|
SF Altenessen 18 |
|
Fußballverband Niederrhein fußball.de LL NR 1 im WDR-Videotext |
Ultras Remscheid |
27.02.2005, Stadion am Nordfriedhof, Landesliga Niederrhein 1 |
Dauerfrost und
Schneeschauer sind nicht unbedingt die äußeren Bedingungen, die die Austragung von
Fußballspielen begünstigen und vor allem im Amateurbereich lassen derartige Verhältnisse auf Massenabsagen schließen - werden die Sportplätze soweit in öffentlicher Hand direkt von den zuständigen Behörden gesperrt. Am heutigen Sonntag fallen wohl in ganz Deutschland die meisten Spiele unterhalb von Liga 2 der Witterung zum Opfer und auch in den beiden Staffeln der Landesliga Niederrhein kommt es bei jeweils sieben angesetzten Spielen zu fünf Absagen. Eine der Ausnahmen sind die Sportfreunde Altenessen 18, deren Hartplatz "Am Nordfriedhof" zwar von einer Schneedecke überzogen ist, aber letztendlich gar nicht mal so üble Bedingungen bietet. Zu Gast ist der traditionsreiche FC Remscheid, dessen Geschichte sich bekanntlich zu einem guten Teil in der zweiten Bundesliga abgespielt hat, der seither aber bis in die Landesliga abgestiegen und damit am bisherigen Tiefpunkt der Vereinshistorie angelangt ist, wobei Besserung bestenfalls sehr verschwommen in Sicht ist. Ein paar Hoffnungen auf den Wiederaufstieg und somit zumindest die Rückkehr in die Verbandsliga kann man sich beim FC Remscheid schon noch machen, aber ein Selbstläufer ist diese Liga für die Remscheider auf keinen Fall. Dennoch gehen die Ex-Zweitligisten als Favoriten in die heutige Begegnung, denn die Hausherren sind im Tabellenkeller zu Hause und werden sich noch mächtig ins Zeug legen müssen, wenn sie nicht aus der Landesliga absteigen wollen.
In der
Anfangsphase kommt der Favorit nicht allzu gut mit den Bedingungen zurecht, so daß sich die
ersten zaghaften Gelegenheiten eher auf der anderen Seite für die Kicker aus Altenessen ergeben. In Führung gehen dann aber doch die Gäste, wobei ihnen der Torhüter der Hausherren freundliche Hilfe leistet, der in Bedrängnis eine Flanke zu fangen versucht und so dem Remscheider Hosniak die Gelegenheit verschafft einzuköpfen, die es bei einer Faustabwehr sicherlich nicht gegeben hätte. Im weiteren mühen sich die Hausherren ab, das Ruder noch mal rumzureißen, aber das führt auch zu Freiheiten für den FCR, der ein paarmal dicht vor dem 2:0 steht und teilweise beste Chancen vergibt. So heißt es am Ende dann doch noch 1:1-Unentschieden, denn gute zehn Minuten vor dem Abpfiff der Partie kommen die Hausherren zum letztendlich sicherlich nicht unverdienten Ausgleich und dabei bleibt es, obwohl die Gäste kurz vor Schluß noch mal eine gute Chance haben, erneut in Front zu gehen. Letzendlich dürfte die Punkteteilung für beide zu wenig sein, auch wenn der FCR, sollte er die beiden Spiele gewinnen, die er gegenüber dem Tabellenführer FSV Kettwig in Rückstand ist, auf einen Zähler an die Tabellenspitze heranrücken könnte.
Es liegt nahe,
zu vermuten, daß bei einem kleinen Verein wie den Sportfreunden Altenessen eher nicht mit allzuviel Support zu rechnen ist und so ist es dann auch. Zwar hat sich eine gerade angesichts des miesen Wetters - es schneit zwar nicht mehr, aber die Temperaturen verharren
doch deutlich unterhalb des Gefrierpunktes - ansehnliche Zuschauerzahl eingefunden, aber zu hören ist nicht mehr als ab und zu ein Kommentar zum Spiel. Die völlige Abwesenheit von Sprechchören oder sonstigem akustischen Support muß man allerdings auch den Anhängern der Gäste bescheinigen, bei denen das dann doch eher überrascht. Fast könnte man meinen, daß gar keine Freunde des FC Remscheid den Weg nach Altenessen gefunden haben, aber eine Zaunfahne mit Aufschrift FC Remscheid on Tour belegt ebenso das Gegenteil wie die blau-weißen Schals, mit denen einige Leute im Publikum unterwegs sind. Vermutlich hat das unterklassige Dasein - in der Landesliga zu spielen ist für einen Traditionsclub, als den man den FC Remscheid sicher bezeichnen kann, ebenso wie seinen Vorläuferverein BV Lüttringhausen, für die Fanszene sicherlich äußerst bitter und auf die Dauer kann es kaum ausbleiben, daß das Spuren hinterläßt.
Von Ausbau
zu sprechen ist beim Sportplatz am Nordpark sicherlich eine etwas optimistische Darstellungsweise, denn viel mehr als
ebenerdiges Stehen ist rund um den Hartplatz der Hausherren kaum angesagt. Auf einer Längsseite gibt es immerhin so etwas wie eine
Mini-Tribüne, wobei die beiden Reihen von Holzsitzen mit ihrer Überdachung, die an ein Bushaltestellenhäuschen ohne Seitenwände erinnert, wohl eher dem Begriff Unterstand genügen. Einen weiteren Unterstand bietet das Vordach des Clubheims, unter dem man sogar
etwas oberhalb des Platzniveaus stehen und das Spiel verfolgen kann, ebenso wie am daneben aufgestellten Getränkestand, an dessen pilzartiger Überdachung neben Werbung auch Vereinsname und Vereinszeichen prangen. Insgesamt ist also durchaus alles ganz nett gestaltet, auch wenn man dem Sportplatz Wüllnerkamp, wie die Anlage alternativ zu der Bezeichung Am Nordfriedhof genannt wird, kaum das Prädikat muß man unbedingt gesehen haben verleihen muß.
|