Sint-Truidense V. V. vs. RSC Anderlecht 1:3
K. Sint Truidense V. V.

Sint-Truidense V. V.
vs.
RSC Anderlecht 1:3

RSC Anderlecht




Belgischer Fußballverband
sport.be




Letztes Spiel:  FC Nieuwkerken Sint-Niklaas vs. Wevelgem City 01.02.2004, Sportpark Staaien, Jupiler Liga
Nächstes Spiel:  VfL Wolfsburg vs. Borussia Dortmund

Ticket
10000 Zuschauer

Die Koninklijke Sint-Truiden Voetbalvereiniging hat im vorigen Jahr eine ordentliche Saison gespielt und durfte zu Sportpark Staaien - Haupttribüne Saisonbeginn im UI-Cup ein wenig internationale Luft schnuppern. Auch in der laufenden Spielzeit befinden sich die Kicker aus der Stadt im unmittelbaren Grenzbereich der flandrischen Provinz Süd-Limburg zur wallonischen Provinz Liege in der oberen Hälfte der Tabelle, müssen sich aber anstrengen, wenn sie noch mal in den Kampf ums internationale Geschäft eingreifen wollen, wo zur Zeit Moeskron und Genk mit sieben Punkten Vorsprung vor der KSVV die Plätze drei und vier einnehmen, die zu UEFA- bzw. UI-Cup berechtigen würden. Noch eine Klasse höher ist der RSC Anderlecht zu finden - um genau zu sein bildet der Stadtteilclub aus Brüssel in der laufenden Spielzeit einmal mehr eine Klasse für sich. In den letzten beiden Jahren konnte der belgische Rekordmeister seinen 24 Titeln keinen neuen hinzufügen, was allgemein als Enttäuschung verstanden wird und in der laufenden Spielzeit anders werden soll. Und wohl auch anders werden wird, bei einer Bilanz von 18 Siegen bei je einem Remis und einer Niederlage aus den bisherigen 20 Partien ist schon jetzt der RSC Anderlecht selbst der einzige Gegner, der die Mission Titelgewinn noch vereiteln kann, sollten sich die Lila-Weißen im weiteren Verlauf der Saison selbst im Weg stehen.

Heute sieht es wirklich ein wenig danach aus, als könnte sich eine solche Tendenz abzeichnen. Die Brüsseler tun sich zunächst schwer, Sportpark Staaien - Gegentribüne dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken und tatsächlich sind es die Hausherren, die zunächst für die Akzente sorgen. Tatsächlich scheint es phasenweise nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der Favorit in Rückstand gerät, doch dazu soll es schließlich nicht kommen. Man sagt, daß ein Meister sich gerade dadurch auszeichnet, seine Chancen maximal auszuwerten und so auch schwache Spiel zu gewinnen und wenn dem so ist, dann handelt es sich beim RSC wirklich um ein meisterliches Team. Nach einer guten halben Stunde tauchen die Gäste zum erstenmal am Strafraum von Saint-Trond (so der französische Name Sint-Truidens) auf und markieren kurzerhand das 1:0 für ihre Farben. Im zweiten Abschnitt erhöhen sie mit einem wunderschönen Treffer per Hacke auf 0:2 und auch der zwischenzeitliche Anschlußtreffer für Sint-Truiden kann die Party made by Anderlecht nicht stoppen. Der letzte Treffer fällt dann auch - inzwischen völlig verdient - für den RSC und so fügen die Brüsseler ihrer ohnehin schon beeindruckenden Bilanz einen weiteren Sieg hinzu. Möglicherweise ist man sogar auf dem Weg zum Double, denn das Hinspiel im Viertelfinale des Pokalwettbewerbs hat Anderlecht bei Heusden-Zolder mit 3:2 gewonnen, so daß dem Team zumindest die Teilnahme am Halbfinale schon fast sicher zu sein scheint. An den Wettbewerb denkt man in Sint-Truiden übrigens in der laufenden Spielzeit nicht gerne, hat man doch in der nur einem Spiel ausgetragenen Runde der letzten 32 daheim gegen den drittklassigen Bocholter VV mit 4:5 nach Elfmeterschießen den kürzeren gezogen.

Sportpark Staaien - Heimfans Auf der Seite der Hausherren haben sich eine Handvoll aktiver Supporter im oberen Bereich der Haupttribüne eingefunden, um von da aus akustisch das Spiel der Hausherren zu unterstützen, aber es wird faktisch nur sehr selten laut genug, um über etwas weitere Strecken hörbar zu sein. Auf seiten des RSC sind da schon einige aktive Fans mehr gekommen, die nicht nur den abgeteilten Gästebereich im Unterrang einer Hintertortribüne einnehmen, sondern auf der Seite auch den gesamten Oberrang besetzen. Bis zur Führung der Gäste läßt man jedoch eher wenig von sich hören - vielleicht sind die RSC-Fans doch vom Spielverlauf etwas überrascht. Als das Spiel dann doch noch wie geplant läuft, besinnt man sich auf seine Supportqualitäten und wird teilweise sogar ziemlich laut. Besonders nach dem sicherlich spielentscheidenden Treffer zum 1:3 gehen die Emotionen bei den Away-Fans hoch, insgesamt bleibt es aber bei besonders im internationalen Vergleich eher zurückhaltender Unterstützung für den Meister in Spe.

Zu Beginn der Rückrunde wurde der Sportpark Staaien umgebaut, wobei die Hintertorbereiche unangetastet geblieben sind - weiterhin gibt es einen Sportpark Staaien - Anderlecht-Fans eher schwach ausgebauten Bereich mit ein paar Stehstufen und einen wesentlich besser ausgebauten mit der bereits oben erwähnten doppelstöckigen Stehtribüne. Ein neues Gesicht haben die Längsseiten bekommen. Auf der Gegenseite findet man jetzt eine allerdings recht flache überdachte Tribüne mit neun Reihen Plastiksitzen in Blau und Gelb. Dem gegenüber ist eine mächtige Gegentribüne entstanden, die mit blauen Sitzen ausgestattet ist, in die mit gelben Sitzen der Schriftzug STVV eingelassen ist. Dafür mußte die flache Tribüne weichen, die hier vorher stand und mit quaderförmigen VIP-Logen ausgestattet war, die hier an anderer Stelle mit nicht ganz quadratischen Borg-Raumschiffen verglichen worden waren. Diese Tribüne ist zwar überdacht, aber diese Überdachung kommt ohne Seitenwände aus und ist so hoch über den Köpfen der Zuschauer untergebracht, daß sie bei Regen für die Leute, die auf den äußeren und unteren Sitzen plaziert sind, keinen echten Schutz vor Regen bietet - was heute während der zweiten Hälfte im Experiment überprüft werden kann. Was beim Umbau der Anlage gleich geblieben ist, der dafür sorgte, daß man seine UI-Cup-Spiele im benachbarten Tienen austragen mußte, ist, daß die Anlage zu den eher kleinen in der belgischen ersten Liga gehört. Etwas mehr als 11000 Menschen finden hier Platz, was aber wohl als ausreichend bezeichnet werden kann, wenn es gegen einen Gegner wie den Rekordmeister nicht zu einem ausverkauften Haus reicht.


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