den Ausgleich erzielt, wobei die Rot-Weißen etwas Glück haben, daß der Ball haarscharf den Weg unter die Latte findet. Drei Punkte weniger bei einem Spiel mehr lautet nach dem Spieltag die Bilanz der München-60-Amateure im Vergleich mit denen des 1. FC Nürnberg, so daß sich die Zukunft des Löwen-Nachwuchs mit etwas höherer Sicherheit weiter in der Bayernliga abspielen wird, obwohl auch der Aufstieg weiterhin im Bereich des Möglichen bleibt.
Ein Argument, das oft gegen zweite Mannschaften vorgebracht wird, ist, daß die Unterstützung vergleichweise schwach sei, weil
sich die Fans auf die erste Mannschaft ihres Vereins konzentrieren. Zumindest gemessen an Oberliga-Standards kann man das heute allerdings nicht behaupten, denn 500 Zuschauer sind eine für diese Liga überdurchschnittliche Kulisse und auf beiden Seiten gibt es auch einen kleinen Fanblock, der für Support sorgt. Den Heimblock bildet ein gutes Dutzend Jahn-Fans auf der Haupttribüne, die sich auf ihre Stimmen und eine allerdings nicht allzu virtuos bediente Trommel verlassen, wobei bis zu vier der Jahn-Anhänger mit dem Rücken zum Spiel stehen und so für eine 1:4-Beziehung zwischen Anfeuerern und Angefeuertern sorgen. Auch eine 4-Mann-Polonaise um den halben Platz haben die Anhänger des Jahn im Repertoire. Die Löwen-Fans halten gesangsmäßig dagegen und bedienen sich zum Vorsingen entgegen des heimischen Anhangs eines Megaphons. Dabei geht alles letztendlich recht freundlich ab - sowohl zwischen den Fangruppen als auch zwischen Fans und Ordnern - und entbehrt manchmal nicht einer gewissen Ironie, z. B. als der Löwen-Capo "All reds are bastards!" anstimmt und darufhin von einem Jahn-Ordner spaßhaft das Ohr langezogen bekommt, was zur Variation "All reds are bastards - ohne Ordner, ohne Ordner!" führt. Ein so witziger und positiver Umgang miteinander scheint aber in der Bayernliga nicht selbstverständlich zu sein, so beklagen einige Jahn-Fans, beim Auswärtsspiel ihres Nachwuchses bei dem der SpVgg Unterhaching von einheimischen Fans geschlagen und durch die Stadt gejagt worden zu sein.
Wie bereits erwähnt ist das Stadion an der Kaulbachstraße der traditionelle Spielort der Post/Süd und unter diesem Namen
ist es in Regensburg auch ausgeschildert. Hier sind auch die grün-gelben Farben des Clubs zu sehen, der übrigens ohne Fußballabeiteilung noch heute besteht und zahlreiche andere Sportarten ausübt), da einmal die Holzbänke auf der überdachten Tribüne in eben diesen Farben gehalten sind und zum anderen sogar noch ein Vereinszeichen von Post/Süd die Rückwand der Tribüne ziert. Seitlich von der Tribüne laufen die Betonstufen weiter und bilden einen überdachten Stehplatzbereich, ansonsten gibt es keinen weiteren Ausbau, aber immerhin gibt es auf der Gegenseite und hinter einem Tor Graswälle, die dort für natürliche Erhöhungen sorgen. Die Anlage verfügt übrigens auch über eine Laufbahn und sonstige Leichathletik-Einrichtungen und ist so für weitere Sportarten geeignet - offensichtlich teilt sich der SSV Jahn seinen Spielort mit dem Restverein von Post/Süd. Was fehlt, ist eine Flutlichtanlage, deshalb findet die Partie auch trotz der Ansetzung an einem Wochentag bereits um 17:30 Uhr statt, hätte doch ein späterer Termin den Umzug ins Jahn-Stadion der ersten Mannschaft erfordert. Bei Abendspielen ist hier durchaus vorsicht angebracht, denn einen solchen Umzug hat es für die Amateure des Jahn durchaus bereits gegeben.
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