SV Bad Breisig vs. SG Malberg/Rosenheim 3:1
SV Bad Breisig

SV Bad Breisig
vs.
SG Malberg/Rosenheim 3:1

SG Malberg/Rosenheim




FV Rheinland
fußball.de



15.06.2005, Oberwaldstadion, Aufstiegsrunde zur Verbandliga Rheinland

ca. 500 Zuschauer

"Heute fällt die Entscheidung um den Aufstieg in die Verbandsliga Rheinland und es heißt 'wir oder ihr'." Oberwaldstadion In der letzten Zeit häufen sich die Berichte mit deratigen Formulierungen bei groundhopping.de mit wechselnden Bezeichnungen der Ligen, in die aufgestiegen - oder aus denen auch schon mal abgestiegen - werden soll, aber es ist nun mal nach Abschluß des Ligabetriebs die Zeit der staffelübergreifenden Entscheidungen gekommen und so auch im südlichen Rheinland, wobei hier die Variante 'wir oder ihr oder doch noch ein ganz anderer' ausgespielt wird. Die SG Bad Breisig geht nach einem Sieg und einer Niederlage mit drei Punkten in die Partie und muß schon gewinnen, um aufzusteigen bzw. um präzise zu sein, als Vorletzter der Verbandsliga durch das Hintertürchen zurück in die Spielklasse zu schlüpfen. Der SG Malberg/Rosenheim reicht nach einem Sieg und einem Remis auf jeden Fall ein Dreier am heutigen Tag, um selbst den Aufstieg zu ergattern, aber für Bad Breisig gilt das nicht ganz, denn sollte der SV Mehring in Emmelshausen gewinnen, entscheidet das Torverhältnis und das zum Glück für Bad Breisig, denn den direkten Vergleich hat man verloren.

Tatsächlich zeigt sich schnell, daß die SG Bad Breisig das deutlich bessere Team ist und daß Malberg/Rosenheim Oberwaldstadion wohl ein wenig Glück benötigt, um hier zu bestehen. Bad Breisig steht in der Abwehr deutlich kompakter als sein Gegner und hat dagegen im Sturm immer wieder mindestens einen anspielbaren Mann, was wohl zum Teil eine Konditionsfrage ist, denn im Gegensatz zu Malberg/Rosenheim kann es sich Bad Breisig leisten, die Mannschaft komplett je nach Spielsituation über den Platz zu verlagern. So kommt es dann auch zum Führungstreffer der Bad Breisiger aus einem Gewühl heraus und das Spiel entwickelt sich entsprechend weiter, auch wenn nach dem 1:0 fast im Gegenzug noch mal ausgeglichen wird. Am Ende gehen die Bad Breisiger eher mit einem etwas zu knappen als zu hohen Sieg von 3:1 aus dem Spiel, was - wie nach etwas Wartezeit bekannt wird - zum Aufstieg reicht, denn Mehring ist über ein 2:2 nicht hinausgekommen.

Wenn man ein wenig die Ohren im Publikum aufhält, erkennt man schnell, daß beide Mannschaften mit ihrem Anhang nach Selters Oberwaldstadion gekommen sind, denn die Sympathien sind verteilt, wobei nur wenige Einheimische Interesse an der Partie zu haben scheinen, denn fast alle scheinen für die eine oder andere Seite einzustehen. So etwas wie Support gibt es allerdings nur für die Spielgemeinschaft aus Malberg und Rosenheim, denn ein paar der Anhänger haben eine Trommel und einige Fahnen mitgebracht und geben auch mal den einen oder anderen Sprechchor zum Besten. Belohnt wird das am Ende nicht und so ist es die Mannschaft von Bad Breisig, die auf dem Platz etwas zu feiern hat - allerdings ohne Fans, denn die größtenteils doch etwas betagten Anhänger der Mannschaft ziehen offensichtlich gar nicht erst in Erwägung, den Rasen zum Anlaß des Feierns zu betreten. Für Romantiker wird übrigens im Verlauf der zweiten Hälfte auch etwas geboten unter der Überschrift "Abendrot hinter der Gegengerade", aber die Anhänger der Teams sind wohl etwas zu sehr auf das Spiel konzentriert, um auf ein Naturschauspiel zu achten.

Es handelt sich beim Austragungsort um einen Schulsportplatz, erhält man telefonisch beim RFV als Auskunft. Ausbau? Das könne man Oberwaldstadion nicht sagen, man werde selbst zum erstenmal in Selters sein, aber auf jeden Fall wird auf Naturrasen gespielt und das in 56242 Selters und nicht etwa dem nur 83 Kilometer südöstlich gelegenen 65618 Selters. Mit diesen Informationen ausgestattet, ist es doch eher unklar, was man denn nun wirklich in 56242 Selters vorfinden möge, dort wartet aber eine durchaus positive Überraschung auf den Besucher. Ein Schulgebäude gibt es wirklich nebenan, soviel ist wahr, aber das Oberwaldstadion entpuppt sich als mit einem sehr schönen Rasenplatz ausgestattet und kann ein paar Meter entfernt auch noch einen Hartplatz bieten - und in direkter Nachbarschaft einen Friedhof. Das scheint etwas übertrieben, auch wenn die hier eigentlich heimische SpVgg Saynbachtal Selters - eine Spielgemeinschaft wie im Rheinland ja fast üblich - in der Kreisliga kickt, wo es bekanntlich öfter etwas heftiger zur Sache geht. Der Ausbau der Anlage sollte jedenfalls dafür sorgen, daß sich ein Großteil der Verbandsligisten im Rheinland und auch der eine oder andere Südwest-Oberligist eine solche Anlage nur wünschen könnte. Vier hohe Stufen sind in einen Graswall integriert, auf denen man so je nach Laune und Wetter stehen oder sitzen kann, aber auch der gesamte um eine Längsseite und eine Hintertorseite laufende Graswall ist so flach, daß man drauf stehen kann, so daß die Kapazität der Anlage locker um die 5000 Zuschauer liegen dürfte, wenn diese Plätze mitgezählt werden. Hinter einem Tor - auf der Eingangsseite - gibt es noch ein Gebäude mit den Umkleiden, aber augenscheinlich ohne Vereinsheim, so daß nur aus einer kleinen Bude Bockwürste und Getränke verkauft werden. Diese Bude ist auch einen zweiten Blick wert, denn an ihrer Rückwand findet man ein schön gestaltetes Übersichtsbild über die Gesamtanlage, auf der nicht nur der Nebenplatz erkennbar ist, sondern auch, warum der Name "Oberwald" durchaus für die Anlage paßt.


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