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1. FC 02 Rödelheim |
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fußball.de Fußballkreis Frankfurt |
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26.08.2008, Sportplatz Autobahn, Kreispokal Frankfurt |
Am heutigen Tag kommt es im Frankfurter Kreispokal zu einem Stadtteilderby, denn nicht nur der 1. FC Rödelheim 02 kommt aus
dem gleichnamigen Stadtteil der Metropole, sondern das gilt auch für den heutigen Gegner von Rot-Weiß Frankfurt. Beide Teams werden
zur Zeit von zwei Spielklassen getrennt, historisch aber gibt es einiges, was die beiden Kontrahenten verbindet - zum Beispiel, daß
beide eine Geschichte in der höchsten deutschen Spielklasse haben. Die Hausherren sind 1943 in die Gauliga Hessen-Nassau aufgestiegen, wo
man 1944 als Dritter abschloß und vor dem heutigen Gegner lag. Nach dem Krieg wurde man in die zweitklassige Landesliga Hessen-West eingestuft, schaffte dann aber nach mehreren Versuchen 1948 den Aufstieg in die Oberliga, wo man den Absteiger Rot-Weiß Frankfurt ersetzte und das dritte Team aus Frankfurt neben der Eintracht und dem FSV war. Bereits in den 1950er Jahren verschwand der 1. FC Rödelheim aber aus dem oberklassigen Fußball und stürzte bis in die vierte Liga ab. Heute spielt man in der Gruppenliga, während Rot-Weiß Frankfurt in der Hessenliga an den Start geht. Der 1901 als FV Amicitia 1901 Bockenheim gegründete Club hatte sich 1935 mit dem Reichsbahn TuSG 1901 zusammengetan, doch die Bahn schnell wieder aus dem Vereinsnamen verbannt. Die Saison 1947/48 war übrigens die einzige, in der die Rot-Weißen in der Oberliga dabei waren, als so noch die
Eliteliga Deutschlands hieß, in der jetzigen Oberliga kickten sie später immer wieder mal und konnten 1990 sogar Staffelmeister werden. Ab Mitte der 1990er Jahre folgte ein Jahrzeht in Unterklassigkeit, bevor man zur letzten Saison wieder in die Oberliga zurückkehren konnte.
Klare Verhältnisse sollte man also erwarten dürfen und das scheint sich bereits in der Anfangsphase der Partie zu bestätigen, denn die Gäste gehen
mit einer lässigen Kombination in Führung, bevor der Sekundenzeiger die Uhr fünfmal umrundet hat. Einen Ausgleich kann man vom unterklassigen Gegner in einem Pokalspiel nur selten verlangen, heute aber klappt es mit dem Tor zum 1:1, wobei der Torhüter der Rot-Weißen, die heute nur mit Spuren von Rot in Schwarz und Weiß kicken, kräftig mithilft, indem er einen hohen Ball völlig unterschätzt und sich nicht mal streckt, als sich
das Leder immer bedrohlicher aufs Tor zusenkt und einschlägt. Dieser Treffer hätte niemals fallen dürfen, bleibt aber zum Glück aus Sicht des Goalies ohne echte Folgen, denn Rot-Weiß kann erneut in Führung gehen und dieses Tor reicht für einen knappen 2:1-Erfolg bei den Rödelheimer Rivalen. Mehrere klare Chancen vergeben die Gäste noch - einmal trifft man die Latte, einmal kann man aus etwa fünf Metern das Leder nicht unterbringen -, aber auch das bleibt folgenlos, obowhl der 1. FC Rödelheim in der Schlußphase die eine Chance hat, die heute zum Erreichen der Verlängerung reichen k&onnte, denn dabei scheitert man freistehend am Torhüter der SG Rot-Weiß.
Der Sportplatz Autobahn liegt direkt an der A5 - mit etwas mehr Toleranz betrachtet sogar im Frankfurter Westkreuz zwischen der genannten Autobahn und der A648. Der Name hat also seine Berechtigung - unmittelbar neben der Lärmschutzwand liegt allerdings der Nebenplatz der Anlage, bei dem es sich um
einen völlig unausgebauten Hartplatz handelt. Damit unterscheidet er sich nur im Belag - und damit, daß er über Flutlicht verfügt - vom Hauptplatz, denn Ausbau ist auch hier nur zu finden, wenn man darunter minimalen Graswall oder ein paar verstreute Parkbänke versteht. Wirklich gebräuchlich scheint dieser Name für den Sportplatz nur in Rödelheim zu sein, denn außer auf Eintrittskarte und Spielankündigungsplakat des 1. FC 02 findet man ihn eigentlich nirgendwo und es ist eher vom Sportplatz Bottenhorner Weg die Rede. Auf dem genannten Spielankündigungsplakat bemüht übrigens auch der 1. FC Rödelheim das Bild vom Stadtteilderby, aber es handelt sich um ein Derby, das in Rödelheim niemanden wirklich interessiert oder zumindest fast niemanden, denn anders
ist die schwache Resonanz der Partie kaum zu erklären. In den letzten Spielminuten dürfte übrigens der eine oder andere Verantwortliche der Hausherren etwas ins Schwitzen kommen denn beim Abpfiff dämmert es schon deutlich spürbar und es kann wohl fast ausgeschlossen werden, daß man eine Verlängerung noch komplett hätte über die Bühne bringen können.
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