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SV Schleswig 06 |
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30.05.2010, Dr.-Carl-Alslev-Stadion, Oberliga Schleswig-Holstein |
Am 4. Febuar 1906 erblickte der 1. Schleswiger FV das Licht der Welt, und man kam 1923 zum heutigen Namen, nachdem bereits 1907 der FC Normannia Schleswig dem Verein beigetreten war - 1938 kam dann noch ebenfalls durch Beitritt der VfR Schleswig hinzu. Nachdem man in den Anfangsjahren einer der Besten in seiner Region war und zweimal im Viertelfinale zur Norddeutschen Meisterschaft gestanden hatte, wo man jedoch jeweils kampflos ausschied, da man die Reisekosten zum
Auswärtsspiel in Kiel bzw. Altona nicht aufbringen konnte, klopfte Schleswig 1937 ans Tor der ersten Liga, scheiterte jedoch in der Aufstiegsrunde zur Gauliga Nordmark. Nach dem zweiten Weltkrieg kickte man lange in den jeweils höchsten Amateurklassen Schleswig-Holsteins und 1968 und 1972 stand der SV 06 in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord, die damals zweithöchste Liga war, danach jedoch setzte ein Niedergang ein, der den Club bis in die Bezirksoberliga zurückwerfen sollte, und man spielte zeitweise unterhalb des wieder eigenständig existierenden VfB Schleswig. Seit 2008 ist der SV 06 Schleswig zurück in der Verbandsliga, die durch die Gründung der 3. Liga zu einer Oberliga geworden ist. Aktuell ist man stark abstiegsbedroht, könnte heute aber den Klassenerhalt durch einen Sieg gegen den Polizei SV Neumünster sichern, der aktuell den 15. Platz und somit höchsten Abstiegsplatz der Liga belegt und zwei Punkte hinter den heutigen Hausherren zurückliegt.
Nachdem die Gastgeber nach fünf Minuten zu einer guten Chance kommen, ist es der PSV Neumünster, der in der Folge immer besser in die Partie kommt und den SV 06 von einer Verlegenheit in die nächste stürzt. Dennoch sind es die Gastgeber, die das erste Tor der Partie erzielen, und als Lars-Ole Puttins nach 36 Minuten von links außen ins Tor des PSV trifft, wird der Spielverlauf mehr oder weniger auf den Kopf gestellt. Die Gäste lassen sich von dem Gegentreffer freilich nicht aus
dem Konzept bringen und stürmen weiter, und auch unglückliche Szenen im weiteren Verlauf der ersten Hälfte, als bei Schleswig beispielsweise einmal im letzten Moment von einem Feldspieler auf der Linie geklärt wird, bringen den Polizei Sportverein nicht aus dem Tritt. Stattdessen erzielt man drei Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich, als Abdul Selam Yilmaz im Anschluß an eine Ecke das Leder im Tor der Gastgeber unterbringt, und auch in der Folge haben die Schleswiger ihrem Gegner nur selten etwas entgegenzusetzen, zumal man sich acht Minuten nach dem Ausgleichstor selbst schwächt, als Marco Woting nach hartem Einstiegen vom Platz gestellt wird. Andre Eggers ist es schließlich, der nach einer knappen Stunde zum 2:1 für die Gäste trifft, die auch mit der Führung im Rücken nicht defensiver werden, sondern vielmehr auf die Entscheidung drängen. Nachdem der PSV Neumünster in der 82. Minute noch mal am Pfosten scheitert, ist es kurz darauf so weit und Fürst markiert den Treffer zum 1:3-Endstand, nach dem der SV Schleswig angesichts des gleichzeitigen Siegs des Heikendorfer SV auf Platz 15 zurückfällt und jetzt selbst mit der schlechtesten Ausgangsposition von allen auf der Kippe stehenden Teams in den letzten Spieltag gehen muß.
Das Dr.-Carl-Alslev-Stadion bietet angeblich 3500 Zuschauern Platz, entpuppt sich jedoch bei näherer Betrachtung als nicht viel mehr als ein ganz normaler Sportplatz oder, um genau zu sein, zwei Sportplätze, denn unterhalb der ausbaufreien Gegenseite gibt es noch einen mit Kunstrasen versehenen Nebenplatz. Der Hauptplatz selbst
ist mit einer Spielfläche aus Naturrasen ausgestattet, die nicht wirklich in schlechten Zustand ist, aber mal gemäht werden könnte, sollte es nicht Absicht sein, daß verletzte Spieler während der Behandlungspause ihre Nerven mit dem Pflücken von Gänseblümchen beruhigen können. In einem Hintertorbereich und auf einer Längsseite gibt es dann auch etwas Ausbau am Hauptplatz, doch der fällt mit zwei bzw. drei Stufen denkbar bescheiden aus, und am heutigen Tag mit seinem regnerischen Wetter wäre auch eine Überdachung nicht ganz verkehrt, die man sich jedoch nur mobil verschaffen kann, indem man den Regenschirm aufspannt. Auf der unausgebauten Hintertorseite gibt es dann noch so was wie einen Fanblock, von dem aus die acht "Selected Boys" ihr Bestes geben, um die Gastgeber zu supporten, bis man in der zweiten Hälfte mit "Wir woll'n Euch kämpfen sehen!" erste Unzufriedenheit äußert und nach dem 1:3 ganz verstummt.
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