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Victoria Rosport |
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allezvictoria.party.lu |
Luxemburgischer Fußballverband |
Fanatics F91 |
09.11.2003, Stade du Camping, Division Nationale |
In den Jahren 2000 bis 2002 legte der F91 Dudelange eine Serie von drei luxembourgischen Meisterschaften
in Folge hin, bevor man in der letzten Spielzeit den Titel an den langjährigen Rivalen vom CS Grevenmacher verlor. In dieser Spielzeit wollen die Düdelinger die Meisterschaft zurück nach Südluxembourg holen, doch zu Beginn der Spielzeit hatte man erstmal eine Durststrecke zu überwinden, in der bereits erste Zweifel aufkamen, ob man überhaupt die Meisterrunde würde erreichen können. Zuletzt hat die Mannschaft des Fusionsclubs von 1991 jedoch zu ihrer Form gefunden und sich mit sechs Spielen ohne Niederlage in Folge wieder bis auf den dritten Platz vorschieben können. Victoria Rosport ist mit 17 Punkten im Mittelfeld der Tabelle zu finden und wird wohl keine Chance auf die Teilnahme an der Meisterrunde haben. Für den Abstieg scheint das Team der Victoria dann aber doch zu stark zu sein, so daß vieles darauf hindeutet, daß man keine allzu aufregende Saison vor sich hat. Ein Erfolg gegen Dudelange wäre für die Kicker aus dem Ostzipfel Luxembourgs freilich auch schon ein kleiner Zwischenerfolg, konnte man doch seit dem Aufstieg vor zwei Jahren im Stade du Camping nicht einmal einen Treffer gegen diesen Gegner erzielen.
Das Spiel ist in der ersten Hälfte recht offen, auch wenn sich die Gäste durchaus Vorteile erarbeiten. Ihre 2:0-Führung
ist zur Halbzeit dennoch etwas glücklich, zumal der zweite Treffer auf etwas zweifelhafte Art und Weise zustande kommt, nachdem das Tor zum 1:0 recht schön herausgespielt ist. Bei diesem zweiten Treffer kommt es im Abwehrbereich von Dudelange im Vorfeld zu einem Foul, das ungeahndet bleibt, obowhl der Schiedsrichterassistent direkt daneben steht. F91 nutzt die Situation für einen Tempogegenstoß, bei dem sich Rosport am Ende nur mehr durch ein Foul im Strafraum helfen kann. Dieser Elfmeter - aus der Situation her wohl berechtigt, aber eben nur durch das ungeahndete Foul im Vorfeld zustande gekommen - bringt dann den zweiten Treffer für die Gäste, die ihre gute Serie in Rosport fortzusetzen scheinen. Der zweite Abschnitt bringt dann auf beiden Seiten nicht mehr allzuviel Sehenswertes. Immerhin kann Rosport einen Treffer zur Partie beisteuern, doch im weiteren Verlauf der Partie ist man dann zu harmlos, um den Erfolg von F91 noch mal ernsthaft zu gefährden. Die Aufholjagd der Düdelinger geht also weiter, doch auch für die Gastgeber dürfte das heutige Spiel keine ernsthafte Gefährdung des Saisonziels mit sich bringen.
Unter den Zuschauern der Partie befindet sich sowohl ein kleiner Fanblock der Gastgeber als auch eine kleine Kolonie von Fans aus
Dudelange. Die Heimfans haben mit ein paar Trommeln auf der kleinen Tribüne der Anlage Platz bezogen, die sich immer wieder mal zum Einsatz bringen, lassen aber sonst wenig von sich hören. Die Fans aus Dudelange haben sich auf der Gegenseite postiert und sind schon eher gewillt, immer mal wieder per Gesang auf sich aufmerksam zu machen. Beide Seiten machen auch noch per Transparent auf sich aufmerksam, wobei die Gäste ihre Seite mit zwei Plakaten verziert haben, während die Anhänger von Rosport ein einzelnes Transparent an den Zaun hinter einem Tor untergebracht haben. Eine echte Fantrennung gibt es übrigens nicht, auf der eigentlichen Heimseite sind auch einige Besucher auszumachen, die sich durch einschlägige Kleidungsstücke und Fanartikel als Anhänger aus Dudelange identifizieren. Der mühsame Saisonstart scheint also der für luxembourgische Verhältnisse recht großen Reiselust der Düdelinger keinen Abbruch getan zu haben oder vielleicht hat man auch aus dem zuletzt besseren Saisonverlauf neue Motivation bezogen, F91 zu Auswärtsspielen zu begleiten.
Das Stadion von Victoria Rosport hat bis auf die erwähnte Minitribüne keinerlei Ausbau zu bieten. Diese Tribüne geht etwa
über die Hälfte einer Längsseite und ist mit vier Stufen ausgebaut, die durch eine kleine Überdachung geschützt sind. Im Inneren der Tribüne finden sich noch ein paar Räume, darunter die Umkleidekabinen der Spieler und eine kleine Vereinskneipe, aus der zu einem Fenster in der Seitenwand der Tribüne Verkauf ans Publikum stattfindet. Der Rest der Anlage ist zwar begehbar, doch mehr als ebenerdiges Stehen an der Spielfeldabgrenzung wird hier nicht geboten, wobei man allerdings immerhin recht nah am Geschehen ist, da es sich beim Stade du Camping um einen reinen Fußballplatz handelt. Hinter beiden Toren folgen Fangzäune und jenseits davon sind Wohnwagenkolonien zu finden, die deutlich zeigen, woher das du Camping im Namen kommt. Hinter der Gegenseite verläuft die Sauer - der zweitgrößte Fluß Luxembourgs -, aus der man dann auch einmal einen Ball fischen muß, der den Weg über den Fangzaun gefunden hat und jenseits der Saar verläuft in Deutschland eine etwas erhöhte Straße, die man wohl zu einer Art exterritorialen Tribüne für das Stade du Camping machen könnte. Über ein Flutlicht verfügt die Anlage übrigens auch, wobei die Masten allerdings nicht wie üblich in den Ecken des Spielfeldes untergebracht sind, sondern etwa bis zum Ende der Strafräume zur Mitte versetzt sind.
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